Neues Feuerwehrhaus angeschoben

Erste mögliche Standorte vorgeschlagen

Wallenstedt/Rheden (gök). Im Feuerwehrbedarfsplan der Samtgemeinde Leinebergland ist aufgeführt, das der Feuerwehrstandort Wallenstedt im Abschnitt Ost der Samtgemeinde den dringendsten Handlungsbedarf aufgrund der baulichen und räumlichen Situation aufweist. „Das Feuerwehrgerätehaus in Wallenstedt genügt einfach nicht mehr den Ansprüchen“, erklärte Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben in der Sitzung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung in Weenzen. In der Sitzung stellte Bauamtsleiter Maik Götze nun sieben verschiedene Standorte für ein neues Feuerwehrhaus vor, womit er aber gleichzeitig klarstellte, dass es sich nur um eine Potentialanalyse handelt. „Es geht hier nicht um einen Beschluss, das wäre viel zu früh. Nach der Vorstellung soll die Feuerwehr draufgucken“, so Götze in der Sitzung.

Insgesamt sind in Brüggen, Rheden und Wallenstedt über 100 aktive Feuerwehrmitglieder im Dienst, weshalb für alle Eventualitäten ein entsprechend großes Feuerwehrhaus für einen möglichen gemeinsamen Standort angenommen wurde. Als Referenzobjekt ging Götze dabei von Feuerwehrhaus in Betheln aus, dass neben Sozialräumen auch über drei Feuerwehrgaragen verfügt. Als erforderliche Grundstücksgröße ging Götze dabei von rund 2000 Quadratmetern aus. Die alte Gärtnerei als Standort bei Wallenstedt wurde verworfen, da schon letztes Jahr für die Idee eines Minibaugebietes keine Verkaufsabsicht bei den Eigentümern bestand. Ein weiteres Grundstück zwischen Rheden und Wallenstedt kam zudem wegen der ungünstigen Verkehrslage nicht in Betracht. In Rheden selber entlang der Landesstraße 480 wurden dann sieben Standorte durch die Verwaltung etwas näher angeguckt, wobei die Kosten und auch Verkaufsabsichten der Eigentümer überall noch nicht betrachtet wurden. Von den sieben möglichen Standorten sind nach erster Einschätzung aber nur zwei Standorte gut geeignet. Einer ist der nördliche Standort an der Ecke Landesstraße/Nordblick auf der Ackerfläche. Der andere von Götze favorisierte Standort ist die ehemalige Grundschule im Ortszentrum. Dieser Standort wäre auch der einzige Ort, wo die Fläche der Samtgemeinde gehört. Für Götze hätte diese Lösung auch den Charme, dass der Standort eventuell auch ein Ort für die Dorfgemeinschaft sein könnte, da dort noch alte Räumlichkeiten der Schule vorhanden sind. Diese könnten nach erster Einschätzung nach einem Umbau mit genutzt werden.

Am südlichen Ende des Ortes ist ein weiterer Standort an der Straße „Sechs Stücke“ zwar auch geeignet, doch grundsätzlich wäre die Wiese laut Götze mit einem Feuerwehrhaus fast zu schade für eine Nutzung. Für den Bauamtsleiter wäre dort eine Wohnbebauung besser geeignet. Andere schon bebaute Standorte wie etwa eine bestehende KFZ-Werkstatt oder eine Hofstelle mit einer Scheune sind nur bedingt geeignet aufgrund der Bebauung. Südlich des Sportplatzes wäre auch ein möglicher Standort, wobei dieser aber im Überschwemmungsgebiet liegen würde und ein Bau nur mit erhöhtem Aufwand möglich wäre. Ein weiterer möglicher Standort im Süden von Rheden ist derzeit mit Kleingärten genutzt und würde auch den maximalen Abstand von Wallenstedt bedeuten. Dort wäre auch die Erschließung wegen dem Abstand zum bestehenden Kanal eine Herausforderung.

Volker Senftleben stellte in der Sitzung auf Nachfrage nochmal klar, dass der Bau erstmal vorrangig für die Feuerwehr Wallenstedt wäre. Ein Bau sollte aber Potential haben, so dass dort etwa auch die Feuerwehren Rheden und sogar Brüggen einziehen könnten. „Es wird aber keine Zwangshochzeiten geben“, so Senftleben. Die vorhandenen Vorschläge sollen nun in Feuerwehrkreisen diskutiert und danach ein Votum an die Feuerwehr weitergegeben werden.

Viel weiter als in Wallenstedt ist man mittlerweile in Marienhagen. Im Herbst des vergangenen Jahres hatte die Verwaltung eine Variante zur Erweiterung des Feuerwehrhauses unter Einbeziehung eines Nachbargrundstücks vorgestellt. Mittlerweile ist die Tinte unter dem Kaufvertrag trocken und der ehemalige Eigentümer wird in den nächsten Wochen das Gebäude räumen. Zum Ende der Badesaison des benachbarten Freibades vermutlich Ende September soll der Abriss des Objektes und die Räumung der Flächen dann vollzogen werden. Durch die Pandemie haben die Planungen derzeit aber etwa zwei Monate Verzug.

In der Ausarbeitung der Planungen werden derzeit noch die Varianten „Anbau Halle“ und „Halle separat am abzureißenden Wohnhausstandort“ verfeinert, da die Sichtung der Höhenverhältnisse mit rund einem Meter Höhenunterschied auf dem Gelände etwas mehr Planungsaufwand verursacht als bei einem ebenen Gelände. Die zweite Variante überraschte in der Sitzung auch die Feuerwehrführung, doch auf Nachfrage erklärte Götze, dass man nach der Entwurfsfertigung die Feuerwehr natürlich sofort über die zweite Variante informieren und diese in der nächsten Ausschusssitzung diskutieren würde.

Foto Marienhagen: In Marienhagen soll noch über die Art des Anbaus entschieden werden

Foto Rheden: Für Bauamtsleiter Maik Götze hätte ein Feuerwehrhaus auf dem ehemaligen Grundschulgelände den größten Charme