Neuer Bürgerbus nur mit neuen Fahrern

Busbestellung in Salzhemmendorf für 2023 geplant

Salzhemmendorf (gök). Infos holt der Verein jetzt schon ein und informiert sich über einen neuen Bürgerbus. Ein erster Anbieter war jetzt auch in Salzhemmendorf vor Ort und zeigte den aktiven Fahrern des Bürgerbusvereins Salzhemmendorf den Ausbau eines Mercedes Sprinters.

„Eins ist aber klar, ohne neue Fahrer gibt es auch keinen Bürgerbus“, stellt der Vereinsvorsitzende Manfred Roth im Gespräch klar. Derzeit sind auch aufgrund der Pandemie oder aus Gesundheitsgründen nur noch elf Fahrer im Verein aktiv und garantieren einen verlässlichen Fahrplan des Bürgerbusses im Flecken Salzhemmendorf. Zwar sind derzeit noch zwei weitere Fahrer in der Überprüfung für das ehrenamtliche Fahren, doch auf Dauer wird das laut Roth nicht reichen.

Wenn sich genügend Fahrer finden, wird der Vorstand wohl zum Jahreswechsel die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges forcieren. „Normalerweise wird ein Fahrzeug bei rund fünf Jahren Betriebsdauer oder 250 000 Kilometern gewechselt. Ohne Corona hätten wir die 250 000 Kilometer schon zusammen, werden sie jetzt aber voraussichtlich erst nächstes Jahr erreichen“, erklärt Roth. Bei einer Bestellung wird mit einer Lieferzeit von rund einem Jahr durch den Verein gerechnet.

Bei der Bestellung des letzten Fahrzeuges gab es nur drei Anbieter für einen ausgebauten Bürgerbus, wobei dann eine Firma aus den Niederlanden gewählt wurde. Mittlerweile gibt es deutlich mehr Anbieter am Markt, die so einen Ausbau anbieten. „Fakt ist, dass wir uns von dem jetzigen Modell verabschieden müssen“, erklärte Roth bei der ersten Fahrzeugschau in Salzhemmendorf, da so ein Modell nicht mehr angeboten wird. Favorisiert wird vom Vorstand ein Mercedes-Modell auf Sprinterbasis, was dann mit sechs Metern einen Meter kürzer als das aktuelle Modell wäre. Ein Muss wäre bei der Bestellung weiterhin eine Klimaanlage, was die Fahrten gerade im Sommer auch für die Gäste viel angenehmer macht. Für eine Bestellung braucht der Vorstand dann drei Angebote, aus denen dann das letztendliche Modell mit Rücksprache der Öffis ausgewählt wird. Roth rechnet damit, dass ein neues Bürgerbus-Modell dann für den Preis des ersten Fahrzeuges nicht mehr zu bekommen ist. „Unser erster Bürgerbus hat 96 000 Euro gekostet, doch ein neues Modell wird wohl rund 20 000 Euro mehr kosten“, schätzt Roth. Ein Elektroantrieb kommt derzeit für den neuen Bürgerbus noch nicht in Frage, zumal auch der Anschaffungspreis überhaupt nicht umsetzbar wäre. Nach letzter Einschätzung ist in diesem Größenbereich aber auch noch kein Anbieter marktfähig, da es gerade mit dem Gewicht und der Reichweite bei einem Neunsitzer Probleme gibt. Ein neues Fahrzeug hätte dann vermutlich wieder einen Dieselantrieb, zumal damit auch sehr gute Erfahrungen gesammelt wurden. Langfristig ist in den Folgejahren bei anschließenden Modellen vielleicht auch ein Wasserstoffantrieb im Bereich des Möglichen.

Aus Sicht von Roth ist der Einsatz des Bürgerbusses neben den Vorteilen für die Einwohner des Flecken Salzhemmendorf auch für die Öffis ein Gewinn. „Gerade in den Ferien ist doch sonst der Busverkehr im Flecken eine Katastrophe für die Einwohner. Dabei hat auch das 9€-Ticket in den letzten Wochen die Fahrgastzahlen noch einmal ordentlich bei uns steigen lassen“, so Roth. Interessierte Fahrer für den Bürgerbus können sich direkt bei Manfred Roth unter Tel 0172-4206378 melden.

Foto: Die Fahrer des Bürgerbusses verschaffen sich einen Überblick über das erste vorgestellte Modell in Salzhemmendorf