Stehenbleiben bedeutet Rückschritt

Schützengesellschaft Duingen investiert über 30 000 Euro

Duingen (gök). Gabi Bauke brauchte als Vorsitzende der Duinger Schützengesellschaft einen langen Atem. Bereits im März letzten Jahres brachte sie den ersten Antrag zur Erneuerung des Duinger Schießstandes auf den Weg. Bisher konnten zwölf Luftgewehrschützen gleichzeitig nebeneinander auf der alten Schützenbahn mit den althergebrachten Seilzugsystemen schießen. Wenn dann eine Feier stattfand, wurde die Anlage mühevoll ab- und später wieder aufgebaut. Jetzt brauchen nur noch wenige Haken gelöst werden und der ganze Schießstand bewegt sich in Sekundenschnelle auf Rollen hinter einen Vorhang. Doch das schnelle Verschieben der Anlage war nicht der entscheidende Punkt für eine der größten Investitionen der Vereinsgeschichte.

Mit der elektronischen Meyton-Schießanlage verfügt die Schützengesellschaft jetzt über zehn moderne Schießstände, wo gleichzeitig trainiert oder in Wettkämpfen geschossen werden kann. Alle Ergebnisse werden dabei digital erfasst und per Beamer auch im Vorraum angezeigt. Auch verschiedene Spaßschießen sind jetzt möglich, wo nicht auf Ringscheiben, sondern variable Zieldarstellungen geschossen wird. Aufgrund der geforderten Abstände musste die Anlage zwar von zwölf auf zehn Schießbahnen reduziert werden, doch auch diese Anzahl reicht für die 20 aktiven Gewehrschützen des 101 Mitglieder starken Vereins aus. „Mit der neuen Anlage sind hier alle noch motivierter, sich in das Vereinsleben einzubringen – das spürt man richtig. Stehenbleiben hätte hier Rückschritt bedeutet“, erklärte Gabi Bauke im Gespräch. Vorher hatte die Vorsitzende die zahlreichen Gäste zur Einweihung begrüßt.

Nach einem Jahr Vorbereitung starteten schließlich im März diesen Jahres die Bauarbeiten, was aber ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Der größte Anteil war die Förderung der N-Bank, die als Digitalbonus für den Verein 10 000 Euro zur Verfügung stellte. Das verhinderte zwar eine gleichzeitige Förderung durch den Landessportbund, doch dank der weiteren Sponsoren wie der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine, der Volksbank Duingen, Avacon, dem Flecken Duingen, der Lotto-Sport-Stiftung und dem Landkreis sowie zahlreicher weiterer Privatspender konnte die großen Baumaßnahmen mit einem Volumen von über 30 000 Euro gewuppt werden. Einen großen Anteil an der ganzen Aktion hatten aber auch die ehrenamtlichen Helfer aus dem Verein selber. Insgesamt wurden von den Mitgliedern mehr als 900 Arbeitsstunden geleistet. „Dabei haben wir auch 250 Meter Kabel und nochmal 100 Meter Netzwerkkabel verlegt“, so Reinhard Bauke, der auch so manche Stunde auf der Anlage verbrachte. Zusätzlich wurde neben dem Aufbau der Technik die Elektrik des Schützenhauses komplett modernisiert und auch der Schießstand selber komplett gestrichen. „Besonders stolz bin ich, dass sich dabei auch junge Mitglieder wie Corvin Aschmis eingebracht haben“, so die Vorsitzende dankbar.

Vor der Zukunft ist dem Verein jetzt nicht bange. Auch durch die sehr gut laufende Bogensparte hat der Verein gerade bei jüngeren Menschen immer wieder Zulauf, die sich dann später teilweise auch auf dem Schießstand mit dem Luftgewehr wiederfinden. Die Anlage in Duingen ist jetzt die größte digitale Anlage im Altkreis Alfeld, auch wenn es ähnliche Anlagen schon in Delligsen, Brunkensen oder Banteln gibt.

Foto1688: Christian Görke (Sparkasse), Martin Steinbrück, Gabi Bauke, Bürgermeistere Klaus Krumfuß, Roland Schaper (Volksbank) und Ralf Baumgarten (Avacon) freuen sich über den neuen Schießstand in Duingen

Foto1693: Gabi Bauke durfte den ersten offiziellen Schuss auf der digitalen Anlage abgeben

Foto1699: Digital wird das Schießergebnis im Ziel erfasst

Foto1702: Die Schießanlage kann mühelos verstaut werden

Foto1703+1705: Der Schütze kann direkt am Schießstand die Einstellungen vornehmen und Ergebnisse sehen