Neues Zuhause für die Grashüpfer

Kindergartenanbau fordert Flecken Salzhemmendorf

Salzhemmendorf (gök). Fröhlich rennen die kleinen Grashüpfer durcheinander und genießen ihren neuen Räume mit den zahlreichen Gästen. Gemeint sind dabei aber nicht die Tiere, sondern die Betreuungsgruppe in der Kindertagesstätte Kansteinzwerge in Salzhemmendorf. Anfang Mai sind die Kinder mit ihren Erziehern in die neuen Räume eingezogen, nachdem sie vorher lange Zeit in einer mobilen Raumlösung betreut wurden.

„Du warst vermutlich noch gar nicht geboren, als die ganze Planung hier losging“, bezog Salzhemmendorfs Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening ein kleines fünfjähriges Kind mit ein, als er nun die Einweihungsrede bei den Kansteinzwergen hielt. Geschaffen wurde dort unter anderem ein Betreuungsraum, der dazugehörige Sanitärbereich, ein Ruheraum und auch eine Mensa für rund 1,375 Millionen Euro. Allein in der Mensa werden täglich 55 Essen ausgegeben, wo alle froh sind, jetzt nicht mehr auf dem Flur sitzen zu müssen. Bei aller Freude bemängelte Pommerening dabei aber die geringen Zuschüsse, die einer kleinen Kommune wie Salzhemmendorf bei solchen Bauvorhaben finanziell einiges abverlangen. So gab es vom Landkreis nur 38 000 Euro, vom Land 96 000 Euro und nur dank Städtebaufördermitteln von etwa 300 000 Euro noch einen Eigenanteil von unter einer Million Euro für den Flecken Salzhemmendorf zu zahlen. Dem stellvertretenden Landrat Thomas Figge (CDU) war es fast unangenehm, dass der Landkreis keinen größeren Beitrag zu dem 230 Quadratmeter großen Anbau leistete. Das Ergebnis konnte sich dann aber sehen lassen, was jetzt nach über insgesamt fünf Jahren Planungs- und Bauphase sowie davon rund anderthalb Jahren Bauzeit entstanden war.

Nicht nur der Einrichtungsleiterin Natascha Papalla, sondern auch den Erziehern war anzumerken, dass sich alle auf die Betreuung in den neuen Räumlichkeiten freuen. Insgesamt werden in Salzhemmendorf in vier Gruppen jetzt 90 Kinder betreut, wobei die Einrichtung auch weiter ausgelastet ist. „Vermutlich wäre ein Neubau vor einigen Jahrzehnten auf der grünen Wiese günstiger gekommen, aber die Entwicklung konnte keiner abschätzen“, so Pommerening. Der Standort jetzt am Wald hat aber auch seine Vorzüge, da dort nicht nur die Natur genossen werden kann, sondern auch der Weg zur gegenüberliegenden Grundschule sehr kurz ist. „Besonders im Brückenjahr vor der Schule macht das die Zusammenarbeit mit der Grundschule sehr einfach“, ist auch der Trägervereinsvorsitzende Nils Hecht zufrieden.

Vor allem die Bauzeit war für alle im Kindergarten eine anstrengende Zeit mit Höhen und Tiefen. Hecht lobte vor allem die Flexibilität des 21 Personen starken Teams bei der pädagogischen Arbeit, die immer im Vordergrund stand. Die Kinder genossen vor allem die Bauphase mit vielen Blicken auf Bagger oder Bauarbeiter sogar oft und wurden dabei auch mal Zeuge besonderer Ereignisse wie etwa einer Wasserfontäne nach einem Rohrbruch. Ein Schauspiel war auch der ungewollte Besuch eines Baggers im Lichtschacht, was bei den Kindern für Begeisterung sorgte.

Pommerening machte aber keinen Hehl daraus, dass das wohl nicht die letzte Baumaßnahme war. „Vermutlich wird man in so einem Gebäude nie fertig, aber jetzt haben wir einen guten Stand“, so Pommmerening.

Foto9565: Besonders in der Mensa gab es einen intensiven Austausch

Foto9552: Nils Hecht bei der Einweihungsrede

Foto9554: Zahlreiche Eltern ließen es sich nicht nehmen, die neuen Räume kennenzulernen

Foto9557: Bürgermeister Clemens Pommerening bezog auch die kleinen Nutzer der Räume mit in seine Ausführungen ein

Foto9558: Auch neue Sanitärräume gibt es in dem Anbau

Foto9560: Der neue Gruppenraum ist sehr lichtdurchflutet

Foto9562: Im Ruheraum können sich die Kinder ausruhen