Weiter verschiedene Abwasserpreise im Leinebergland
Verschiedene Systeme verlangen verschiedene Preise
Gronau/Duingen (gök). „Man kann durchaus nachvollziehen, dass Bürger das nicht verstehen könnten“, sieht auch Thomas Mensing von der Samtgemeinde Leinebergland die Problematik bei den Abwassergebühren in der Samtgemeinde. Mit der Fusion der beiden Samtgemeinden Gronau und Duingen wurden auch verschiedene Abwassersysteme zusammengeführt, die nicht vergleichbar sind. In Gronau gibt es ein getrenntes System zwischen Ab- und Regenwasser, während Duingen erst langsam umstellt. In Neubaugebieten werden die Systeme schon so angelegt, während in der Masse des Fleckens Duingen noch ein Mischsystem installiert ist. Die Abwässer aus dem Flecken Duingen werden in drei unterschiedliche Bereiche zur Klärung nach Alfeld, Salzhemmendorf und Marienhagen geleitet, während Gronau und Eime die Gronauer Kläranlage nutzen.
Aufgrund der verschiedenen Systeme sind auch verschiedene Abrechnungen notwendig. Albert Rehse (SPD) konnte in der Sitzung des Finanzausschusses der Samtgemeinde nicht nachvollziehen, dass in einer Samtgemeinde die Gebühren so auseinandergehen. In Gronau und Eime zahlen die Einwohner 28 Cent Schmutzwassergebühr und 2,89 Euro Niederschlagswassergebühr, während in Duingen 3,96 Euro Abwassergebühr pro Kubikmeter und 6,40 Euro Grundgebühr monatlich gezahlt wird. Die Samtgemeindeverwaltung hat sich schon damit beschäftigt, die Gebühren anzugleichen. „Die Unterschiede sind aber so extrem, dass sie bei einer Zusammenlegung rechtlich angreifbar wären“, so Mensing in der Sitzung. Kämmerer Markus Ziese rechnet aufgrund der Betriebsabrechnungen für das letzte Jahr mit einer Erhöhung der Abwassergebühren in Duingen, wogegen die Abwassergebühren in Gronau wohl sinken werden. In Duingen ist das dem Fehlbetrag von 36 262,96 Euro und in Gronau dem Überschuss von 46 437 Euro in der Betriebsabrechnung geschuldet. Im Oktober wird Ziese mit einem Fachanwalt noch einen Termin haben und danach soll endgültig entschieden werden, ob auch weiterhin zwei Betriebsabrechnungen erfolgen.
Angepasst werden soll auch das Sitzungsgeld in der Samtgemeinde von 30 auf 35 Euro. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Marek Fink begründete das mit den Kostensteigerungen der letzten Jahre und den langen Wegstrecken in der Samtgemeinde zu den Sitzungen. Lediglich Wolfgang Schulz (WGL) stimmte in der Sitzung dagegen und kritisierte die Außenwirkung während der aktuellen Krise in Deutschland. Integriert werden soll in der Entschädigungssatzung auch die monatliche Aufwandsentschädigung für die Büchereileitung in Höhe von 50 Euro, was dann einstimmig beschlossen wurde.
Auf Antrag der Gruppe Grüne/WGL sollte zudem auf den postalischen Versand einer Kommunalzeitschrift aus Kostengründen verzichtet werden. Das hätte zu einer Ersparnis von rund 560 Euro im Jahr und dem Personalaufwand dafür geführt. In der Sitzung kamen die Ausschussmitglieder auf den Kompromiss, dass Rats- und Ausschussmitglieder, die auf den schriftlichen Versand ihrer Unterlagen verzichtet haben, künftig auch die Zeitung digital erhalten.
Foto: Die Kläranlage in Marienhagen kümmert sich um Teile der Reinigung des Abwassers im Flecken Duingen