Boom auf der „Baustelle“

Großer Zulauf bei den Modellbauern im Saalepark

Wallensen (gök). Jeden ersten Samstag im Monat ist „Fahrtag“ auf der „Modellbaustelle“ im Saalepark Wallensen. Manchmal kommen über 50 begeisterte Modellbauer oder andere Besucher des Saaleparks und fahren mit Modellbaufahrzeugen über die beiden Strecken der Baustelle. Dabei können Kinder oder Erwachsene ohne eigenes Fahrzeug gegen einen Obolus auch Fahrzeuge vor Ort leihen und selber über die anspruchsvollen Strecken lenken, die detailgetreu und mit Liebe gestaltet wurden. In den letzten zwölf Monaten hat die Baustelle einen richtigen Boom erlebt, wobei die Sparte des Saaleparks auch um rund zwanzig neue Mitglieder gewachsen ist. Die Mitglieder kommen dabei nicht alle aus der Region, sondern nehmen aufgrund der Besonderheit der Anlage auch weitere Strecken in Kauf. So sind regelmäßig Mitglieder aus Bad Münder, Hemmingen, Bad Salzdetfurth oder Hildesheim auf der Baustelle zu finden und arbeiten dort zusammen mit dem Vorstand an den Strecken. Bei den Fahrtagen sind dann sogar Besucher auf der Anlage zu finden, die mehrere Stunden Anfahrt für das Fahrerlebnis in Kauf nehmen.

Attraktiv ist der Modellbau generell zuletzt vor allem dadurch geworden, da er mit der Weiterentwicklung zu Elektromotoren auch kostengünstiger und damit für eine breite Masse sehr interessant wurde. Besonders beliebt ist nach wie vor der ScaleART-Modellbau. Dabei werden die Modelle ihren großen Vorbildern im reellen Leben möglichst detailgetreu nachgebildet, wobei hohe Geschwindigkeiten dann keine Rolle mehr spielen. Auch in Wallensen werden die originalgetreuen Modelle mit viel Leidenschaft über die Strecken bewegt. Benutzt werden für den ScaleART-Modellbau oft Spielzeug-Modelle wie etwa von Bruder. Diese sind ab Werk schon sehr robust und eignen sich gut für einen Umbau.

Der Umbau eines Modells dauert dann oft aber Monate. Die Kosten für so einen Umbau halten sich auch in Grenzen. „Es ist durchaus realistisch, ein fahrbares Modell für unter 100 Euro zu bauen“, so Oliver Ziegenhorn, der als kreativer Kopf im Saalepark viele Streckendetails überlegt. Ein besonderes Talent bei der Organisation legt zudem immer wieder Marco Roloff an den Tag, der Verkaufsportale immer wieder nach günstigem Baumaterial durchforstet. Hier und da gibt es von Gewerbetreibenden aus der Umgebung für Baumaterial auch mal eine Spende. Normalerweise generieren die Modellbauer aber nur mit dem Eintritt an den Fahrtagen einige Einnahmen, die dann auch wieder in die Strecke investiert werden. Vor Kurzem wurde aber auch selber eine Spende an eine Familie in Osterwald übergeben, die bei einem Brand ihr ganzes Hab und Gut verloren hat. Trotz der sensationellen Entwicklung freuen sich die Modellbauer weiter über neue Mitglieder, die sich in die Arbeit mit einbringen wollen. Die nächsten Monate soll zunächst intensiv an der LKW-Strecke gearbeitet werden, wo an den Fahrtagen auch nützliche Arbeit verrichtet wird. So transportieren teilweise sogar Modellfahrzeuge Erde oder Sand an Orte, wo sie beim Umbau dann auch tatsächlich benötigt werden.

Foto7992: Viele Modelle fahren am Fahrtag über die Strecke

Foto7993: Auch kleine Piloten haben auf der „Modellbaustelle“ viel Spaß

Foto7998+7999: Besonders anspruchsvolle Strecken haben es den Modellbaufreunden beim Fahrtag angetan

Foto8006: Mit Hilfe von Modellfahrzeugen wird für den Bau der LKW-Strecke auch Erde oder Sand transportiert