Oldendorfer wollen keinen Schandfleck

Feuerwehrhaus schon vor dem Ende in der Diskussion

Oldendorf (gök). Der Bau des Feuerwehrstützpunktes im Saaletal schreitet immer weiter voran und es ist absehbar, dass das Gebäude durch die drei beteiligten Ortsfeuerwehren noch dieses Jahr bezogen wird. Schon jetzt sind bei der Gemeindeverwaltung die ersten Gebote für das alte Feuerwehrhaus in Oldendorf reingeflattert, wie Kämmerer Thomas Hölscher in der Ortsratssitzung Oldendorf verriet. „Dabei ist das Gebäude bis jetzt überhaupt nicht vermarktet worden. Das kam durch reine Mundpropaganda“, so Hölscher.

Doch ein bevorstehender Verkauf beunruhigt die Mitglieder des Oldendorfer Ortsrates. „Ich habe in dem Haus 35 Jahre als Feuerwehrmitglied verbracht und weiß ganz genau, dass es sich als Wohnhaus definitiv nicht eignet. Denkbar wäre höchstens eine Nutzung als Werkstatt oder ähnlichem“, befürchtet der stellvertretende Ortsbürgermeister Heiko Wöhler (CDU), der mit einer selbst geschaffenen Grafik schon ein bildliches Schreckensszenario dargestellt und unter den Ortsratsmitgliedern verteilt hat. Aus seiner Sicht besteht die Gefahr, dass künftig Schrottfahrzeuge oder Müll das altehrwürdige Feuerwehrhaus zu einem Schandfleck verkommen lassen.

„Wir wollen nicht so etwas wie den Ratskeller in Hemmendorf in Oldendorf haben“, erklärte auch Ortsbürgermeister Eckhard Füllberg. In unmittelbarer Nachbarschaft zum beliebten Dorfkrug fürchten die Ortsratsmitglieder dann unter neuer Nutzung ein Grundstück, was nicht sehr einladend wirkt. „Das Grundstück hat gut über 400 Quadratmeter Fläche, weshalb es sich nach einem Abriss auch als Baugrund eignen würde“, kann sich Füllberg einen Abriss als gute Lösung vorstellen.

Thomas Hölscher stellte aber klar, dass erst nach einem kompletten Umzug der Feuerwehr in den neuen Stützpunkt über eine weitere Nutzung oder einen Verkauf entschieden werden kann. Aus seiner Erfahrung in der Salzhemmendorfer Ortsfeuerwehr und dem damaligen Umzug in das neue Feuerwehrhaus wusste er zu berichten, dass sich so ein Umzug lange hinziehen kann. „Zu gegebener Zeit wird dann natürlich auch der Ortsrat Oldendorf angehört“, so Hölscher. Allerdings wies er auch darauf hin, dass der Ortsrat lediglich ein Anhörungsrecht hat. Die Entscheidung liegt dann später vermutlich beim Verwaltungsausschuss und Gemeinderat. Gunnar Funke (CDU) wies aber mit Blick auf die Tourismusausrichtung der Gemeinde noch einmal darauf hin, dass eine vernünftige Lösung für das Ortsbild gefunden werden muss.

Bei den eigentlichen Haushaltsberatungen gab es keine großen Überraschungen. Für das eigentlich mit 1,3 Millionen Euro veranschlagte Projekt um den Anbau der Kindertagesstätte sind die letzten 215 000 Euro als Nachfinanzierung jetzt im Haushalt erfasst. Einen großen Betrag stellen aber noch die 127 000 Euro da, für das die zentrale Regenwasserbeseitigung am Sportplatz in Oldendorf saniert werden soll. Das ist eine der wenigen neuen Baumaßnahmen des Flecken Salzhemmendorf, die jetzt neu im Haushalt erfasst sind.

Foto: Das alte Feuerwehrgerätehaus in Oldendorf soll nach Vorstellung der Ortsratsmitglieder kein Schandfleck werden

Fotomontage: So soll es laut den Politikern nicht aussehen