Erholung? Ja! Müll? Nein Danke!

Forstamt Grünenplan ärgert sich über Sachbeschädigung am Bruchsee

Wallensen/Duingen (gök). Der Bruchsee ist schon seit dem letzten Jahr in aller Munde, nicht immer dabei aber nur positiv. Waren es letztes Jahr vor allem Parkprobleme rund um den See im Duinger Seengebiet zwischen Duingen und Wallensen, waren es zuletzt Diskussionen um Verbote um und am Wasser. Jetzt ärgert sich das zuständige Forstamt Grünenplan vor allem über Sachbeschädigungen.

„Der Bruchsee hat sich zuletzt zunehmender Beliebtheit erfreut, was vermutlich vor allem der Corona-Pandemie geschuldet war“, erklärt die Leiterin vom Forstamt Christine Knust sich den Zulauf am See. Sie hofft allerdings, dass sich die zahlreichen Besucher am Bruchsee auch an die Regeln halten. „Jeder ist doch etwa in der Lage, den Müll wieder mitzunehmen, den er selber in den Wald gebracht hat. Ein aufstellen von Müllcontainern ist hier nicht mehr geplant“, stellt sie im Gespräch am Bruchsee klar. In der Vergangenheit gab es dort zwar Mülleimer, doch das verleitete viele Menschen dazu, auch daneben ihren Müll zu hinterlassen.

Seitdem die Mülleimer abgebaut wurden, gibt es dort deutlich weniger Müll. Diese Entscheidung sorgt aber nicht bei allen Seebesuchern auf Verständnis, was jetzt auch der letzte Besucher merkte. Denn vergangene Woche haben unbekannte Täter diverse Schilder mit lila Farbe besprüht und dabei auf einem Schild auch klar gemacht, dass sie wieder Mülleimer haben wollen. Das Forstamt um Christine Knust und die zuständige Försterin vor Ort Jessica Damast haben Anzeige bei der Alfelder Polizei gestellt. Sachdienliche Hinweise können bei der Polizei unter der Tel 05181-91160 gegeben werden.

Besonders ärgerlich ist für die Försterinnen aber, dass auch das Schild der Feuerwehrzufahrt übersprüht wurde. Dadurch werden Rettungswege zugeparkt, was im Notfall fatal sein kann. Da es am See keine Badeaufsicht gibt, sind Badeunfälle ein nicht auszuschließendes Thema. Das jetzige Naherholungsgebiet war noch in den sechziger Jahren ein Braunkohletagebau, ehe dann die Renaturierung erfolgte. Noch heute kommt an unzähligen Stellen Braunkohle an die Oberfläche, was bei einem Waldbrand für eine zusätzliche Gefahr sorgt und entsprechende Rettungswege erfordert. Entsprechend sind alle offenen Feuer rund um den See verboten, was aber zum Bedauern für das Forstamt nicht alle Nutzer einsehen.

Für Unverständnis sorgte zuletzt bei den Besuchern auch der Hinweis des Kioskpächters, dass fremde Boote auf dem See verboten sind und für die Nutzung von SUPs bezahlt werden muss. „Das Verbot von fremden Booten bestand aber schon vor dem neuen Kiosk-Betreiber“, stellt Christine Knust klar. Auf dem See hatte die Forst schon seit vielen Jahren ein entsprechendes Verbot erlassen, um die Badegäste vor zusätzlichen Gefahren zu schützen. „Gerade an den heißen Tagen ist auf der Wasserfläche schon durch die Badegäste viel los und wir wollen sicherstellen, dass etwa durch Paddel keine Menschen verletzt werden, wie es in der Vergangenheit schon passiert ist“, so Knust. Verboten sind alle Boote, SUPs oder Badeinseln. Lediglich Schwimmhilfen sind zugelassen. Die Forst ist den Kompromiss eingegangen, dass über den Kioskbetreiber zehn SUP zeitgleich auf den See gelassen werden dürfen, mehr ist aber nicht geplant.

Der Ith-Hils-Wegewart von der Samtgemeinde Leinebergland Martin Gründel hat in den letzten Tagen immer wieder illegale Müllentsorgungen beseitigt, die nach dem Besuch des Bruchsees vor Ort hinterlassen wurden. Dabei kam es vor Ort teilweise auch zu Diskussionen zwischen Einheimischen und anderen Besuchern des Bruchsees. Diese nahmen ihren Müll zwar nach Aufforderung vom Strand mit, wollten diesen dann aber am Parkplatz ablegen. Erst nach erneuter Aufforderung nahmen sie dann auch von dort den Müll mit. Illegale Müllentsorgung ist ein Problem mit dem die Forstverwaltung schon seit Jahren zu kämpfen hat. Laut der Forst und auch Martin Gründel hat dieses Problem aber seit der beginnenden Corona-Pandemie im vergangenen Jahr noch einmal kräftig zugenommen. Dabei ging es nicht nur um den Müll von Besuchern am Bruchsee, sondern um alle möglichen Arten von Müll im Weenzer Bruch und Umgebung.

Neben der hohen Waldbrandgefahr, dem Müllproblem, dem Bootsverbot und dem Freihalten von Rettungswegen ist dem Forstamt aber noch etwas sehr wichtig. „Alle möchten sich entspannen und in der wunderschönen Natur erholen. Das verstehen wir und uns ist das auch wichtig, dieses zu ermöglichen. Es sollen dabei aber keine Mitmenschen und die Natur belästigt oder beeinträchtigt werden. Daher müssen Hunde rund um den See auch ganzjährig angeleint werden“, so Knust weiter. Reiter und Fahrradfahrer sollen dazu nur auf den Pkw-befahrbaren Wegen unterwegs sein, damit weitere Gefahrenpunkte ausgeschlossen werden. Wenn sich alle nach den Regeln des gesunden Menschenverstandes verhalten, dürfte laut den Forst-Verantwortlichen auch weiterhin die Erholung für jeden Besucher am Bruchsee möglich sein und alle können dieses Paradies genießen.

Foto8757: Christine Knust, Jessica Damast und der Wegewart vom Ith-Hils-Weg Martin Gründel ärgern sich über die Sachbeschädigung am Bruchsee-Parkplatz

Foto8761: Immer wieder wird Müll am Bruchsee hinterlassen

Foto8762: Selbst das Schild der Feuerwehrzufahrt wurde übersprayt