Feuerwehrstützpunkt nimmt Formen an

Richtfest im Saaletal in Oldendorf

Oldendorf (gök). Der Zimmermeister Ludwig-Wilhelm Güse musste zwei Anläufe nehmen, denn erst im wiederholten Versuch zersplitterte das Schnapsglas beim Richtfest in Oldendorf. „Feuerwehren ziehen ein zum Schutz von Haus und Heim“, reimte der Zimmermeister aus Bad Pyrmont passend zu dem Anlass in seinem Richtspruch, zu dem vor allem viele Feuerwehrmitglieder aus den beteiligten Ortsfeuerwehren Oldendorf, Benstorf und Osterwald erschienen waren.

Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening freute sich bei seiner kurzen Ansprache vor allem, dass bei der Baumaßnahme derzeit noch alles im Zeit- und Kostenrahmen liegt. Im April 2021 erfolgte die Auftragsvergabe und Anfang August die Grundsteinlegung der inzwischen kräftig gewachsenen Baumaßnahme. Insgesamt wurden 22 Gewerke für 2,8 Millionen Euro vergeben, wobei die Gesamtkosten der größten gemeindeeigenen Baustelle des Fleckens in diesem Jahrtausend bei über drei Millionen Euro landen werden.

In Oldendorf werden die Feuerwehrmitglieder von gleich vier Ortsfeuerwehren einziehen, wobei in Oldendorf jetzt auch etwas Wehmut aufkam. Osterwalds Ortsbrandmeister Jan-Hendrik Stucki ist zwar sehr gespannt auf die neuen technischen Möglichkeiten in Oldendorf, doch auf Nachfrage gestand er auch ein, dass nicht alles an dem neuen Stützpunkt positiv ist. „Es tut natürlich weh, wenn eine Feuerwehr den eigenen Ort verlässt. Im Einsatzfall in Osterwald fahren wir Osterwalder erst den Berg runter zum Stützpunkt und dann wieder die fünf Kilometer hoch“, sieht er auch Nachteile bei dem Stützpunkt. Stucki ist aber optimistisch, dass das im Einsatzfall in Zusammenarbeit mit den anderen Ortsfeuerwehren wieder aufgefangen wird. Grundsätzlich ist er zusammen mit seiner Ortsfeuerwehr gespannt, wie der Dienst in Oldendorf dann aussehen wird. In den letzten Monaten konnte wegen der Pandemie ja nicht viel stattfinden, wodurch auch das Zusammenwachsen der vier Ortsfeuerwehren sich noch etwas länger hinzieht.

Das alte Feuerwehrgerätehaus soll nach Vorstellung von Pommerening der Dorfgemeinschaft in Osterwald schon erhalten bleiben. Verschiedene Vereine haben dort schon Interesse angezeigt, das Haus dort mit Leben zu füllen, zumal es auch attraktiv an dem kleinen Festplatz liegt. Stucki stellt aber auch klar, dass die Ortsfeuerwehr Osterwald sich auf den Dienst in Oldendorf konzentrieren und sich nicht noch am alten Standort einbringen wird. Zwei Standorte machen für ihn keinen Sinn, wenn man denn auch weiter schlagkräftig für den etwaigen Einsatzfall sein will.

Foto: Architektin Silvia Leiffholdt, Bürgermeister Clemens Pommerening und Zimmermeister Ludwig-Wilhelm Güse beim Richtspruch vor den vielen Anwesenden in Oldendorf