Hoffnung für die Arche

Förderverein „Nutztierarche Swiensgaarn“ in Capellenhagen gegründet

Capellenhagen (gök). Noch vor wenigen Wochen sah der Himmel über Capellenhagen auch bei Sonnenschein für die Betreiber und Freunde der Nutztierarche Swiensgaarn grau in grau aus. Grund war das bevorstehende Ende des Schweinezuchtbetriebes auf dem Hof. Der Inhaber hatte den beiden Betreibern Heinrich Thielke und Heike Haubrok aus Eigenbedarf gekündigt. Während die Mietwohnung zum Herbst des nächsten Jahres gekündigt werden muss, ist für den Betrieb eine Kündigungszeit von zwei Jahren vorgesehen. Auf dem alten Bauernhof werden stark vom Aussterben bedrohte Sattelschweine gezüchtet und so für die Nachwelt erhalten. Zusätzlich ernähren die Schweine auch noch das Betreiberpaar und deren Angestellte.

Doch in der Not des bevorstehenden Endes kam Freunden der Betreiber die Idee, einen Förderverein zu gründen, mit dem ein neues Heim für die bedrohten Sattelschweine gefunden werden soll. „Zuletzt kam viel in Bewegung, was für uns ein Licht am Ende des Tunnels darstellt“, so Heike Haubrok im Gespräch. Ende November wurde schließlich von zahlreichen Unterstützern der Förderverein gegründet, um ein neues Zuhause für die Schweine zu erwerben. Heinrich Thielke steht dem Verein als erster Vorsitzender vor, wobei der Vorstand von Esther Wöckener als zweiter Vorsitzender, Dr. Jacquelin Schult als Kassenwartin und Jörg Steckelberg als Schriftführer vervollständigt wird. „Wir waren total begeistert von der ganzen Unterstützung, der uns in den letzten Wochen zu Teil wurde“, ist Haubrok immer noch begeistert.

Besonders dankbar ist Haubrok aber, dass der Verein bereits einen Hof in der Nachbarschaft im Auge hat. Mit den Besitzern wurde bereits Kontakt aufgenommen und diese würden den Verein gerne als neue Besitzer sehen. Mittels Crowdfunding soll der finanzielle Stock für einen Kauf des Bauernhofes zusammenkommen, weshalb Haubrok bereits bei einem örtlichen Bankinstitut vorstellig wurde. Ein Spenden- und Vereinskonto kann allerdings aufgrund der gesetzlichen Vorschriften erst eröffnet werden, wenn der Verein beim Vereinsgericht eingetragen ist. Derzeit liegen die Vereinsprotokolle zur Prüfung beim Finanzamt Hildesheim vor, ehe sie dann nach positiver Prüfung an das Vereinsgericht nach Hannover gehen. Froh ist Haubrok, dass der erste Kontakt mit dem Finanzamt sehr positiv verlief, weshalb sie auf eine zeitnahe Bearbeitung hofft. Die Vereinsmitglieder haben nun die Hoffnung, dass die bürokratischen Hürden in den nächsten Wochen erfolgreich genommen werden und dann die Spendensammlung für das Projekt losgehen kann. „Wir haben jetzt schon viel Zuspruch von Kunden und Freunden bekommen, was uns Kraft für den weiteren Weg gibt. Die große Solidarität und Unterstützung ist wirklich toll. Ich habe nicht damit gerechnet, dass so vielen Menschen die Sattelschweine genauso wie uns am Herzen liegen“, zeigt sich Haubrok von den Entwicklungen beeindruckt.

Unterstützung erhoffen sich die Betreiber und Vereinsmitglieder auch vom Arbeitskreis bäuerlicher Landwirtschaft (AbL). Der Arbeitskreis ist bundesweit aktiv und hat auch schon Erfahrung mit Crowdfunding-Aktionen. In der 1980 gegründeten AbL sind über 2400 mehrheitlich kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe der bäuerlichen Landwirtschaft und auch einige Verbraucher Mitglied. In der Vergangenheit hat die AbL schon mehrere Crowdfunding-Aktionen unterstützt, wodurch einige Projekte von den Mitgliedern schließlich auch umgesetzt werden konnten.

Foto: Bernd Wöckener, Fredy Moreno und Heike Haubrok hoffen, dass weiterhin Sattelschweine durch die Nutztierarche Swiensgaarn gezüchtet werden können