Von der Kirch- auf die Schulbank

Pastorin Sabine Ahlbrecht verlässt Kirchenkreis

Lauenstein (gök). Am 1. August 2010 kam Sabine Ahlbrecht mit ihrer Familie nach Lauenstein und genau zwölf Jahre später schlägt die Pastorin zum 1. August diesen Jahres ein neues Kapitel in ihrem Berufsleben auf.

Sabine Ahlbrecht verlässt den Gemeindeverband Saaletal mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ich wollte einfach mal was anderes machen. Gerade die gute Zusammenarbeit mit den Kollegen im Saaletal wird mir aber sicherlich fehlen“, so Ahlbrecht im Gespräch. Am Sonntag, den 26. Juni um 15 Uhr wird Superintendent Christian Castel die Pastorin in der Lauensteiner St. Nicolai-Kirche während eines Gottesdienstes aus ihrem Amt verabschieden, obwohl sie im Juli noch einige Verwaltungsarbeiten wahrnehmen wird.

Der Gedanke, dass sich Sabine Ahlbrecht beruflich verändern wollte, hatte sich schon seit längerer Zeit entwickelt. Die 49jährige wollte noch einmal etwas Neues machen und absolvierte bereits im letzten Jahr ein dreimonatiges Praktikum an einer Berufsschule. Schließlich bewarb sich die Lauensteinerin auf eine freie Stelle als Schulpastorin in Hameln und erhielt vor Kurzem den Zuschlag. In dem benachbarten Kirchenkreis Hameln-Pyrmont soll Ahlbrecht dann zwei Drittel ihrer Stelle in der Elisabeth-Selbert-Schule für den Religionsunterricht und die Schulseelsorge verbringen. Die restliche Arbeitszeit ihrer Vollzeitstelle wird sie Arbeiten im Kirchenkreis erledigen, die aber noch nicht definiert sind. Der Unterricht und drei Fortbildungen in ihrem Praktikum haben sie schließlich in ihrer Entscheidung bestärkt, diesen Schritt zu gehen und neue berufliche Erfahrungen zu machen. Den Menschen in Lauenstein wird sie aber zumindest privat erhalten bleiben, da sie mit ihrer Familie in Lauenstein wohnen bleiben wird.

„Ich habe schon immer gerne mit Konfirmanden und Jugendlichen gearbeitet. Aber auch wenn mir die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen immer Spaß gemacht hat, ist die Arbeit mit Schülern natürlich etwas anderes“, ist sich Ahlbrecht aber auch der Herausforderung ihrer neuen Aufgabe bewusst. Die Lauensteiner Pastorin macht zwar eine ganze Stelle im Gemeindeverband in Lauenstein frei, doch zum 1. Juli wird in der Stellenbörse nur noch eine 50-Prozent-Stelle in Lauenstein wieder ausgeschrieben. „Die Stelle hat aber trotzdem ihren Reiz, da auch halbe Stellen immer wieder aus den unterschiedlichsten Gründen gefragt sind. Auch die Teamarbeit im Gemeindeverband spricht viele Kollegen mehr an als so manche Einzelkämpferstelle in anderen Gemeinden“, schätzt Ahlbrecht. Schon 2010 hatte sie selber die Teamarbeit im Gemeindeverband neben der Nähe zu ihrer Familie gereizt.

Unabhängig von der Stellenausschreibung wird sich der Gemeindeverband im nächsten Jahr damit beschäftigen, wie er sich in Zukunft aufstellen wird. Ende Juni treffen sich in Salzhemmendorf dazu alle hauptamtlichen Kräfte mit den Kirchenvorstehern, Kirchenmusikern, Lektoren und Pfarrsekretärinnen zum Auftakt dieses Prozesses, um sich zu diesem Thema auszutauschen. Seit der letzten Verbandsklausur ist mit der Corona-Pandemie, dem Ruhestand von Pastor Müller, dem Dienstbeginn von Pastorin Engelmann oder jetzt dem Wechsel von Pastorin Ahlbrecht im Gemeindeverband viel passiert. Vieles muss daher laut den Verantwortlichen im Gemeindeverband neu bedacht und besprochen werden. Von der kirchlichen Gemeindeberatung werden dazu zwei Mitarbeiter den Gemeindeverband begleiten.

Foto: Die Lauensteiner Kirche wird künftig nicht mehr von Sabine Ahlbrecht, sondern von einem anderen Kollegen aufgeschlossen