Pandemiebekämpfer suchen Verstärkung

GMPTEC investiert in Zukunft am Standort Gronau

Gronau (gök). Im Frühjahr 2021 bezog die vor allem als Zulieferer im Pharmabereich tätigte Firma GMPTEC neue Räumlichkeiten im Gewerbegebiet „Zur Deßel“ in Gronau. Seitdem hat die Firma eine rasante Entwicklung genommen. Anfang dieses Jahres hatte die Firma noch sieben Mitarbeiter und ist mittlerweile auf rund das Doppelte angewachsen. Bis Ende des Jahres sind 20 Mitarbeiter das Ziel der beiden Geschäftsführer und Gründer Marco John und Dominic Marx, die mit ihrer Firma einen wertvollen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.

Gerade im Pharmabereich haben laut den beiden Unternehmern viele amerikanische Hersteller von Verbrauchsmaterialien eine Monopolstellung. Während der Pandemie wurden amerikanische Firmen im Rahmen des „Project Warp Speed“ bei der Belieferung oft bevorzugt. Dadurch entstehen außerhalb der USA immer wieder Lieferengpässe, die GMPTEC als eins von mehreren Zahnrädern bekämpft. Für die Herstellung von Impfstoffen oder anderen Medikamenten liefern die gebürtigen Hildesheimer vom Schlauch über Fittinge, Beutel bis hin zu kundenspezifischen Baugruppen mittlerweile unzählige Artikel aus Gronau in die ganze Welt, die sonst oft mit langer Lieferzeit aus den USA bestellt werden müssten. Bei der Erweiterung des Produktsortiments stehen sowohl die Bedürfnisse der Kunden als auch innovative Entwicklungen innerhalb der Branche im Fokus.

Um der Entwicklung der Firma Rechnung zu tragen, haben die beiden Unternehmer jetzt eine wichtige Zukunftsentscheidung getroffen. Im Gewerbegebiet Gronau-West hat die Firma eines der letzten größeren Grundstücke erworben und wird mittelfristig dort bauen und dahin umziehen. Derzeit wirkt die Firma in einer 400 Quadratmeter großen Halle und auf etwa 130 Quadratmetern Bürofläche. Abhängig von der Marktlage wird die Firma auf dem gekauften 11 400 Quadratmeter großen Grundstück in „Gronau-West“ zunächst eine mindestens 1200 Quadratmeter große Halle und 400 Quadratmeter Bürofläche bauen. Der weitere Ausbau des Grundstücks soll aber bereits geplant werden, so dass die Kapazitäten im Bedarfsfall auch kurzfristig deutlich erhöht werden können.

Der Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben und der erste Samtgemeinderat Thomas Mensing verschafften sich persönlich einen Überblick über das Wirken in den aktuellen Firmenräumen und waren sehr beeindruckt. „Veränderung ist Bewegung“, begrüßte auch Mensing die Entscheidung der beiden Unternehmer zur Firmenvergrößerung. „Wir sind nach anderthalb Jahren hier an unsere Grenzen gestoßen. Deshalb haben wir nun nach einer Möglichkeit für etwas Eigenes gesucht und wollen so die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt sein“, erklärt Marx im Gespräch. Die Entscheidung zur Vergrößerung hätte laut Mensing zumindest in Bezug auf „Gronau-West“ nicht später gefällt werden dürfen. „So ein großes Grundstück könnte ich dort jetzt nicht mehr anbieten. Eine Nachfrage in der Geschwindigkeit hätte ich nicht erwartet“, stellt Mensing klar. Senftleben ergänzt dabei, dass die Früchte eines solchen neuen Gewerbegebietes für die Kommune zwar erst später durch Steuereinnahmen geerntet werden, wobei aber zumindest die Anzahl der Arbeitsplätze sofort in der Gemeinde ansteigen.

„Unsere Kunden wollen wieder mehr Produkte, die in Deutschland hergestellt werden. Unsere Angebote haben eine große Nachfrage, weshalb wir schon jetzt bis in das erste Quartal 2023 ausgelastet sind“, so Marx. Aufgrund des rasanten Wachstums sucht die Firma permanent nach neuem Personal. Gesucht werden vor allem Kräfte für die Produktion, das Lager und Kaufleute, die im Vertrieb unterstützen. „Wir achten dabei primär darauf, dass die Bewerber gut ins Team passen. Das branchenspezifische Fachwissen sowie die betriebsinternen Arbeitsabläufe werden den neuen Mitarbeitern dann im Rahmen von Schulungen nähergebracht“, so Marx. Die Ausbildung eigener Fachkräfte ist ebenfalls in Planung, kann aufgrund des Platzmangels allerdings erst am neuen Standort ins Auge gefasst werden.

Besonders stolz ist das Team auf den ISO zertifizierten Reinraum, in dem kundenspezifische Produkte hergestellt werden. So wird gewährleistet, dass die Produkte höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Das ist vor allem in der Pharma-Industrie wichtig, damit etwa keine Impfstoff-Chargen kontaminiert und somit unbrauchbar werden. Um die Produktionskapazitäten weiter zu steigern, befindet sich bereits ein zweiter Reinraum in der Fertigstellung. Der Abschluss der Bauarbeiten und die anschließende Zertifizierung sollen noch in diesem Jahr stattfinden. Mitte 2023 sollen nach jetzigem Stand die Planungsarbeiten für das neue Firmenanwesen in „Gronau-West“ gestartet werden, wobei der Umzug je nach Marktentwicklung spätestens für Anfang 2026 vorgesehen ist.

„Diese Prozesse werden aufgrund unserer stark digitalisierten Arbeitsabläufe deutlich vereinfacht, was uns eine gewisse Flexibilität ermöglicht“, erklären die beiden Unternehmer.

Foto9861: Single-Use Erlenmeyer-Kolben für Zellkulturen in der Produktion im Reinraum

Foto9859: Dominic Marx und Marco John bei der Unterzeichnung des Kaufvertrages für das neue Grundstück

Foto9860: Ein Mitarbeiter im Reinraum bei der Qualitätskontrolle

Foto9850+9853: Thomas Mensing, Dominic Marx, Marco John und Volker Senftleben freuen sich über den Erfolg von GMPTEC