Treckerfreunde begeistern Zuschauer

Tour von Himmelsthür nach Ockensen

Leinebergland (gök). Viele Autofahrer mussten an dem Samstag einige Male warten. Doch Ärger kam dabei nicht auf, viele fühlten sich eher in die Kindheit zurückversetzt. Mit 22 Traktoren gingen die Treckerfreunde Emmerke-Himmelsthür auf die Ausfahrt durch die Landkreise Hildesheim und Hameln-Pyrmont. Ziel war dabei das Scheunencafe in Ockensen und ein Besuch am dortigen Wasserbaum, wobei der Zwischenstopp die Traktor-Freunde auch zu Hennies nach Esbeck führte. Zwei Traktoren kamen dabei etwas später an, musste einer doch wegen einem gerissenen Keilriemen abgeschleppt werden. „So etwas passiert halt, unsere Schätze sind ja auch etwas älter“, erklärte Jobst Glowienka vom Vorstand der Treckerfreunde gelassen auf Nachfrage in Esbeck.

Die Treckerfreunde bestehen mittlerweile im zwölften Jahr und haben zwar nur 51 Mitglieder, wobei aber alle mit viel Herzblut dabei sind. Bei Rössing gibt es sogar einen Vereinsacker, wo Ende Juli/Anfang August je nach Wetterlage auch eine öffentliche Weizenernte geplant ist. Interessenten können dann eine historische Weizenernte hautnah miterleben, wenn der Mähbinder oder ein alter Mähdrescher auch zum Einsatz kommt. Geplant ist auf dem Vereinsacker im Oktober auch eine erste öffentliche historische Kartoffelernte, wozu die Bürger aus der Umgebung dann auch eingeladen werden.

Die jetzige Ausfahrt war nach zwei Jahren Corona-Pause die erste Aktion des Vereins, die auch sehr gut angenommen wurde. Die Wegstrecke führte die Treckerfreunde auf Feldwegen und Nebenstraßen von Emmerke über Nordstemmen, Elze, Esbeck, Ahrenfeld, Salzhemmendorf nach Ockensen und über Weenzen, Eime, Gronau Haus Escherde über 70 Kilometer wieder zurück.

Zu sehen bekamen die Zuschauer auf den Straßen, Zwischenstopps sowie in Ockensen zahlreiche Technikschätze aus den dreißigern bis in die sechziger Jahre von Lanz Bulldog, John Deere, Hanomag oder Güldner. Ältester Teilnehmer war dabei ein Lanz Bulldog „Glühkopf“ von 1938. Der „tuckernde“ Traktor sorgte mit seinem 1-Zylinder-Motor und 10,5 Litern Hubraum für tolle Geräusche auf den Straßen und Plätzen. „Wir sind nicht auf ein bestimmtes Fabrikat festgelegt, sondern nehmen jeden mit Trecker-Leidenschaft in unserem Verein auf. Die Ausfahrten machen riesig Spaß, aber abends riecht man dann oft wie Räucherware“, erklärt der Vereinsvorsitzende Ralf Helmsen lachend. Eine halbe Stunde Treckerfahren ist für Helmsen schöner als eine Woche Urlaub. „Das ist ein Hobby, wo man richtig geerdet wird“, so Helmsen schon in Esbeck sehr zufrieden.

Der Verein will nach der Corona-Zeit in der Umgebung wieder deutlich präsenter sein und hat sich im März diesen Jahres auch im Vorstand neu aufgestellt. Dem Vorsitzenden Ralf Helmsen stehen dabei der zweite Vorsitzende Folchert Baas und der dritte Vorsitzende Jobst Glowienka zur Seite. Vervollständigt wird der Vorstand durch die Kassenwartin Lena Merkert, die stellvertretende Kassenwartin Nicole Donn, Schriftführer Martin Teigmann und die stellvertretende Schriftführerin Petra Netuschil. Das nächste Mal werden sich die Treckerfreunde am 19. Juni bei der 125-Jahresfeier der Feuerwehr Emmerke zeigen und dort beim Umzug unterstützen. Eine weitere Vereinsausfahrt ist dann im September vorgesehen.

Foto1789: In Esbeck und Umgebung gab es für die Einwohner richtig was zu gucken

Foto1801: Der Lanz Bulldog wurde 1938 gebaut

Foto1803: Frisch restauriert wurde der Lanz Bulldog auf die Straße gebracht

Foto1805: Auf dem Hof Hennies in Esbeck gab es einen Zwischenstopp

Foto1808: Ein Traktor wurde wegen eines gerissenen Keilriemens abgeschleppt