Begeisterte Menschen im Töpfermuseum

Besondere Bilder statt Keramik sorgt für großen Zuspruch in Duingen

Duingen (gök). „Das war schon überwältigend, was wir hier für einen Zuspruch hatten. Fast 100 Besucher kamen zur Ausstellungseröffnung und das Museum war voll“, war Ingrid Wolfsberger als Leiterin des Töpfermuseums noch einen Tag später begeistert vom Zuspruch, wenn es auch zugegeben dieses Mal bei einer Sonderausstellung nicht um Keramik ging. Mit den Fotoarbeiten von Mario Konang wird das „Duinger Jahr“ im Töpfermusuem weitergeführt und sorgt erneut für große Besucherzahlen. Schon die vorherige Ausstellung von Gertrud Kraut war sehr gut besucht und ein Ausblick auf den Herbst lässt auch hohe Besucherzahlen vermuten, wenn mit den Werken von Jürgen Riecke eine Verkaufsausstellung des bedeutenden Duinger Töpfers aus dem letzten Jahr wartet.

Im Mittelpunkt standen jetzt aber zunächst die Werke von Konang, die auch international schon viel Beachtung fanden. 2020 wurde ein Bild von Mario Konang als Bild des Tages von der NASA ausgezeichnet, worüber auch viele Medien berichteten. In der Vergangenheit war die Ausstellung schon einmal geplant gewesen, musste wegen der Pandemie aber verlegt werden. Wolfsberger freute sich vor allem darüber, dass viele neue Besucher den Weg in das Töpfermuseum fanden. „Ich bin sehr happy gewesen, dass auch andere Menschen zur Ausstellung gekommen waren. Vielleicht kann man von diesen auch einige für Keramik begeistern und so das Stammpublikum aufstocken“, hofft Wolfsberger. Auch viele jüngere Besucher waren unter dem Publikum zur Eröffnung anwesend, die teilweise auch mit ihren Eltern erschienen waren.

Konang nahm sich sichtlich überwältigt viel Zeit für die einzelnen Besucher und erklärte auch seine Fertigungstechnik für die Bilder. Bei der „Nightscape“-Fotografie kann man aber nicht wild drauf los fotografieren. Für seine Bilder benötigt Konang verschiedene Voraussetzungen. So muss nicht nur das Wetter mitspielen, sondern auch der Mond sollte nicht zu sehen sein. Nur bei wenig Lichtverschmutzung kann man laut dem Duinger einen tollen Sternenhimmel fotografieren. Umgesetzt werden seine Fotoarbeiten mit einem Stativ und Fernauslöser mit langer Belichtungszeit. Am Computer werden dann die oft mehrere hundert Aufnahmen mit spezieller Software wieder zusammengesetzt, was auch einige Stunden Zeit benötigt. Durch die Überblendung und neue „Positionierung“ der Sterne sind dadurch Streifen auf dem Bild zu sehen.

Der 45jährige aus Duingen arbeitet eigentlich in der Softwareentwicklung bei Fagus Grecon in Alfeld und beschäftigt sich dort gerne mit Technik in einem Team. Doch in seiner Freizeit sucht er oft die Einsamkeit. Vor rund acht Jahren kam seine Tochter zur Welt und Konang kaufte sich aus diesem Anlass seine erste Spiegelreflexkamera. Fortan konzentrierte er sich zunächst auf Fotos von seiner Tochter, kam dabei aber auf den Geschmack und testete die Kamera auch in ungewöhnlichen Situationen aus. „Irgendwann bin ich vor allem abends und nachts losgegangen und habe mich für den Sternenhimmel begeistert“, so Konang im Gespräch. Der Duinger genießt dabei vor allem die Ruhe in der Nacht und nutzt sein Hobby als Ausgleich zum Beruf und Alltagsleben, wo es nicht immer ruhig zugeht.

Für Konang war es nicht die erste Ausstellung, hatte er seine Werke doch schon einmal in Brunkensen aufgestellt. In Duingen aber war ihm aufgrund des großen Zuspruchs die Nervosität auch etwas anzumerken. In Duingen schlugen zudem viele auswärtige Besucher auf, die der Arbeit von Konang schon länger folgen. In seinem Blog www.lightrecords.de veröffentlicht der Fotograf seine Arbeiten schon seit längerer Zeit und erfreut sich über die vielen Rückmeldungen. Für die Eröffnung der Sonderausstellung hatten sich sogar noch viele Besucher sich entschuldigt, weshalb auch in den nächsten Wochen mit viel Besuch im Töpfermuseum zu rechnen ist. „Schon jetzt ist die Veranstaltung ein Bombenerfolg“, erklärte Wolfsberger. Die Ausstellung ist auch weiterhin jeden Mittwoch und Sonntag von 15 bis 17 Uhr bis zum 20. August in Duingen zu sehen.

Foto7088+7091+7120+7130: Die Ausstellung war sehr gut besucht

Foto7099: Ingrid Wolfsberger, Mario Konang und Duingens Bürgermeister Klaus Krumfuß bei der Eröffnung

Foto7110: Auch seine Technik erklärte Konang in der Ausstellung

Foto7114: Zu sehen sind auch beeindruckende Drohnenbilder

Foto7126: Klaus Krumfuß hielt die Eröffnungsrede

Foto7138: In seinen Bildern spielt Konang auch mit den Farben

Foto7145+7148: Die Sterne wirken durch die Überblendung wie Streifen