Tolle Räume neben der Geisterbahn

Renovierungsarbeiten in Grundschule Salzhemmendorf abgeschlossen

Salzhemmendorf (gök). Rund ein Jahr lang wurde die Geduld von Lehrern und Schülern oft auf die Probe gestellt. Immer wieder drangen aus dem Keller der Grundschule Salzhemmendorf laute Arbeitsgeräusche durch das ganze Gebäude. „Das Ergebnis rechtfertigt aber alles“, ist Schulleiterin Susanne Koops mit dem Ergebnis jetzt zufrieden. Die Kellerräume der Grundschule Salzhemmendorf wurden saniert, was vor allem der Betreuung im Ganztagsbereich zu Gute kommt.

In früheren Jahren gab es im Kellerbereich noch die Hausmeisterwohnung, ehe dort die Tagespflege einzog. Zuletzt war dort unter anderem auch der Werkraum der Grundschule, ehe dieser aufgrund eines Feuchteschadens gesperrt wurde. Mit der Förderung aus der Richtlinie zur Förderung des beschleunigten Infrastrukturausbaus der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder des Landes Niedersachsen zum Ausbau von Ganztagsschulen wurden schließlich der neue Werkraum, die Betreuungsräume und die Küche modernisiert. „Insgesamt wurde die Maßnahme vom Land mit 200 000 Euro gefördert, wobei das Nutzungskonzept von der Schule entworfen wurde“, so Melanie Kutzner vom zuständigen Fachbereich der Gemeinde.

Besonders froh ist Koops, dass der Feuchteschaden erfolgreich behoben wurde. Dazu wurde alleine der alte Werkraum um sechzig Zentimeter ausgekoffert und erstrahlt jetzt als einer der Betreuungsräume in vollem Glanz. Bei der Gestaltung wurde auch an die Kleinigkeiten gedacht. So gibt es etwa im Bastelbereich einen wischbaren Boden, wo auch Kleber- oder Farbreste schnell beseitigt werden können. Der Spielbereich dagegen ist mit Teppich ausgelegt, was für eine kuschelige Atmosphäre sorgt. Gewonnen haben durch die Sanierung auch der sogenannte Actionraum und der Kuschelraum durch die größeren Fenster und den dadurch größeren Lichteinfall. Im Actionraum können sich die Kinder auch mal verausgaben, wozu sogar ein Sandsack dort hängt. „Im Kuschelraum können sich die Kinder auch mal eine Auszeit nehmen. Manche Kinder sind schließlich von 7 Uhr morgens bis 16 Uhr am Nachmittag in der Schule und brauchen auch mal ruhige Momente“, erklärt Koops im Gespräch.

Neben den Betreuungsräumen führt der Flur in den hinteren Teil, wo jetzt auch der neue Werkraum angesiedelt ist. „Dafür sind viele Eltern und Schüler jetzt besonders dankbar, da der Werkunterricht in den letzten zwei Jahren nicht stattfinden konnte. Das war besonders für die praktischen veranlagten Kinder nicht sehr schön“, so Koops. Gerade als erster Eindruck erschreckt der Flur laut Koops neue Besucher immer wieder, weil er so dunkel wirkt. Bei früheren Schulfesten diente der Flur oft sogar als Geisterbahn. Durch die Hanglage sind die Räume daneben aber sehr lichtdurchflutet. Neben dem Werkraum wurde auch die Küche neugestaltet. Im vorderen Bereich ist noch die alte Küche, die durch eine Elterninitiative entstand und jahrelang auch ihren Dienst verrichtete. Mittlerweile essen aber täglich zwischen 40 und 50 Kindern ihr vom Dorfkrug Oldendorf geliefertes Essen in den Räumlichkeiten. Im hinteren Bereich wurde nun eine komplett neue Küche eingerichtet, die auch den aktuellen Hygienestandards gerecht wird. So gibt es etwa einen Industrie-Geschirrspüler, der in der Edelstahlküche schnell für sauberes Geschirr sorgt. Eine Wärmelampe sorgt auch dafür, dass das Essen lange genug warm bleibt. „Das gelieferte Essen wird bei uns in Schalen angerichtet, so dass sich die Schüler beim Essen richtig heimisch fühlen. Auch für die in der Küche arbeitenden Kollegen ist die Arbeit jetzt durch die neuen Geräte viel angenehmer“, erklärt Koops.

Im Betreuungsbereich sieht die Schulleiterin die Grundschule jetzt gut aufgestellt. Probleme sieht sie aber in naher Zukunft trotzdem auf die Schule zukommen. „Derzeit haben wir hier noch zehn Klassen, doch in den nächsten zwei Jahren wachsen wir auf zwölf Klassen und sind dann durchgehend dreizügig“, so Koops. Derzeit gehen auf die Grundschule 186 Schüler, doch schon im Sommer wächst die Schule wohl auf rund 200 Schüler. Mit Blick aus der Schule auf die Baugebiete rechnet Koops damit, dass die Schülerzahlen bald kräftig anwachsen. Schon jetzt arbeiten 15 Lehrkräfte und insgesamt über 30 Erwachsene in der Grundschule, was im Vergleich zu früheren Jahren eine große Veränderung ist. Das Raumproblem sorgt daher bei der Grundschullehrerin für die größten Kopfschmerzen. Die Schule hat sich laut Koops stark verändert, was aber die Arbeit auch sehr interessant gemacht hat. „Früher gab es in der Schule acht Klassen mit acht Lehrern. Doch diese Zeiten sind mittlerweile vorbei“, denkt Koops an ihre Anfänge als Grundschullehrerin zurück.

Die Räume sind laut der Schulleiterin jetzt bei der Sanierung so gut gelungen, dass sie auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Aufgrund der Pandemie wurde vorerst aber auf eine Einweihung verzichtet. Susanne Koops geht davon aus, dass das zum Ende des Frühjahrs nachgeholt werden kann.

Foto8001: Im Spielbereich der Betreuungsräume wird mit Initiative des Elternvereins wohl noch etwas umgestaltet

Foto8003: Der Kuschelraum ist durch ein größeres Fenster viel heller geworden

Foto8004: Die Betreuungsräume sind jetzt sehr freundlich geworden

Foto8006: Schulleiterin Susanne Koops freut sich, dass die Betreuungsräume jetzt genutzt werden können

Foto8007: Die Grundschule hat jetzt wieder einen Werkraum

Foto8009: Die neue Edelstahlküche entspricht allen aktuellen Hygienestandards

Foto8010: Die Grundschule Salzhemmendorf hat von einer Förderung in Höhe von 200 000 Euro profitiert