Große Investitionen in den nächsten Jahren

Investitionsplan für Salzhemmendorfer Grundschulen

Salzhemmendorf (gök). Auf den eh schon belasteten Salzhemmendorfer Haushalt kommen in den nächsten Jahren noch einige Baustellen hinzu. Auf Wunsch der Politik hat die Verwaltung in Salzhemmendorf eine Aufstellung vorbereitet, was in den Grundschulen in Salzhemmendorf und Oldendorf in den nächsten Jahren noch als Investitionen ansteht. Für Salzhemmendorf kamen dabei 430 000 Euro nach erster Schätzung zusammen, wobei der Austausch der Versorgungsleitungen für Wasser und Abwasser sowie die Erneuerung der Fenster auf der Südseite mit jeweils rund 100 000 Euro den größten Teil ausmacht. In Oldendorf betragen die Kosten sogar 845 000 Euro, wobei der Einbau von zwei Aufzügen mit 400 000 Euro der größte Posten ist.

„Bisher ist bei den beiden Schulen aber schon viel passiert. Energetische Maßnahmen, barrierefreie Zugänge, Modernisierung sanitärer Anlagen, Brandschutz oder die Gestaltung des Ganztagesbereich waren dabei nur einige der vielen Maßnahmen“, erklärt die Vorsitzende des Bildungsausschusses Marita Schütte (CDU). Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening erklärte zwar, dass keine Maßnahme dringend ist, aber alle anstehenden Maßnahmen aufgezeigt werden sollten. Mit dem Abbau der Liste wird aber auch einem Investitionsstau in der Zukunft vorgebeugt. „Das wird sicherlich eine Aufgabe für die nächsten Jahre, da das nicht alles auf einmal geht“, erklärte auch Karl-Heinz Grießner (SPD). Manfred Roth (SPD) würde zumindest gerne noch einmal genau prüfen lassen, ob in Oldendorf wirklich der Einbau von zwei Aufzügen notwendig ist. Er hofft, dass es für die Barrierefreiheit da vielleicht auch noch andere Möglichkeiten gibt. Beide Schulen sind zwischen 1950 und 1960 entstanden, weshalb sich nach über 60 Jahren Nutzung auch immer wieder Baustellen ergeben. Details hierzu sollen laut Schütte aber zu einem späteren Zeitpunkt in den Gremien besprochen werden.

Nicht so lange aufschieben kann die Gemeinde den angedachten Anbau an die Grundschule Salzhemmendorf, der in der oben genannten Kostenaufstellung nicht drin ist. Derzeit werden in Salzhemmendorf elf Grundschulklassen unterrichtet, obwohl nur zehn Klassenräume vorhanden sind. Möglich ist das nur, durch die Nutzung des eigentlichen Werkraums als Klassenraum, der dann aber für den Werk-Unterricht schmerzlich vermisst wird. Die Schülerprognosen sagen, dass 2023 und 2024 sogar zwölf Klassen in Salzhemmendorf gebildet werden müssen, was die Lage noch prekärer macht. Die Schule würde in diesem Fall auch noch den Musikraum als Klassenraum nutzen. Eine Nutzung der bisherigen Container an der benachbarten Kindertagesstätte wurde jetzt verworfen, da die KGS mit Räumlichkeiten aushilft. Provisorisch wäre ein Ausweichunterricht dort mit entsprechendem Aufwand laut Schulleiterin Susanne Koops möglich.

Die Mehrheitsgruppe aus SPD, Grünen und FDP hat sich laut Grießner schon intensiv mit der Vorlage beschäftigt und würde ein entsprechendes Provisorium mittragen. Zeitgleich soll aber ein Anbau an der Grundschule vorangetrieben werden, was laut Pommerening mit einem Finanzaufwand wahrscheinlich über zwei Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Im Zuge der Haushaltsberatungen verriet Pommerening, dass derzeit schon mit der Kirche über einen Grundstücksankauf an der Grundschule verhandelt wird und der Haushalt für 2023 dann noch einmal angepasst werden muss. „Laut einer ersten Planung ist ein Aufbau auf das Obergeschoss der Schule nicht möglich, weshalb ein Anbau auf die Gemeinde zukommen wird“, so Schütte. Grießner erklärte in der Sitzung das Ziel, dass bis Mitte nächsten Jahres ein Vorschlag zum Anbau für die Haushaltsberatungen zum Haushalt 2024 vorliegen muss. Dazu sollen alle Beteiligten zeitnah an einen Tisch, wo eine Arbeitsgruppe einen konkreten Auftrag ausarbeiten soll.

Dr. Wilhelm Koops (Grüne) betonte die gute Zusammenarbeit zwischen KGS und Grundschulen im Flecken, wo man sich immer unterstützt hat. Auch wenn es einige laut Koops nicht wahrhaben wollen, war die Aufgabe der Grundschulen in Lauenstein und Wallensen vor vielen Jahren trotzdem richtig. „Die Gebäude waren abgängig, was noch größere finanzielle und wahrscheinlich nicht tragbare Folgen gehabt hätte“, so Dr. Koops. Auch Manfred Roth (SPD) pflichtete ihm bei, dass die Kosten für zwei ältere Grundschulen jetzt schon immens sind. Susanne Koops begrüßte zwar die Vorhaben, kritisierte aber, dass die Planung für einen Anbau erst jetzt vorangetrieben wird. „Das Problem war schon länger bekannt und die Folgen muss ich auch den Eltern der Schüler jetzt vermitteln“, so Koops.

Foto: Hinter der Salzhemmendorfer Grundschule soll der Anbau entstehen