Emotionale Diskussion um die Zukunft von Rhedens alter Schule

CDU blitzt mit Antrag ab

Rheden (gök). Die ehemalige Grundschule Rheden steht seit Jahren in der politischen Diskussion. Das Gebäude steht seit rund zehn Jahren leer und seitdem wird über eine sinnvolle Nachnutzung diskutiert. 2015 wurde es zwei Wochen als Flüchtlingsunterkunft genutzt, wofür der Landkreis noch 100 000 Euro in das Gebäude investierte. Nachdem sich eine Zukunft als Kindertagesstätte zerschlug, gab es vergangenes Jahr auch ein Bürgerbegehren dazu, was aber am Ende durch den Landkreis nicht zugelassen wurde. Ende letzten Jahres stellte die SPD einen Antrag, mit dem die Zukunft geklärt werden sollte.

Der CDU ging das jetzt aber nicht schnell genug, weshalb fast der identische Antrag erneut gestellt wurde. „Der CDU ist wichtig, dass endlich mal darüber entschieden wird. Es geht uns dabei um das „Wie“ und nicht um das „Ob“, stellte Sonja Skarba-Döring (CDU) in der Sitzung des Finanzausschusses der Stadt Gronau fest. Für eine Entscheidung zur Nutzung sollte aus ihrer Sicht ein Querschnitt aus der Bevölkerung darüber entscheiden und das Bürgerbegehren nachwirken, um für die alte Schule etwas Gutes zu erreichen.

Der Antrag brachte dann Rainer Mundt (SPD) etwas auf die Palme. „Wie bringt man das ins Verhältnis zu dem Beschluss, den es schon gibt? Wir reden hier über einen Antrag, wo es schon einen bestehenden Beschluss gibt. Die Frage nach der Zeit hätte man einfach im Ausschuss stellen können“, bemängelte Mundt den CDU-Antrag nicht ohne Emotionen. Das Zeitziel für den bestehenden Antrag der SPD war Mitte 2021, was er mit dem damals noch laufenden Bürgerbegehren begründete. Aus seiner Sicht kann man im zweiten Halbjahr 2021 darüber beraten und bei einer Entscheidung darüber nachdenken, wie man das im Haushalt für das nächste Jahr darstellen kann. Er kritisierte auch, dass der Antrag zwei Tage nach der Beratung der SPD mit den Vereinen vor Ort eingereicht wurde. Eduard Plachta (CDU) betonte, dass der Zeitplan im November aus seiner Sicht noch nicht ersichtlich war. Auf seine Frage an die Verwaltung nach dem Planungsstand entgegnete ihm der zu dem Zeitpunkt noch entspannte Bauamtsleiter Maik Götze: „Wenn Sie mir sagen, was in die Schule reingeht, sage ich ihnen, was es kostet!“ Einen groben Vorschlag gibt es von der Verwaltung schon. Aus Sicht von Götze könnte man den alten Laubengang abreißen, wodurch das Lehrerhaus freigestellt wäre und dann verkauft werden könnte. Dadurch würde sich auch eine Zufahrtsmöglichkeit ergeben und es könnte ein zweigeschossiger Bau für die Nutzung durch die Dorfgemeinschaft entstehen. Ohne Bedarf kann man laut Götze aber nichts Genaueres sagen.

Rolf Klepping (CDU) kritisierte schließlich die Verwaltung, dass so lange in Bezug auf die Kindergartennutzung nichts geplant wurde. „Es gab bisher keine Klärung über die Nutzung. Da platzt mir der Kragen, machen Sie erstmal ihre Hausaufgaben“, kritisierte Götze emotional die Äußerungen von Klepping. Mundt entgegnete schließlich, dass die Bedarfsermittlung bei den Vereinen mittlerweile gelaufen sei und alles im Fluss ist. Plachta kritisierte hierbei, dass bei vergleichbaren Aktionen in Brüggen oder Banteln alle mit einbezogen wurden und das nicht nur von einer Partei gemacht wurde. Nach dem Ende der emotionalen Diskussion wurde der Antrag der CDU schließlich mit 4:3 Stimmen abgelehnt.

Foto8866: Lediglich die CDU-Mitglieder stimmten für ihren Antrag

Foto8868: Mit den Stimmen der SPD wurde der CDU-Antrag abgelehnt

Foto Schule: Die alte Schule in Rheden könnte zukünftig für die Dorfgemeinschaft genutzt werden