Wallenser Ehrenmal bleibt Dauerbrenner

Verlegung soll erneut thematisiert werden

Wallensen (gök). Gerade am Volkstrauertag werden überall im Land Ehrenmäler aufgesucht und dort der Verstorbenen aus den beiden Weltkriegen gedacht. In Wallensen findet diese Veranstaltung schon seit Jahren aber im Ortskern statt, obwohl das Ehrenmal oberhalb von Wallensen „Auf der Horst“ platziert ist. Das Ehrenmal dort ist aber deutlich in die Jahre gekommen und das ganze Gelände in einem schlechten Zustand. Schon die Treppe hoch zum Gelände hat viele Risse oder Löcher, so dass man sie gefahrlos kaum noch nutzen kann. Bei einer Begehung zusammen mit einem Gutachter und dem Landkreis wurden neben der Treppe auch Mängel an der vorderen Einfriedungsmauer sowie an den beiden Denkmalen festgestellt, für deren Beseitigung nun Gelder im Haushalt eingestellt sind.

Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ist dabei gleich der Blickfang auf dem Gelände. Das insgesamt rund sechs Meter hohe Denkmal hat in den letzten rund 100 Jahren besonders gelitten. So gibt es bei dem Denkmal in weiten Teilen Flankenabrisse und auch die Fugen sind teilweise nicht mehr vorhanden, wodurch hineindringendes Wasser noch mehr Schäden anrichtet. Das Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges besteht dagegen aus drei großen Kreuzen sowie drei sarkophagähnlichen Gedenksteinen und befindet sich baulich in einem guten Zustand, wobei die Innenschriften aber kaum noch zu erkennen sind. Daher sollen die Steine schonend gereinigt und der starke Moosbefall vorsichtig entfernt werden. Dann wäre die Schrift auch wieder klar und deutlich zu erkennen. Für die Sicherungsmaßnahmen stehen 7 500 Euro im laufenden Haushalt zur Verfügung, die laut Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) aber wirklich nur für besonders notwendige Maßnahmen ausreichen.

Harald Bock (FWS) erinnerte sich in der Sitzung des Ortsrates Wallensen zurück, dass bereits vor 15 Jahren das Thema Ehrenmal im Ortsrat behandelt wurde. Dort wurde schon über Maßnahmen beraten, die aber nicht umgesetzt wurden. Immer noch wünschen sich die Ortsratsmitglieder fraktionsübergreifend, dass die Denkmäler auch einen Platz in der Ortsmitte in der Nähe der Kirche finden würden. In der Vergangenheit hat die Denkmalschutzbehörde eine Versetzung des Ehrenmals abgelehnt, wobei die Mitglieder des Ortsrates in dieser Beziehung einen neuen Anlauf unternehmen wollen. „Ich bin nach wie vor für einen Wechsel ins Dorf“, erklärte etwa Marita Schütte (CDU). Das derzeitige Gelände liegt nach Meinung der örtlichen Politiker zu weit ab vom Schuss. Zwar geht ein an sich attraktiver Wanderweg an dem Ehrenmal vorbei, doch dieser ist Richtung jüdischer Friedhof zugewachsen. Unbenommen von der Zukunft des Ehrenmals will der Ortsrat auch dafür sorgen, dass der Wanderweg nochmal freigeschnitten wird. Dies könnte dann auch zu einer Belebung des Ehrenmals führen. Für die Verlegung des Ehrenmals soll nach dem Willen der Politiker die Verwaltung aber jetzt noch einmal das Gespräch mit dem Landkreis suchen.

 

Foto: Das Ehrenmal-Gelände in Wallensen ist in einem schlechten Zustand