Hausärzte stellen sich Impfstress

Freies Impfen „zwischen den Jahren“ gut angenommen / Weiterer Termin am 8. Januar

Duingen (gök). Der Stress ist für die impfenden Hausärzte in Deutschland erheblich und manche können sich auch mit Impfzentren vergleichen oder übertreffen deren Impfzahlen sogar. In Duingen etwa bei der Gemeinschaftspraxis Dr. Möller & Terp wurden alleine während der freien Impftermine „zwischen den Jahren“ 500 Menschen aus der Region geimpft. Am Spitzentag waren es zusammen mit den normalen Terminen knapp 300 Menschen, die ihre Spritze gesetzt bekamen.

„Viele Hausärzte verzichten allerdings auch verständlicherweise auf das Impfen, da der administrative Aufwand sehr groß ist“, zeigt Dr. Heinrich Möller auch Verständnis für Kollegen, die nicht impfen können. So ist immer auch eine Mindestmenge an Patienten für Impfungen notwendig, damit nicht zu viel Impfstoff übrig ist und so unbrauchbar wird. Der Impfstoff muss verdünnt werden und auch in wenigen Stunden nach Anbruch verimpft werden. Je nach Impfstoff müssen dann auch verschiedene Mengen in den Spritzen aufgezogen werden, was den Aufwand in der Organisation dann auch erhöht. Für die Abrechnung der Impfungen gibt es dann alleine 18 verschiedene Ziffern, wo das Praxispersonal dann wieder gefordert wird.

Damit das ohnehin schon in der Winterzeit stark geforderte Praxispersonal aber nicht noch mehr belastet wird, hat die Duinger Arztpraxis vorübergehend auch Hilfspersonal eingestellt, dass mit administrativen Aufgaben bedacht wurde. So konnten sich etwa Schülerinnen noch etwas dazuverdienen oder auch Familienmitglieder der drei Ärzte wurden zusätzlich beschäftigt.

Bewusst hatten sich die drei Ärzte aus der Gemeinschaftspraxis dazu entschieden, zwischen den Jahren an vier Tagen freies Impfen ohne Termin anzubieten. „An diesen Tagen sind viele Menschen im Urlaub Zuhause und konnten die Termine dann auch annehmen. Die Resonanz war jedenfalls sehr gut“, ist Dr. Heinrich Möller mit der Aktion zufrieden, obwohl das Impfen laut den Vorgaben der Kassenärztlichen Vereinigung nicht beworben werden darf. Mittlerweile ebbt der Impfbedarf rund um Duingen langsam ab, sind auch die eigenen Patienten der Gemeinschaftspraxis sofern sie es wollten fast alle durchgeimpft. Trotzdem werden weiterhin noch Impftermine über die Homepage www.hausarztpraxen-duingen.info vergeben, was laut der Ärzte auch noch längere Zeit vorgesehen ist. „Das Impfen ist auch weiterhin ein wesentlicher Pfeiler zur Bekämpfung der Pandemie“, so Dr. Heinrich Möller. Der Impfstoff wird in Duingen wie auch in einigen anderen Praxen auf längere Sicht noch ausreichen, da die Praxis gut versorgt worden ist. Am Samstag, den 8. Januar wird zudem ab 11 Uhr nochmal ein freier Impftermin angeboten, wozu man dann auch ohne Termin erscheinen kann.

Die Duinger Praxengemeinschaft um Dr. Heinrich Möller, Dr. Christian Möller und Lars Terp wird zudem für jede Covid-Impfung fünf Euro an Ärzte ohne Grenzen spenden, wodurch die Duinger Impfungen auch an anderen Orten in der Welt Menschen noch zu Gute kommen.

Foto6529: Dr. Heinrich Möller freut sich, dass in der Gemeinschaftspraxis das Impfangebot sehr gut angenommen wurde

Foto6531: In Duingen wird fleißig geimpft

Foto6536+6538: Dr. Christian Möller impft in Duingen zusammen mit seinen Kollegen