Heimatverein will weiter zusammenführen
Heimatverein Külftal feiert 20jähriges Jubiläum
Külftal (gök). Zu Beginn war der Heimatverein Külftal noch historisch geprägt. Im Spätsommer 2001 gründete sich auf Initiative von Matthias Baars der Verein noch als Anschluss beim Heimatverbund Hannover als Ortsgruppe Lübbrechtsen. Zusammen mit den Gründungsmitgliedern Günter Jahns, Fritz Steins, Herbert Zingler, Marc Hollstein, Dörthe Cordes-Habeney, Ursula Senne sowie Folkert und Birgit Hagen wurde damals der Verein gegründet. Baars hatte damals die Idee und Interessenten ins Dorfgemeinschaftshaus nach Lübbrechtsen eingeladen. Nachdem man das zehnjährige Jubiläum in Lübbrechtsen noch gemeinsam mit der Feuerwehr gefeiert hatte, stellte sich der Verein danach dann aber anders auf.
2012 trat der Verein beim Heimatverbund aus und benannte sich in Heimatverein Külftal um, der statt nur Lübbrechtsen dann auch offiziell Rott und Hoyershausen als Einzugsgebiet hatte. „Wir wollten damals auch über den Tellerrand hinausgucken und uns nicht nur auf historisches konzentrieren“, erinnert sich die Vereinsvorsitzende Ursula Senne im Gespräch zurück. Anfangs traf man sich noch einmal im Monat zum Klönen, doch das wurde nach einem Vortrag bei der Adenauer-Stiftung vor etwa sechs Jahren eingestellt. Danach kümmerte sich der Verein vor allem um verschiedene Projekte, wo sich die Mitglieder alle verwirklichen können. Ziel ist es dabei, die Menschen des Külftals aus den drei Orten zusammenzuführen und zu einer Gemeinschaft zu verschweißen.
So entstand schon vor vielen Jahren die Theatergruppe „HoLüRo“ des Heimatvereins, die im Herbst immer anfängt, Theaterstücke einzustudieren. Im Frühjahr gibt es dann die bisher immer ausverkauften Theateraufführungen im Dorfsaal Hoyershausen, wo vor allem der Spaß im Vordergrund steht. „Gerade dieses Theaterprojekt hat Menschen aus zig verschiedenen Orten auch über das Külftal hinaus angezogen, die dort zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Ohne die Theatergruppe hätten die verschiedenen Menschen vermutlich so nie zusammengefunden“, offenbart die Vorsitzende. Auch bei der Renovierung des Dorfsaals in Hoyershausen brachte sich der Verein ein, wurden doch etwa die Sanitäranlagen in Eigenleistung renoviert.
Neben der Theatergruppe gibt es aber noch weitere Projekte. Ein Ziel des Vereins ist es dabei, sich für die Natur in der unmittelbaren Umgebung einzusetzen. So sind einige Mitglieder etwa als Imker tätig und verkaufen den produzierten Honig auch zum Wohle des Vereins. Dabei werden immer wieder auch Kinder in die Aktionen mit einbezogen, denen so die Natur nähergebracht wird. Beteiligt wurde sich zudem beim Bücherschrank in Hoyershausen, der laut Senne gut angenommen wird. Nicht zu kurz kommt aber auch die Dorfgeschichte der drei Orte. Schon seit einiger Zeit treffen sich immer wieder Mitglieder aus den drei Orten und tragen Dorfgeschichte in der Geschichtswerkstatt zusammen. „Irgendwann gibt es sonst niemanden mehr, der über die vielen alten Geschichten weiß“, erklärt Senne, wobei die zusammengetragenen Infos dann Günter Jahns zur Archivierung in Duingen übergeben werden.
Neben einigen älteren Mitgliedern sind unter den rund 50 Mitgliedern aber auch einige Familien, die vor einigen Jahren ein Zuhause in dem Verein fanden. „Junge Paare wollten damals einen Tanzkurs im Dorfgemeinschaftshaus veranstalten und kamen so schließlich in den Verein“, erinnert sich Senne gerne zurück. Natürlich gehören aber auch typische Heimatvereinprojekte zur Arbeit des Vereins. So wurden die Ortseingangsschilder in Rott, Hoyershausen und Lübbrechtsen mitgestaltet und seitdem auch mit gepflegt. Auch bei der Aufarbeitung des Ehrenmals in Rott durch einen Steinmetz hat man sich finanziell beteiligt. Mit solchen Maßnahmen soll dann auch das Ortsbild in den drei Orten im Külftal maßgeblich verschönert werden.
Ursula Senne mahnt aber, dass ein Verein sich immer wieder neu erfinden muss. „Wir müssen uns immer weiterentwickeln, sonst bleibt man stehen“, ist Senne überzeugt. Für das Jubiläumsjahr hat sich der Verein auch wieder einiges vorgenommen und will nach Corona wieder durchstarten. So ist für den 25./26. September ein kleines Jubiläumsfest in Rott geplant, wo der Platz neben der Kapelle dafür ausreichend ist. Am 25. September soll es das beliebte Apfelfest mit dem großen Kuchenbüffet geben, während man sich für den Folgetag etwas Besonderes hat einfallen lassen. Naturnah möchte der Verein dann auf der Streuobstwiese mit Kindern und deren Eltern Blumenzwiebeln vergraben, damit die Streuobstwiese für die Bienen der Region noch attraktiver wird. Danach soll dann auch die Geselligkeit am Grillstand oder Kuchenbüffet nicht zu kurz kommen. Angedacht ist auch wieder ein lebendiger Adventskalender in der Weihnachtszeit, wodurch die drei Orte auch noch mehr zusammenrücken sollen. Ganz nach dem Motto des Vereins „Altes bewahren und Neues entdecken“ wird der Verein aber auch sicher zukünftig noch weitere Projekte angehen und mit vielen spannenden Aktionen laut Senne das Külftal auch nach außen präsentieren.