Politik und Verwaltung müssen sich sputen

Duinger Mitte soll vollendet werden

Duingen (gök). Aus der Mitte heraus will sich Duingen entwickeln. Mit der Gestaltung des Platzes in der Neuen Mitte wurde der Anfang schon vor einigen Jahren gemacht und mit der Ansiedlung der Sparkassenfiliale oder der Seniorenresidenz fortgesetzt. Das I-Tüpfelchen sollte eigentlich das Vereinszentrum mit Räumlichkeiten für das Töpfermuseum und betreutem Wohnen im Obergeschoss werden. Im Rahmen des Förderprogramms „Lebendige Zentren“ wurde bereits eine Förderung zugesagt, wodurch der finanzielle Einsatz des Flecken Duingen geringer ausgefallen wäre.

Eine erste Kostenschätzung betrug 1,7 Millionen Euro, wodurch die veranschlagte Kostendeckelung von 900 000 Euro weit überschritten wurde und im zurückliegenden Frühjahr für lange Gesichter in den politischen Beratungen sorgte. Auch die überarbeitete Planung des Bürgerzentrums schlug immer noch mit über 1,1 Millionen Euro zu Buche, was immer noch zu viel war. Um das Projekt nicht sterben zu lassen, kam die Idee zu einer Bauherrengemeinschaft auf. Gemeindedirektor Andreas Goslar stellte in der Sitzung des Bauausschusses aber klar, dass auf Nachfrage bei der Kommunalaufsicht die Rechtsform einer GbR mit Beteiligung einer Kommune nicht möglich sei und eine GmbH oder ähnliches gegründet werden müsste. Laut Bauamtsleiter Maik Götze sind solche Gesellschaften nur bei Projekten wie zur Erschließung von Baugebieten bekannt, weshalb man auch einen Fachanwalt zur Beratung dazuziehen müsste.

Jens Hitzer (SPD) bezweifelte in der Sitzung, dass das vorgesehene Projekt noch bis Mitte 2023 fertiggestellt werden kann, wie es vom Fördergeber gefordert wurde. Götze ist aber zuversichtlich, dass die Fristen entsprechend verlängert werden können. Aus seiner Sicht muss man dem Fördergeber aber zwingend signalisieren, dass es weitergeht und endlich Tatsachen geschaffen werden. In der Vergangenheit hat sich die Landesregierung dann bei der Einhaltung von Fristen sehr kulant gezeigt. „Die Fläche ist einfach zu wertvoll, um dort eine Baracke hinzustellen. Das würde die Duinger Mitte kaputtmachen“, so Götze. Auch Wolfgang Schulz (WGL) plädierte für eine Fortsetzung der Planung: „Eine Aufgabe wäre jetzt der völlig falsche Weg!“ Die Vorsitzende des Bauausschusses Andrea Prell (SPD) unterbrach die Sitzung schließlich kurz, wodurch noch eine Beratung in der SPD-Fraktion möglich wurde.

Laut Götze liegen die Vorteile einer Bauherrengemeinschaft auf der Hand. Für ihn werden die Risiken dann gleichmäßig auf alle Schultern verteilt, so das später auch alle gemeinsam von dem Projekt profitieren können. Das Fördergeld eventuell zurückzugeben ist auch für ihn keine Lösung. Das man nach der vorgesehenen Beratung im zurückliegenden Sommer aber noch nicht weiter ist, ist auch für ihn sehr „dünn“.

Am Ende stimmten alle Ausschussmitglieder dafür, dass die Verwaltung beauftragt wird, nach Möglichkeiten für einen Vertrag zu einer Bauherrengemeinschaft zu suchen und das zeitnah wieder vorlegen soll, damit es zügig weitergeht.

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Foto3494: Die Neue Mitte in Duingen ist noch nicht vollendet, hinter dem Bauzaun klafft noch eine große Lücke