Hellenische Gegensätze im Töpfermuseum

Sonderausstellung im Duinger Töpfermuseum eröffnet

Duingen (gök). „Ich wusste bisher nicht, dass die schönsten Griechinnen aus Hildesheim kommen“, bekannte Duingens Bürgermeister Klaus Krumfuß (CDU) zum Motto bei der Eröffnung der Sonderausstellung im Duinger Töpfermuseum. Krumfuß attestierte der Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger in seiner Rede, dass sie mit viel Fleiß und Akribie für tolle Ausstellungen in Duingen sorgt und jetzt wieder einen Höhepunkt gesetzt hat.

Zum zweiten Mal fand in enger Kooperation mit dem Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum jetzt eine Ausstellung in Duingen statt, die über einen Zeitraum von zwei Jahren vorbereitet wurde. Wolfsberger stellte aber klar, dass die Ausstellung ohne die großzügige Unterstützung der Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Insgesamt kostete die Ausstellung in der Erstellung 14 300 Euro, wovon die Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken von Norddeutschland den Löwenanteil über 10 000 Euro übernahm.

Zu sehen sind im Töpfermuseum insgesamt 95 Exponate in relativ kleinteiliger Ausstellung, so dass der Besuch sich auch über einen längeren Zeitraum lohnt. Die Besucher bekommen in Duingen aber nicht nur die schönsten sogenannten Tanagra-Figuren aus Alexandria aus der Sammlung von Wilhelm Pelizaeus, sondern auch einige sehr ansprechende „groteske“ Terrakotten und andere Figuren zu sehen. „Die Figuren könnten nicht schöner sein, als sie sind“, zitierte der Kurator Dr. Sven Kielau in seiner Ansprache den griechischen Dichter Theokrit, der schon etwa 250 vor Christus von der Schönheit der Figuren total begeistert war.

Zusammen mit Dr. Kielau und seinem Team hat Wolfsberger dabei auch auf die Details geachtet. So wurde etwa eine Ecke des Töpfermuseums einem griechischen Raum nachempfunden, wofür sogar der Boden gestaltet wurde. „Es ist zwar eine Eröffnung in schwieriger Zeit, aber auch künftig gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken“, versprach Wolfsberger während der Eröffnung den doch zahlreich erschienenen Besuchern. Wolfsberger lobte vor allem das gestalterische Feingefühl von Dr. Kielau, wo sich die Museumsleiterin mit ihm in der Vorbereitung die Bälle hin und her gespielt hat. In der Ausstellung wird auch auf die Gestaltung der Tonfiguren näher eingegangen. Anders als oft vermutet, sind die Tonfiguren bei der Erstellung vor rund 2000 Jahren auch farblich gestaltet worden. Diese Farben hatten sich bei einigen Stücken sogar erhalten, die etwa in Gräbern gefunden wurden. Eingehend auf die historischen Farben hatte sich das Gestaltungsteam sogar die Mühe gemacht und die Ausstellungsräume passend zu den Farben der Tonfiguren gestrichen.

Zu sehen ist die Sonderausstellung noch bis 29. Mai 2022 im Töpfermuseum in Duingen jeweils mittwochs und sonntags von 15 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung mit der Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger unter Tel 0170-7069219. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es zudem die Möglichkeit zum Kuratorengespräch. Weitere Infos gibt es auch unter www.toepfermuseum-duingen.de.

Foto5454: Die Räume des Töpfermuseums wurden auch im Detail für die Ausstellung ansprechend gestaltet

Foto5457: Bürgermeister Klaus Krumfuß bei der Eröffnung

Foto5458: Der Kurator Dr. Sven Kielau erörterte die Ausstellung den Besuchern

Foto5460: Stv. Bürgermeister Joachim Grutzeck, Kurator Dr. Sven Kielau, Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger, Bürgermeister Klaus Krumfuß und Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben

Foto5464: Fast einmalig sind auch solche in voller Größe erhaltenen groteske Figuren

Foto5467+5468: An den fein gestalteten Griechinnen können sich die Museumsbesucher noch bis Ende Mai 2022 erfreuen

Foto5469: Etwa 95 Exponate bekommen die Besucher der Sonderausstellung in Duingen zu sehen

Foto5473: Museumsleiterin Ingrid Wolfsberger im Gespräch mit den Ausstellungsbesuchern