Millionen-Investition in Ith-Sole-Therme

Saunalandschaft und Energieversorgung Schwerpunkte in Salzhemmendorf

Salzhemmendorf (gök). Mehr als vier Jahre sind mittlerweile vergangen, als die neuen Gesellschafter am 1. Januar 2018 die Ith-Sole-Therme aus der Insolvenz übernommen haben. Seitdem ist in der beliebten Wellness- und Gesundheitseinrichtung viel passiert. „Es hatte sich ein ordentlicher Sanierungsstau angehäuft, den wir erfolgreich abgearbeitet haben“, erklärt Stefan Schlichte als einer der beiden Geschäftsführer im Gespräch. Die Sanierung des Dachs, der Bädertechnik, der Umkleiden sowie die Wiederaufnahme des Therapiebereiches oder die Öffnung des Gastronomiebereiches für externe Gäste hat in den letzten Jahren diesen Stau abgebaut.

Mit der Öffnung der Salzlounge im vergangenen Jahr hat die Ith-Sole-Therme einen bedeutenden Schritt gemacht, das Angebot der Therme noch weiter auszubauen. „Mittlerweile haben wir mehr in die Therme investiert, als der Kauf vor über vier Jahren an Kosten verursacht hat. Der Sanierungsstau war uns aber beim Kauf bewusst“, so Schlichte. Trotz der Herausforderungen in den letzten Jahren wie der Pandemie oder der jetzigen Energiekrise schreibt die Ith-Sole-Therme wieder schwarze Zahlen.

Damit das aber so bleibt, wollen die Gesellschafter weiter investieren und die Einrichtung noch attraktiver gestalten. Vor einigen Wochen wurde bereits damit angefangen, den Sauna-Bereich massiv zu erweitern und damit weitere Saunaliebhaber für einen Besuch in der Ith-Sole-Therme zu begeistern. Für eine Erweiterung wurde bereits 2019 und 2020 der Grundstein gelegt, als zwei benachbarte Grundstücke mit 15 000 Quadratmetern Größe gepachtet und erworben wurden. Dort können nach der im Herbst erwarteten Genehmigung des Bebauungsplanes weitere Projekte umgesetzt werden.

Bei den jetzigen Arbeiten für den Sauna-Bereich soll der bisherige Stand von vier Saunen und einer Dampfsauna um eine große Sauna, ein Tauchbecken und ein Ruhehaus zu einer moderneren Saunalandschaft ausgeweitet werden. „Bisher hatten wir keine klassische Saunalandschaft, was aber im November Geschichte sein soll“, ist Schlichte hinsichtlich des Bauendes positiv gestimmt. Die neue Sauna soll zusätzlichen Platz für einhundert Besucher bieten, während im 200 Quadratmeter großen Ruhehaus dann dreißig Besucher entspannen können. Ein Duschrondell, das Tauchbecken und ein stimmungsvoller Wasserfall für den Garten sollen das Angebot dann abrunden. Der Saunabereich wird dabei insgesamt von 1500 auf 5000 Quadratmeter anwachsen, wobei dann auch eine gärtnerische Gestaltung den Wohlfühlfaktor noch einmal deutlich erhöhen soll. Insgesamt planen die Gesellschafter nur für den jetzigen Ausbau des Saunabereiches mit einer siebenstelligen Investition. „Eine Erweiterung sorgt dann auch für weitere Arbeitsplätze. Geplant ist die Einstellung eines Saunameisters und von weiteren Reinigungskräften, so dass das Team demnächst von 70 auf 73 Mitarbeiter wachsen soll“, so Schlichte.

Der in wenigen Monaten erweiterte Saunabereich ist dann aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Nach der Genehmigung des Bebauungsplans soll in diesem Bereich 2023 oder 2024 noch eine Erweiterung erfolgen. Auf dem jetzigen Wall an der Grundstücksgrenze soll dann ein größeres Ruhehaus und ein zusätzliches Gastronomieangebot für die Saunabesucher entstehen.

Die Gesellschafter wollen bei der Zukunft der Ith-Sole-Therme aber auf mehrere Säulen bauen. Seit dem großen 1000-Jahr-Fest in Salzhemmendorf im Juni vertreibt die Therme auch eigene Salze zum Kochen, die in eigener Herstellung aus der Salzhemmendorfer Sole ohne Energieeinsatz gewonnen werden. Derzeit wird das Salz dreimal im Jahr geerntet und für den Vertrieb aufbereitet. Zum Verkauf stehen bisher verschiedene Salze für die Küche, während in Zukunft auch im Bereich der Kosmetik noch einiges geplant ist. Schlichte hofft bei dem Salzhemmendorfer Salz später auch auf eine bundesweite Vermarktung, wo es aus seiner Sicht einen guten Platz finden könnte.

Große Kopfschmerzen bekommen die Therme-Verantwortlichen derzeit aber beim Thema Energiekosten. „Um künftig die Herausforderungen in diesem Bereich wuppen zu können, wollen wir so autark wie möglich werden“, erklärt Schlichte die Überlegungen. Die Gesellschafter informieren sich derzeit über das Thema Tiefenbohrungen, wodurch man sich eine weitere Wärmegewinnung erhofft. Bei positiver Entscheidung soll dieses Projekt auch 2023 umgesetzt werden, wobei eine Tiefenbohrung laut Schlichte vermutlich 150 000 Euro kostet und mindestens zwei notwendig wären. „Das haben schon einige Betriebe umgesetzt, von deren Erfahrungen wir jetzt profitieren wollen. Wir hoffen da auf eine Amortisierung der Kosten innerhalb von zehn Jahren“, so Schlichte.

Für Strom und Gas entstehen derzeit jährliche Kosten von 600 000 Euro, weshalb eine Erhöhung dann unter Umständen laut Schlichte auch den Fortbestand der Einrichtung gefährden könnte. Auf der insgesamt 3 000 Quadratmeter großen Dachfläche der Einrichtung soll in Kürze auf den geeigneten 1 000 Quadratmetern eine Photovoltaikanlage installiert werden, wodurch alleine zwanzig Prozent des Strombedarfs abgedeckt werden könnten. Einen nicht unerheblichen Energiebedarf deckt auch die benachbarte Biogasanlage in Lauenstein oder das eigene Blockheizkraftwerk. „Ein Frieden in der Ukraine wäre daher nicht nur für unzählige Menschen, sondern auch für unseren Betrieb und viele weitere Einrichtungen wichtig“, hofft Schlichte zudem auf ein Ende der Kriegshandlungen.

Foto6822: Die Dächer werden schon für die Installation einer Photovoltaikanlage vorbereitet

Foto6824: Direkt am bisherigen Gebäude soll ein Ruhehaus entstehen für die Saunagäste

Foto6826: Stefan Schlichte freut sich über den Fortschritt auf der Saunabaustelle

Foto6831: Die Salzhemmendorfer Salze werden seit Kurzem in der Therme vertrieben