Überraschende Förderung für WOLT

Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement fördert weitere Ortsteile im Flecken

Ockensen/Wallensen (gök). Damit hatte Ortsbürgermeister Karl-Heinz Grießner (SPD) nicht gerechnet. Anfang des Jahres hatte der Ortsrat Walllensen sich entschieden, sich für das bundesweite Programm “Förderung engagiertes Land” der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) zu bewerben. Im August erhielt Grießner dann die überraschende Nachricht, dass die Ortschaft Wallensen mit Thüste und Ockensen dabei ist. Damit ist Wallensen neben Osterwald die zweite Ortschaft aus dem Flecken Salzhemmendorf, die bundesweit dabei ist. Genau genommen ist auch Salzhemmendorf mit betroffen, da Levedagsen als Teil der WOLT-Region auch in den Antrag mit integriert wurde. Als WOLT-Region hatte man sich vorher auch schon für die Dorferneuerungsentwicklung des Landes beworben, was aber erst noch entschieden wird. „Das gleich zwei Ortschaften aus dem Flecken dabei sind, ist schon überraschend“, erklärte Grießner in der Ortsratssitzung mit Blick auf Osterwald. Bundesweit sind nur 60 Orte in dem Programm dabei und profitieren von den Förderungen.

Das Programm richtet sich an Vereine und Bürger, weshalb bereits im April die ersten Vereine aus den vier Orten mit einbezogen wurden. Nach der Mitteilung, dass man die erste Runde überstanden hat, wurde ein weiterer Antrag mit dem genauen Inhalt des Projektes gestellt. Der Verein DorfKulTour stellte seinen Vereinsnamen als Antragsteller zur Verfügung, an dem sich dann bisher weitere 14 Vereine aus Sport, Feuerwehr oder Kultur aus den vier Orten beteiligten. Für 2022 und 2023 bekommt das Projekt insgesamt rund 40 000 Euro Fördermittel, wozu auch noch Eigenmittel von etwa 4 000 Euro eingebracht werden. Diese Eigenmittel bringen die 15 Vereine mit Einlagen zwischen 50 und 250 Euro je nach Kassenlage selber auf und belasten so keine öffentliche Kasse. Die Vereine haben beschlossen ein Netzwerk zu gründen, um sich gegenseitig zu unterstützen und voneinander zu profitieren. Ziel ist es dabei das Land-Leben zu erhalten und zukünftig zu bereichern.

Von dem ersten geplanten bundesweiten Treffen in Oberhof in Thüringen verspricht sich Grießner noch weitere Eindrücke, die das Leben auf dem Land bereichern. Für Mitte Oktober ist eine Werkstatt mit den Vereinen geplant, wo die Strukturierung der Vereine Thema sein wird. Bei dem ganzen Projekt ist aber Eile geboten, da bis Mitte November die ersten Fördermittel bereits ausgegeben sein müssen. Die Mittel für 2022 können nicht in das Folgejahr übertragen werden. Derzeit wird schon an einer Homepage für WOLT gearbeitet und die ersten Anschaffungen vorangetrieben. So wird Veranstaltungstechnik gekauft, die künftig alle beteiligten Vereine nutzen können. Eine Außenleinwand, Beamer oder Lautsprecheranlage können die Vereine dann für Veranstaltungen nutzen. Die Veranstaltungstechnik wird zentral im Haus an der Stadtmauer in Wallensen untergebracht und bei Bedarf ausgegeben. Neben einer Homepage sind auch Monitore als „Schaufenster der Regionen“ in den Orten geplant, die zentral gesteuert werden. Dort können dann Infos abgelesen werden, da nicht jeder Einwohner in der digitalen Welt von Homepage oder Smartphone-Apps zuhause ist. Auch das WLan in den Orten soll weiter ausgebaut werden und auch über die Gründung einer Bürgergenossenschaft zur Energieversorgung wird nachgedacht. Überlegungen gibt es auch schon, wie man Neubürger und die Jugend besser einbinden kann.

Grießner ist zwar dankbar, dass die Vereine bisher so gut mitgezogen haben, doch die Masse der Arbeit wurde bis jetzt auf mehrere Einzelpersonen wie Annette Tegtmeyer, Michael Pauleßen oder Frank Batke verteilt. Jeder hat da nach Meinung von Grießner seine persönlichen Stärken mit eingebracht, damit das Netzwerk weiter ausgebaut werden kann. „Die Berücksichtigung in dem Programm ist ein schöner Erfolg für die Orte und Vereine“, befand auch Markus Burgdorf (FDP) in der Ortsratssitzung. Grießner ist zwar klar, dass das weiter eine Stressarbeit bleiben, sich die Arbeit aber lohnen wird. Um das Projekt zu unterstützen, gewährte der Ortsrat zudem für 2022 und 2023 jeweils einen Zuschuss von 300 Euro. In dem Zuge wurde auch die Feuerwehren bedacht, die aufgrund der Belastung in den letzten Monaten mit 300 Euro für die gemeinsame Jugendfeuerwehr bedacht wurden. Die Ortsbücherei bekommt zudem 300 Euro, um neuen Lesestoff für die vielen Leser anzuschaffen. Dazu soll auch bald wieder eine Leseveranstaltung stattfinden, die zuletzt wegen der Pandemie immer gestrichen wurde.

Foto: Die Veranstaltungstechnik für das Netzwerk wird im Haus an der Stadtmauer untergebracht