In Duingen läuft es richtig rund

Feuerwehr Duingen zieht positive Bilanz / Ehrungen und Beförderungen

Duingen (gök). Noch vor rund einem Jahr sah es um die Zukunft der Feuerwehr Duingen nicht besonders rosig aus. Aus unterschiedlichsten Gründen stand die Feuerwehr Duingen ohne Führung dar und zunächst fand sich auch niemand. Auf Initiative von Gerrit Schwagmeyer fand sich zusammen mit Sebastian Braukmüller und Marcel Maiwald schließlich ein Führungstrio, der die gesamte Mannschaft vertraute. Schwagmeyer wurde einstimmig zum Ortsbrandmeister sowie Braukmüller und Maiwald zu stellvertretenden Ortsbrandmeistern gewählt.

Für die neue Führungsspitze folgte schließlich ein bewegtes Jahr, was aber von Erfolg gekrönt wurde. „Die neue Führung hat alles im Griff, in Duingen läuft es wieder richtig rund“, freute sich auch Samtgemeindebrandmeister Frank Kirchner in seinen Grußworten bei der Jahreshauptversammlung der Duinger Blauröcke. Nach der Corona-Pandemie war Schwagmeyer aber besonders froh, dass die Mitgliederzahlen in Duingen stabil blieben. So verfügt die Duinger Feuerwehr über 51 Aktive, 11 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr, 14 Kameraden in der Altersabteilung und 324 fördernde Mitglieder. Zusammen kamen die Mitglieder auf eine sehr hohe Dienstbeteiligung von 7044 Stunden, wovon 828 auf Einsätze und 509 auf Lehrgänge entfielen. Besonders erfolgreich war die Feuerwehr mit ihrer First Responder Gruppe, die in 2022 zu sieben Einsätzen gerufen wurde. Bei drei Einsätzen mussten die Feuerwehrmitglieder lebensrettende Maßnahmen einleiten und konnten dabei zwei Menschen ins Leben zurückholen. Besonders froh waren die ehrenamtlichen Helfer, dass dabei auch ein junger Mann ohne Folgeschäden erfolgreich reanimiert werden konnte. Die Duinger Helfer sind bis zu sieben Minuten schneller am Einsatzort als der Rettungsdienst. „Jede Minute ist die Überlebenschance dann zehn Prozent größer“, erklärte Dr. Christian Möller in seinem Bericht den großen Nutzen der Gruppe. Da bei 1000 Menschen jedes Jahr eine Person statistisch am plötzlichen Herztod verstirbt, wird es wohl auch in Zukunft viele Einsätze für die First Responder in Duingen geben. „Generell ist das Einsatzniveau in den letzten zehn Jahren etwa gleichbleibend, wobei es nach einer Corona-Delle jetzt bei den Einsatzzahlen wieder etwas anstieg“, erklärte Marcel Maiwald in seinem Bericht. Insgesamt wurden die Duinger Brandschützer zu 39 Einsätzen gerufen, worunter aber auch sehr belastende Einsätze wie etwa der Verkehrsunfall mit Todesfolge Anfang 2022 auf der B240 am Bruchsee fiel. Ein großes Problem stellt in den Einsätzen die geringe Tagesverfügbarkeit der Duinger Aktiven dar, weshalb meistens mehrere Ortsfeuerwehren alarmiert wurden. Maiwald hofft, dass die Zahl der Aktiven in Zukunft daher noch aufgestockt werden kann. Froh war Maiwald dagegen über den Zusammenhalt auf dem Dorf, während das Ehrenamt wie an Silvester in Berlin mittlerweile teilweise mit Füßen getreten wird.

Fahrt nahm die Duinger Feuerwehr auch wieder bei den Veranstaltungen auf, wie Sebastian Braukmüller in seinem Bericht erklärte. Neben Traditionsveranstaltungen wie dem Osterfeuer oder Teilnahme am Pokalschießen kamen aber auch neue Veranstaltungen sehr gut an. Ein Höhepunkt im Dorfleben war dabei auch für Bürgermeister Klaus Krumfuß der erstmals zusammen mit dem Heimat- und Kulturverein veranstaltete Adventszauber, der viele Besucher auf das Feuerwehrgelände lockte. Intern kam auch das Oktoberfest in der Fahrzeughalle sehr gut an, wo die Altherren-Fußballer vom DSC für die Bewirtung sorgten. Auf reges Interesse stieß aber auch der Übungsbetrieb, wo etwa das Abseilen in Elze, eine Fireboard-Schulung, Waldbrandübungen oder normale Übungen stattfanden.

Sehr gelitten haben während der Pandemie auch die Jugendfeuerwehren im ganzen Land. Entsprechend froh war man in Duingen daher auch darüber, dass der Dienstbetrieb im vergangenen März wieder aufgenommen wurde. Stolz sind die Duinger darauf, dass während der Pandemie kein Jugendlicher verloren wurde. Begeistert zeigte sich Jugendfeuerwehrwart René Herrmann über den Zusammenhalt in der Jugendfeuerwehr. Egal ob bei Wettkämpfen, Übungen oder geselligen Veranstaltungen, die Stimmung in der Jugendfeuerwehr war für ihn immer besonders. Die elf Jugendlichen mit ihren sieben Betreuern kamen insgesamt auf 40 Dienste.

Abschnittsleiter Heiko Bartels berichtete in der Versammlung, dass die Kreisausbildung künftig neu aufgestellt wird. Ein Problem ist im Landkreis aber der Personalmangel bei der Organisation der Feuerwehr, wie Kirchner verriet. „Feuerwehr ist und bleibt eine Herausforderung für alle“, so Kirchner.

Bei den anstehenden Ehrungen wurden von Schwagmeyer Dirk Borovka und Günther Jahns für jeweils 40 Jahre fördernde Mitgliedschaft geehrt. Die Ehrungen für die abwesenden Tobias Bruder, Lotte Harbs, Uwe Nebel, Friedhelm Sürig (alle 25 Jahre) sowie Andrea Engelhardt und Wilfried Großmann (beide 50 Jahre) werden vom Kommando nachgeholt. Für langjährigen aktiven Dienst wurden Marvin Dreier (25 Jahre) sowie Lars Klünker, Stefan Roth und Bernhard Kirchner (alle 40 Jahre) geehrt. Befördert wurden zudem nach ihrer Truppmannausbildung zum Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau Sophie Falk, Nevio Schulz, Jason Dietzel und Sören Modler. Nico Wettengel soll später befördert werden. Zum Brandmeister wurden zudem Marcel Maiwald und jeweils zum Oberlöschmeister Gerrit Schwagmeyer und Sebastian Braukmüller ernannt.

Höhepunkt dieses Jahres wird sicherlich das geplante Jubiläumsfest am 1. Juli, wo die Ortsfeuerwehr ihr 112jähriges Jubiläum feiern will. „Über das Programm werden wir uns aber erst noch Gedanken machen“, so Schwagmeyer. Den Termin können sich die Duinger aber bereits in ihrem Kalender notieren.

Foto3059: Die Versammlung in Duingen war gut besucht

Foto3070: Die beförderten Mitglieder der Feuerwehr Duingen mit den Gästen

Foto7431: Ortsbrandmeister Gerrit Schwagmeyer (rechts) mit den Helfern bei der Jahreshauptversammlung

Foto7432: Die geehrten Mitglieder der Feuerwehr Duingen