Gronau und Alfeld hoffen auf warmen Geldregen

Land legt Sofortprogramm für Belebung von Innenstädten auf

Leinebergland (gök). Es gibt gute Nachrichten aus Hannover. Das Land Niedersachsen unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemiefolgen. Das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ umfasst 117 Millionen Euro aus EU-Coronahilfen, das im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) programmiert wird. Kommunen können bereits seit dem 17. Juni bis 15. Juli Anträge beim Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung stellen. Nach Aufnahme in das Programm sollen Städte und Gemeinden mit nach Einwohnerzahl gestaffelten Budgets zwischen 320.000 Euro und 1,5 Millionen Euro ausgestattet und so befähigt werden, kurzfristig neue Projekte und Konzepte für ihre Innenstädte umzusetzen. Die Handlungsfelder umfassen dabei Konzepte und Strategien, Maßnahmen gegen Leerstand, Handel und Dienstleistungen, Kultur, Freizeit und Tourismus, Natur und Klimaschutz sowie Verkehr und Logistik.

Auch die Kommunen in der Region mit über 10 000 Einwohnern hoffen jetzt auf Unterstützung. Thomas Mensing von der Samtgemeinde Leinebergland erklärte, dass das Thema noch sehr frisch sei. „Es gibt ja schon das Förderprogramm Aktive Stadt und Ortsteilzentren als Alternative, wodurch sich manche Bereiche doppeln“, so Mensing. Und doch wird aus Gronau ein Antrag für das neue Förderprogramm kommen, da für Mensing da ja auch 320 000 Euro im „Skat“ liegen. Die Politiker der Kommune wurden zu weiteren Beratungen von der Verwaltung bereits zu dem Thema informiert.

Auch die Stadt Alfeld hofft laut Bürgermeister Bernd Beushausen auf Unterstützung vom Land Niedersachsen. Beushausen ist zuversichtlich, dass ein Antrag bis zum 15. Juli umgesetzt werden kann. Besonders die Bereiche Handel und Dienstleistung sowie Freizeit und Tourismus sind für Beushausen dabei spannend. Auch wenn man sich um die Aufnahme in dem aktuellen Förderprogramm bemühen möchte, hat man für eine langfristige Wirkung noch andere Ziele im Kopf. „Wir wollen wieder in die Städtebauförderung kommen, weshalb auch im Haushalt schon Gelder für ein Konzept eingestellt sind. Hier wäre dann eine Millionenförderung von Bund und Land möglich“, erklärt Beushausen seine Wünsche für die nächsten Jahre.

Knapp verpasst hat diese Förderung der Flecken Salzhemmendorf. Trotz kräftigem Einwohnerzuwachs in den letzten Monaten durch Zuzug aus den Städten liegt der Flecken noch knapp unter den vorausgesetzten 10 000 Einwohnern. Andere Kommunen in der Region haben aufgrund der geforderten Einwohnerzahl auch keine Chance auf eine Förderung. „Das Programm ist aber trotzdem sehr wichtig. Gerade die Innenstädte müssen dringend wieder belebt werden. Unsere Geschäfte in Salzhemmendorf sind ja hauptsächlich auf Grundversorgung ausgerichtet, weshalb sich die negativen Auswirkungen bislang noch in Grenzen halten“, so Pommerening. Orte mit bis zu 10 000 Einwohnern erhalten statt diesem Programm aber mögliche Hilfe aus dem Fördertopf ELER, für das man sich auch bewerben kann.

 

Foto: Mit Geld aus dem Länderprogramm könnte die Innenstadt von Alfeld belebt werden