„Galerie on Tour“ in Duingen

Neue Ausstellung im Töpfermuseum

Hameln/Duingen (gök). Die Bandbreite der keramischen Kunst wird jetzt den Besuchern des Töpfermuseums gleich in einer Ausstellung aufgezeigt. Die Galeristin Margret Faita aus Hameln konnte sechs erlesene Keramiker schnell überzeugen, dass sie gemeinsam ihre Werke im Duinger Töpfermuseum ausstellen. Rund 100 Keramiker hat die Galeristin in ihrer Betreuung und suchte nun unter dem Titel „Galerie on Tour“ mit Arbeiten von Ule Ewelt, Susanne Kallenbach, Joachim Lambrecht, Martin McWilliam, Elke Sada und Roswitha Winde-Pauls mehrfach prämierte Künstler für die Ausstellung in Duingen aus, die unter den Augen des dankbaren Bürgermeisters Klaus Krumfuß gestartet wurde. „Ich freue mich riesig über die Ausstellung und bin sehr dankbar, dass diese Kunstwerke den Weg nach Duingen gefunden haben. Dass Ingrid Wolfsberger als Museumsleiterin zusammen mit Margret Faita diesen Bogen zwischen Moderne und Historie gespannt haben, macht mich schon stolz“, verrät Krumfuß im Gespräch.

Bei der Staatspreisträgerin Elke Sada ist dabei ein richtiges Kontrastprogramm zu sehen. Ausgangspunkt ihrer keramischen Objekte ist die Malerei, die beim Druck dann vom Ton in spezieller Technik aufgesogen wird. Anschließend werden die Tonplatten zerschnitten und montiert, wodurch einzigartige Malerei-Objekte entstehen. Wolfsberger verriet während der Eröffnung, dass Sada auch eine Kandidatin für eine Ausstellung im späteren neuen Töpfermuseum wäre und damit laut Faita eine der weltbesten Keramikerinnen Station in Duingen machen würde.

Die Tierplastiken von Ule Ewelt dagegen erinnern an vorzeitliche Höhlenzeichnungen, die abstrakt und doch erkennbar gestaltet sind. Ewelt wurde ebenfalls schon mehrfach und auch international für ihre Arbeiten ausgezeichnet. Eher keine Gebrauchskeramik sind die Werke von Joachim Lambrecht, der nicht nur als Keramiker, sondern auch als Musiker und Bildhauer aktiv ist. Orientiert am Prinzip Gefäß erarbeitet Lambrecht Hohlkörper, wo sich all seine Fähigkeiten zu einem Ganzen verbinden.

Susanne Kallenbach stellt in Duingen mit „Heimkehrer“ eine Reihe von Skulpturen aus. Die von der norddeutschen Keramikerin verformten Ziegel stellen die Verletzlichkeit von Individuen durch äußere Einflüsse dar. Der in Südafrika geborene Schotte Martin McWilliam erschafft dagegen mit seinen Gefäß-Arbeiten Illusionen. Seine Objekte verstecken den vorhandenen Raum in scheinbarer Zweidimensionalität, wobei der Holzbrand den Oberflächen zudem ästhetische Spuren vergangener Zeiten verleiht.

Die sechste ausstellende Keramikerin ist Roswitha Winde-Pauls, die mit ihrer Porzellan-Arbeit beeindruckt. Ihre hauchdünnen und reinweißen Gefäße entstehen auf der Töpferscheibe. Zum Teil werden sie dabei geschnitten und neu zusammengesetzt, wodurch auch Rillen entstehen. Diese durchbrechen dabei die gerade Linie und bilden Schatten auf den Oberflächen.

Zu sehen ist die Sonderausstellung bis zum 14. November jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 17 Uhr im Töpfermuseum Duingen oder nach Voranmeldung. Auch hier kann die Keramik wieder käuflich erworben werden, wobei der Eintritt zu der Ausstellung frei ist.

Foto2982: Klaus Krumfuß, Ingrid Wolfsberger und Margret Faita freuen sich über die neue Ausstellung in Duingen

Foto2983: Zu sehen bekommen die Besucher auch Werke wie hier von Elke Sada, die bereits Weltruf in der Keramikszene genießt