Zukunft des Lachszentrums soll geklärt werden

Interessenbekundungsverfahren vorgesehen

Gronau (gök). Seit über zwei Jahren wird über die Zukunft des Norddeutschen Lachszentrums in Gronau diskutiert. Anstoß für die Zukunftsdiskussion war dabei wohl zum einen die Ankündigung des Projektmotors und Vereinsvorsitzenden Günter Ohnesorge, dass er aus Altersgründen nach einem Nachfolger sucht und vor allem dem Kauf-Interesse von „Neue Meere“ an der Anlage. Für Unverständnis sorgte beim Verein Leine-Lachs dieses Jahr der Antrag der Grünen, dass dem Verein von der Stadt das Mietverhältnis gekündigt werden soll. Dem Vorwurf, dass seit 2018 keine Fische mehr in dem Lachszentrum gezüchtet werden, konnte der Verein nicht nachvollziehen.

Die ersten jungen Lachse aus Gronau wurden vor gut 15 Jahren ausgeliefert und seitdem sind rund 1,5 Millionen Junglachse in der Leine ausgesetzt worden, wodurch es auch schon hunderte von Rückkehrern in der Leine gab. Zwischenzeitlich hatte auch der Anglerverband Niedersachsen bei der Stadt das Interesse an dem Lachszentrum hinterlegt, um dort die Fischzucht weiter zusammen mit dem Verein Leine-Lachs zu betreiben. Neben der Fischzucht wird mittlerweile auch der große Saal im Lachszentrum für öffentliche Veranstaltungen gut angenommen, nicht zuletzt auch bei politischen Sitzungen wie jetzt dem Finanz- und Bauausschuss der Stadt Gronau.

Auf Antrag der SPD und kurzfristig auch der Grünen tauchte der Wunsch nach einem Interessenbekundungsverfahren auf der Tagesordnung des Ausschusses auf. Dadurch sollen etliche Fragen endgültig geklärt werden und der Bedarf an dem Gebäude geklärt werden. Bei einer Videokonferenz mit der N-Bank und dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) konnte nun laut Bauamtsleiter Maik Götze auch geklärt werden, dass die erhaltenen Fördermittel auch bei einem Verkauf wohl nicht zurückgezahlt werden müssen. „Das Sanierungsziel des Vermeidens von Leerstand wird ja nicht riskiert, so lange in dem Gebäude etwas stattfindet“, ist laut Götze der Standpunkt der N-Bank. Wichtig wäre allerdings, dass eine öffentliche Nutzung weiter gegeben wäre. Die N-Bank hat allerdings keine Auskunft über tatsächliche Rückzahlungsverpflichtungen gegeben. Bei einem etwaigen Verkauf müsste man mit einem Verkehrswertgutachten arbeiten, woraus sich dann der mögliche Betrag für eine Rückzahlung ergeben könnte.

Eine Nutzung durch den Anglerverband wäre laut Götze mit Blick auf die Fördergelder nicht schädlich, wenn denn der Anglerverband wie erwartet als Folgeeinrichtung angesehen wird. Beim Verkauf an einen gewerblichen Interessenten ist aber ausgeschlossen, dass es weitere Fördermöglichkeiten gibt.

In dem einstimmig beschlossenen Interessenbekundungsverfahren soll etwa geklärt werden, welches Nutzungskonzept zukünftig für das Gebäude vorgesehen ist, welcher Kaufpreis zustande kommen würde, wie die öffentlichen Strukturen und die Naherholung erhalten bleiben kann oder welche Flächen überhaupt benötigt werden. Dem Antrag konnte mit redaktionellen Änderungen auch die CDU folgen, so dass die Zukunft des Lachszentrums mittelfristig geklärt sein könnte.

Foto: Für das Lachszentrum soll ein Interessenbekundungsverfahren initiiert werden