Digitaler Dorfplatz soll angeschoben werden
Coppengräver Ortsheimatpfleger als „Manager“ aktiv
Coppengrave (gök). In seinem Hauptberuf hat Peter Glaß als Schädlingsbekämpfer derzeit mehr als genug zu tun. Trotzdem engagiert er sich schon seit Jahren als Ortsheimatpfleger in Coppengrave und bekam in dieser Funktion auch Kenntnis von der Weiterbildung zum Dorfmanager durch das Kulturbüro des Landkreises. Beim Landkreis nahm Glaß an der Weiterbildung teil, die ein Wochenend-Seminar und zusätzliche Videokonferenzen beinhaltete. „Dabei haben wir sogar Hausaufgaben aufbekommen, was sehr zeitintensiv war. Vom Inhalt haben wir aber schon profitiert“, gesteht Glaß im Gespräch.
Ziel seines ehrenamtlichen Engagements ist es für Glaß, Coppengrave attraktiv zu gestalten, weshalb er sich auf den Lehrgang auch eingelassen hat. „Wir wollten zusammen herausfinden, was man machen kann, um wieder Leben in die Orte zu bekommen. Dabei wollen wir als Dorfmanager ergänzen und keine Konkurrenz sein“, stellt Glaß klar. Schwerpunkt der Fortbildung ist dabei koordinieren, kombinieren und kommunizieren. Der Dorfmanager muss dabei nicht alles selber machen, sondern kann auch als Ideengeber wirken. Dabei stellen sich die Dorfmanager darauf ein, dass es für die verschiedenen Projekte keine finanziellen Mittel der jeweiligen Kommune gibt.
Während des Lehrgangs wurden auch praktische Tipps gegeben, an wen man sich bei welchen Fragen wenden kann oder wie man eine Finanzierung auch durch Sponsoring ermöglicht. Aber auch die Suche nach Unterstützern war Thema, die dann ein Projekt vielleicht sogar übernehmen können. Alle Teilnehmer hatten dabei ein Thema, welches sie selber anschieben möchten.
Glaß möchte die Kommunikation in Coppengrave noch ausbauen. In Coppengrave gibt es zwei größere WhatsApp-Gruppen und eine kleine weitere Gruppe mit Vereinsvertretern, wo sich bereits kräftig ausgetauscht wird. Zur weiteren Kommunikationsförderung stellte sich Glaß aber eine Informations-App vor, was ergänzend tätig wird. Für diesen „Mobilen Dorfplatz“ gibt es auch schon eine professionelle App, wodurch so ein Projekt durch eine Lizenzgebühr schnell und günstig umgesetzt werden kann. Im kommenden September will Glaß das Projekt anschieben und ist zuversichtlich, es noch im Herbst umzusetzen. Die Kosten für das Projekt hat Glaß schon aufgebracht, so dass das keine Hürde mehr darstellt. Zur Unterstützung will er sich noch Moderatoren aus dem Ort suchen, die bei der Pflege der App dann unterstützen können. „Ich sehe das erstmal als Versuchsballon an und werde sehen, wie das ankommt“, so Glaß. Dabei sieht er das Ganze nicht als Konkurrenz zur Samtgemeinde, wo es etwa im Bereich Eime schon ähnliche Aktivitäten gibt. Bei Bedarf kann er aufgrund des niedrigen finanziellen Ansatzes das Projekt auch wieder auflösen und auf eine Samtgemeinde-App umsteigen.
Nach der App hat er noch zwei Projekte für Coppengrave im Hinterkopf. So will er in welcher Form auch immer wieder eine ortsbezogene Homepage umsetzen, wozu er auch schon die Adresse www.coppengrave.eu geblockt hat. Die Seite ist dann aber erstmal als Visitenkarte für den Ort angedacht, wo sich später auch weitere Ehrenamtliche einbringen können. Glaß betont, dass er dabei nicht immer im Mittelpunkt stehen muss und sich auch über andere Ehrenamtliche freuen würde. Als Ortsheimatpfleger liegt ihm auch noch die Dorfgeschichte am Herzen. In dem noch nicht näher definierten Projekt „Coppengrave gestern und heute“ möchte er später alte Ortsansichten mit der Gegenwart vergleichen. „Coppengrave ist geschichtlich sehr interessant, wurde doch der ganze Ort schon einmal umgesiedelt und rund um die heutige Ringstraße neu angeordnet. Geschichtsträchtige Orte wie das sogenannte „Franzosenland“ am Ortsrand sollen dann auch erklärt werden“, so Glaß. So möchte er die Dorfgeschichte einer breiteren Öffentlichkeit zukommen lassen. Interessenten für eine Mitarbeit an den jeweiligen Projekten oder auch neue Ideengeber können sich gerne per email unter p.glass@peter-glass.de melden.
Foto7144: Peter Glaß freut sich auf die kommenden Projekte
Foto7146: Rund um die Ringstraße in Coppengrave wurde der Ort neu angeordnet