Auf den Spuren von Erik Lesser

WTW-Mitglieder im Oberhofer Schnee unterwegs

Wallensen/Oberhof (gök). Biathlon hat in Deutschland eine große Fangemeinde. Top-Stars wie Frank Luck, Sven Fischer, Kati Wilhelm, Ricco Groß, Magdalena Neuner, Laura Dahlmeier oder zuletzt Denise Herrmann sorgten in den letzten Jahrzehnten für viele Olympiasiege und unzählige Weltmeistertitel. Was im Fernsehen bei den Leistungssportlern so leicht aussieht, ist in der Realität mit viel Schweiß verbunden. Diese Erfahrung machte jetzt eine Reisegruppe vom WTW Wallensen, die sich auf die Spuren von Erik Lesser und Co begaben.

Ende letzten Jahres wurde vereinbart, dass erstmals zusammen eine Sportfahrt organisiert wird. Als Ziel wurde das deutsche Wintersport-Mekka Oberhof ausgeguckt, dass von Wallensen auch nur rund drei Fahrstunden entfernt im Thüringer Wald liegt. Durch die besondere Lage des Thüringer Waldes entlang des Rennsteig ist die Region um Oberhof im Vergleich zu anderen Mittelgebirgen sehr schneesicher und bietet so für Leistungs- und Hobbysportler sehr gute Bedingungen mit guter Schneesicherheit. So gibt es viele gespurte Loipen, einen Skipark für Alpinski, eine Rodel- und Bobbahn, eine Ski-Langlauf-Halle, Schießstände, Skisprung-Anlagen und vieles mehr. Im örtlichen Sportgymnasium werden über die Jahre immer wieder Top-Sportler in verschiedenen Disziplinen an die Weltspitze herangeführt.

So schwer kann doch etwas Biathlon gar nicht sein, dachten sich jetzt auch die WTW-Sportler und versuchten sich einmal selber in diesem Wintersport. Unter der Anleitung von Schießtrainern des WSV Oberhof wurde versucht, auf der Biathlon-Schießbahn über 50 Meter die Scheiben mit dem KK-Gewehr zum Umklappen zu bringen. Die große Zielfläche mit 11,5 Zentimetern war dabei zunächst kein Problem. Die Spreu trennte sich dann aber vom Weizen bei den kleinen Zielen. Die 4,5 Zentimeter großen Ziele waren dann auf die 50 Meter mit einem Abzugsgewicht von 500 Gramm deutlich schwieriger mit dem Biathlon-Gewehr zu treffen. Lediglich ein WTW-Schütze konnte hierbei alle Ziele treffen. „Kaum auszudenken, wie schwer das erst mit erhöhtem Puls oder Wettkampf-Druck sein muss und die Topsportler schwer atmend von der Strecke kommen“, war etwa Carsten Gülke beeindruckt von den Leistungen der Leistungssportler. Aufgrund der etwas eisigen Bedingungen wurde in der 2009 eröffneten Skilanglauf-Halle auf die Loipe gegangen, wo in einem Ski-Kurs klassischer Langlauf gelernt wurde. Die Skilehrerin hatte dabei viel Geduld, zeigten sich die WTW-Mitglieder doch am Anfang nicht als Koordinationswunder. Nach einigen Stürzen auf den sehr schmalen Langlaufski hatte die Wallenser aber den Bogen raus und wurden in der Loipe immer sicherer. Dank der Skilanglauf-Halle kann in Oberhof 365 Tage im Jahr im Schnee bei konstant minus 4 Grad Langlauf trainiert werden, so dass solche Kurse auch in wärmeren Monaten möglich sind. „Man sieht die Leistungen der Biathlon-Sportler im Fernsehen jetzt mit ganz anderen Augen und ist noch mehr beeindruckt“, so einer der WTW-Teilnehmer.

Natürlich wurde bei der WTW-Reise der sportliche Teil in den Mittelpunkt gestellt, doch auch das Gesellige kam zur Freude der Teilnehmer gerade am Abend nicht zu kurz. Sehr beeindruckt war man auch von der Bob- und Rodel-Strecke, die sich vom Grenzadler neben der Skilanglaufhalle und dem Biathlon-Stadion ins Tal zieht und für Höchstgeschwindigkeiten sorgt. Derzeit wird aufgrund der im nächsten Jahr stattfindenden Rodel-WM in Oberhof die Strecke umgebaut und noch attraktiver gestaltet. Ebenfalls nächstes Jahr ist auch die Biathlon-WM in Oberhof geplant, was die Bedeutung des deutschen Wintersportorts noch einmal in der Öffentlichkeit betonen wird. Auf ihren Wanderungen durch die Schneelandschaft besuchten die WTW-Teilnehmer auch noch Attraktionen wie die Skisprung-Anlage oder die Allee der Olympiasieger und Weltmeister, wo an die Leistungen der Oberhofer Top-Sportler wie Erik Lesser erinnert wird. Die Sportler des WSV Oberhof haben bei verschiedenen Meisterschaften und Olympiaden mittlerweile schon über 1000 Medaillen nach Oberhof wieder mitgebracht. Nach vier Tagen voller Sport und Spaß fuhren die Wallenser schließlich wieder nach Hause und waren sich einig, dass nächstes Jahr wieder eine gemeinsame Tour gestartet wird. Auf dem Rückweg gab es in Bad Sooden-Allendorf in Hessen noch einen Stopp, wo man sich intensiv das Grenzmuseum angucken konnte, wodurch auch die Kultur auf dieser Tour nicht zu kurz kam. Als Ziel gibt es schon einige Ideen, wo es wieder einiges zu entdecken geben wird.

Foto9011: Sport-Legenden wie Sven Fischer haben in Oberhof ihre Spuren hinterlassen

Foto9035: Am Biathlon-Schießstand versuchten sich die WTW-Schützen am KK-Gewehr

Foto9048: Natürlich durfte auch eine Thüringer Rostbratwurst im Programm nicht fehlen

Foto9056: Beeindruckend war auch der Start an der Rodel-Bahn

Foto9074: Auf der Skisprung-Anlage finden auch Weltcups statt

Foto9116: Auch Snowtubing probierten die WTW-Teilnehmer an der Alten Golfwiese in Oberhof aus

Foto9139: In der Skilanglauf-Halle gab es während des Trainings zunächst einige Stürze, ehe die Sportler sicherer auf den Ski wurden

Foto9157: In der Skilanglauf-Halle kann das ganze Jahr trainiert werden

Foto9208: Auf der Allee der Olympiasieger und Weltmeister wird an die Leistungen wie etwa von Erik Lesser erinnert

Foto9212: Auf der Bob- und Rodelbahn wird nächstes Jahr die Rodel-Weltmeisterschaft stattfinden

Foto9214: Auf dem historischen Sportstätten-Wanderweg gibt es für Wanderer viel zu entdecken

Foto9223: Vor kurzem wurde für den sportlichen Nachwuchs extra eine weitere Skisprunganlage gebaut

Foto9271: Im Grenzmuseum in Bad Sooden-Allendorf gab es zum Abschluss der Tour noch etwas sehenswerte Kultur