Langer Atem sorgt für positives Ende
200 Impfungen werden durch Industrieverein Alfeld ermöglicht
Alfeld (gök). Was lange währt, währt endlich gut. Bereits im März hatte der Industrieverein Alfeld (IVA) eine große Impfaktion für seine rund 100 Mitgliedsfirmen angeschoben. Immer wieder wurden die Bemühungen durch den IVA aber erschwert.
„Lange hat sich diese Aktion jetzt hingezogen, was vor allem an dem mangelnden Impfstoff lag. Wir haben zuerst über die Krankenversicherungen, dann über die Betriebsärzte und am Ende über den Landkreis versucht, ausreichend Impfstoff zu bekommen. Am Ende hat es dann über das Impfzentrum vom Landkreis geklappt“, freute sich der Ärztliche Direktor des Alfelder AMEOS-Klinikum Dr. Heinrich Rudolf Kosiek jetzt über das Ergebnis.
Schon im März hatte der IVA das Projekt zeitnah angeschoben, was sich dann aber über vier Monate hinzog. In der Vergangenheit kritisierte die IVA-Vorsitzende Anke Hoefer, dass große niedersächsische Unternehmen wie VW, Rossmann oder Conti vorgezogen wurden und so der Stellenwert von alten Familienunternehmen wie in Alfeld gezeigt wurde. Insgesamt sammelten die Mitgliedsfirmen den Bedarf von 750 Arbeitnehmern für eine Impfung, wobei sich diese Liste dann über die folgenden Wochen minimierte. Am Ende standen 550 Absagen, da viele Arbeitnehmer sich auch selber Termine zur Impfung über Hausärzte oder Impfzentren besorgten. So wurden dann nur noch 200 Arbeitnehmer jetzt mit AstraZeneca in Alfeld durch das Team vom AMEOS-Klinikum geimpft. Nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission wird dann sechs Wochen später als Kreuzimpfung BionTech oder Moderna verimpft, wofür die geimpften Menschen jetzt schon einen Termin bekamen. Möglich wären nach der Zuteilung des Impfzentrums sogar 650 Impfdosen gewesen, wobei die verbliebenen 450 dort jetzt anderweitig genutzt werden können. „Der administrative Teil war für uns schon etwas aufwendig. So mussten die Listen überarbeitet und viele rausgelöscht werden. Glücklicherweise geschah das mit Masse aus dem Grund, dass die Menschen schon auf anderem Wege geimpft wurden“, war Dr. Kosiek trotzdem froh über das Ergebnis.
Insgesamt sechs Ärzte, sechs Pflegekräfte, zwei administrative Kräfte am Empfang sowie vier Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz für die Logistik wurden insgesamt bei der IVA-Aktion im Impfzentrum eingesetzt.
Die beteiligten Ärzte und anderen Impfkräfte wie etwa Katharina Berlin zeigten ein so großes Engagement, dass die Impfungen selber schnell auf den vier Stationen abliefen. Die geimpften Personen konnten dann nach kurzer Wartezeit im DRK-Zelt sich wieder auf den Nachhauseweg machen. Die Beweggründe für die Impfung waren dabei unterschiedlich, wobei aber vor allem der Grund der Freiheit immer wieder genannt wurde. Raphael Dohme etwa von der Albert Fischer GmbH will endlich wieder reisen können. „Durch die Impfung bin ich wieder frei und kann vieles wieder nutzen“, ist Dohme froh. Auf der Liste stand auch Mohammad Mustafa Yousefi, der sein Geld bei Chemex in Delligsen verdient. „Durch eine Impfung nehmen auch die Gefahren für einen selber ab“, so Yousefi.

 

Foto9667+9670: Ärztin Katharina Berlin impft Raphael Dohme, während Pflegekraft Bianca Spende den Patienten betreut
Foto9674: Pflegekraft Bianca Spende versorgt die Einstichstelle
Foto9676: Pflegekraft Bianca Spende bereitet den Arm von Mohammad Mustafa Yousefi für die Impfung vor
Foto9677+9678+9680: Ärztin Katharina Berlin impft Mohammad Mustafa Yousefi, während Pflegekraft Bianca Spende den Patienten betreut

Foto9684: Jessica Barwinske und Pia Beneke kümmen sich am Eingang um den administrativen Teil der Impfung