Interkommunale Zusammenarbeit soll auf neues Level gehoben werden
Ith-Hils-Pokal als nächste Veranstaltung am 4. September
Leine-/Weserbergland (gök). Vor weit über zehn Jahren nahm die Erfolgsgeschichte zwischen der damaligen Samtgemeinde Duingen und dem Flecken Salzhemmendorf ihren Anfang. Der damalige Fachbereichsleiter und heutige Salzhemmendorfer Bürgermeister Clemens Pommerening organisierte zusammen mit dem damaligen Duinger Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Schulz sowie Gemeindedirektor Hartmut Steins die Vermarktung der Wanderwege im Duinger Seengebiet. „Wir haben damals aus Sicht der Kunden, nämlich der Touristen geguckt, welche Wege ausgeschildert werden sollen“, erinnert sich Pommerening zurück. So wurde damals etwa der geologische Lehrpfad im Weenzer Bruch neu angelegt und etwa in fruchtbarer Zusammenarbeit mit dem Waldhotel Humboldt auch mit neuen Bänken attraktiv und grenzüberschreitend gestaltet. Dieser und andere Wanderwege führen nicht nur über Gemeinde-, sondern auch über Landkreisgrenzen. „Das interessiert aber den Touristen nicht, da dieser einfach die tolle Natur dort genießen möchte“, begründet Pommerening das damalige Engagement.
Ein Meilenstein war dann der als Wanderweg auch zertifizierte Ith-Hils-Weg, der sechs Kommunen aus drei Landkreise in ihrer Tourismus-Arbeit zusammenführte. 2013 wurde der naturnahe Wanderweg eingeweiht und führt die Wanderer auf der Hauptroute 80 Kilometer durch die Region. Daran angeschlossen sind dann noch die jeweiligen kommunalen Wanderwege, die sehr viele Entdeckungsmöglichkeiten bereithalten. Die sechs Kommunen zahlen für den Erhalt des Weges alle in einen Topf, wobei Salzhemmendorf die Koordination übernimmt und in der damaligen Samtgemeinde Duingen der Wegewart eingestellt wurde, der jetzt von der Nachfolgekommune Samtgemeinde Leinebergland beschäftigt wird. „In diesem Bereich arbeiten unsere Gemeinden schon sehr zielorientiert zusammen und der Erfolg gibt uns da auch Recht“, ist Pommerening mit der Entwicklung sehr zufrieden. Der Salzhemmendorfer Bürgermeister schätzt, dass die Ergebnisse zukünftig sogar noch besser werden, da jetzt auch der Regionsverein Leinebergland dem Weserbergland-Tourismus beigetreten ist. Das Hauptaugenmerk liegt aber aus seiner Sicht weiter auf dem Tourismus, da eine andere Zusammenarbeit aufgrund der Kreisgrenzen noch schwierig ist.
Im Salzhemmendorfer Grenzgebiet auf der Fußballgolf-Anlage am Humboldtsee traf sich Pommerening jetzt mit dem Eimer Landtagsabgeordneten Volker Senftleben (SPD), dem Duinger Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) und dem Duinger Tourismusbeauftragten Wolfgang Schulz (WGL) zu einem gemeinsamen Austausch. Auf der Fußballgolf-Anlage wird die interkommunale Zusammenarbeit auch im gewerblichen Bereich deutlich. Die beiden Betreiber wohnen mit Wallensen und Duingen in verschiedenen Landkreisen, werden aber gemeinsam tätig. Die Gäste aus den beiden Landkreisen ließen sich das Gelände zeigen und Konzept erklären, was sie dann auch begeisterte. „Ich kannte es bisher nur vom Namen und begeistert, wie das Betriebskonzept hier in die Natur integriert wurde. Das habe ich in der Größe nicht erwartet“, zeigte sich Krumfuß beeindruckt. Die Anlage ist für die ganze Region mittlerweile ein Besuchermagnet, der zeigt wie vielfältig die Region mittlerweile aufgestellt ist.
In den Gesprächen vor Ort kam Wolfgang Schulz auf die Idee, ein grenzüberschreitendes Turnier auf der Anlage zu veranstalten. Daher wird am 4. September der „Ith-Hils-Pokal“ ausgerichtet, wozu man dann auch auf die Erfahrung der Betreiber und des dort ansässigen Fußballgolf-Vereins 1. FGC Weser/Leine vertrauen wird. „Wir werden die Aktion dann auch mit bewerben, damit noch mehr Gäste den Weg hierher finden“, so Schulz.
Sehr dankbar für die Einladung am Humboldtsee war auch Volker Senftleben. Aus seiner Sicht zeigen die Betreiber mit ihrer Aktivität und Kreativität, wie ein nachhaltiger Mehrwert für die Region generiert werden kann. Gerade diese Initiative verdeutlicht laut Senftleben, dass kommunale Entwicklungen nicht an den Gemeindegrenzen stoppen sollten. „Durchreisende, Tagesgäste und Urlauber nutzen die Angebote am Humboldtsee und stellen so ein wichtiges und dringend zu aktivierendes Potential für die hiesige Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe dar“, so Senftleben. Für den Landtagsabgeordneten werden die Kommunen am wirkungsvollsten die regionale Entwicklung positiv durch interkommunale Konzepte und partnerschaftliche Zusammenarbeit vorantreiben können. Zunehmen muss für ihn noch gegenseitige Bewerbung der Highlights der gemeinsamen Region. Vorangetrieben werden müssen aus seiner Sicht auch gemeindeübergreifende Vernetzungsangebote, wo beispielsweise Mobilitätsangebote für Erholungssuchende ein Thema wären.
„Über die Grenzen zu blicken ist sehr wichtig, weshalb wir für die Zukunft auch ein größeres Treffen planen, wozu dann noch mehr Menschen aus angrenzenden Gemeinden eingeladen werden und die Zusammenarbeit der Kommunen noch weiter vertieft werden soll. Wir alle wollen ja schließlich alle, dass die Region weiter nach vorne gebracht wird“, so Krumfuß abschließend.

Foto: Die Vertreter aus der Samtgemeinde Leinebergland und dem Flecken Salzhemmendorf besichtigen die Fußballgolf-Anlage, die direkt an der Kreisgrenze ein mittlerweile starkes touristisches Ziel für die ganze Region darstellt
Foto: Vor einigen Jahren wurde als sehr erfolgreiches Projekt der landkreisübergreifende Ith-Hils-Weg eingeweiht, wo Gäste aus der ganzen Region anwesend waren
Foto: Der Ith-Hils-Weg ist ein landkreisübergreifendes Erfolgsprojekt