Ehrenamt als Stütze im Flecken

Salzhemmendorf (gök). Das Ehrenamt war im Flecken Salzhemmendorf schon immer stark vertreten. In jedem Ortsteil sind mehrere Vereine aktiv, einige sind auch gemeindeweit tätig. Es sollen an dieser Stelle nicht alle existierenden Vereine des Fleckens aufgezählt werden, vielmehr geht es um die Darstellung der Bedeutung von Vereinen und Ehrenamtlichen für den Aufbau und die Entwicklung von geistigem, kulturellen und sozialen Leben im Flecken Salzhemmendorf. Daher werden im Folgenden nur einige exemplarische Beispiele genannt.

Im Bereich von Fremdenverkehr und Orts- und Kulturpflege waren die Heimat- und Verkehrsvereine der Ortschaften Lauenstein, Salzhemmendorf und Osterwald von jeher tätig. Später kamen auch der Verein für Grenzbeziehung und Heimatpflege aus Oldendorf, der Heimatverein Ahrenfeld, die verschiedenen Dorfgemeinschaftsvereine sowie DorfKulTour aus Wallensen, Thüste und Ockensen dazu. Auf kulturellem Gebiet war der Kulturförderverein jahrzehntelang erfolgreich neben den örtlichen Vereinen tätig und bot der Einwohnerschaft ein über das normale Maß hinaus gehendes Angebot an Veranstaltungen und Unternehmungen der unterschiedlichsten Art. Seit der Gründung des Fleckens berieten sie Rat und Verwaltung bei den unterschiedlichsten Aktionen und Maßnahmen rund um Fremdenverkehr und Tourismus, sei es bei der Erstellung von Wanderkarten, Beschilderung von Wanderwegen.

Ohne das Engagement von Vereinen oder Freiwilligen wären die Ferienpassaktionen der Gemeinde, die seit 1978 von der Gemeinde veranstaltet werden, nicht möglich.

Auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendarbeit taten sich, teilweise schon seit 1971, die Kinderspielkreisvereine hervor, die in privater Trägerschaft eine bezahlbare Kinderbetreuung in der ländlichen Region anboten. Sie wurden Ende der 1990er Jahre in Kindergärten überführt, die Trägerschaft liegt bei zweien der heute bestehenden fünf Kindergärten immer noch bei den Elternvereinen. Der Flecken kommt jedoch für die Personal- und Unterhaltungskosten auf. Die Schularbeitenhilfe – GRIPS – war ebenfalls ehrenamtlich organisiert und von 1990 bis 2022 tätig. Im Bereich der Freizeitanlagen – Bäder und Freizeitpark Saaletal – sind Trägervereine für den Betrieb der Anlagen verantwortlich, sie erhalten Zuschüsse vom Flecken.

Gemeindeweit gibt es Angebote im sozialen Bereich, wie die Bürgerhilfe am Ith oder die Freiwilligenagentur, die versuchen soziale Unbilden abzumildern oder abzufangen. In den Ortschaften sind ebenfalls karitativ eingestellte Vereine aktiv.

Der Bürgerbus, betrieben und gefahren von Ehrenamtlichen, garantiert im Flecken eine gewisse Mobilität und ist eine wertvolle Ergänzung zum ÖPNV im Gemeindebereich.

Foto Ferienpass: Ohne die Ehrenamtlichen wäre ein erfolgreicher Ferienpass im Fleckengebiet nicht möglich

Einheitsgemeinde seit 1973

Salzhemmendorf (gök). Im Rahmen der Verwaltungs- und Gebietsreform entstand zum 1. Januar 1973 die Einheitsgemeinde Flecken Salzhemmendorf mit den elf Ortsteilen. Im Vorgriff auf die Eingemeindung hatten die beteiligten Gemeinden einen Gebietsänderungsvertrag geschlossen. Darin wurde unter anderem vereinbart, dass der neue Flecken Salzhemmendorf in seiner Hauptsatzung, die durch den aus Mitgliedern der ehemaligen Räte bestehenden Interimsrat beschlossen wurde, die Bildung nebenstehender Ortschaften beschließt. Mit Verfügung des Präsidenten der Bezirksregierung vom 8. Mai wird Salzhemmendorf als zentraler Ort bestimmt. In der Postanschrift erhält jeder Ortsteil eine Nummer, zum Beispiel Lauenstein wird Salzhemmendorf 2. In der ersten kommunalen Gemeindewahl am 25.03.1973 wird der neue Rat des Fleckens Salzhemmendorf gewählt. In seiner ersten Sitzung am 19.04.1973 ernennen die Ratsherren Otto Hesse zum Bürgermeister des Fleckens Salzhemmendorf. Nachfolger des Gemeindedirektors Wilhelm Hillmer wird ab 01.07.1973 Peter Buchmann.

Ortschaften                      Bisheriger Flecken/Gemeinde

Salzhemmendorf                 Salzhemmendorf, Levedagsen

Lauenstein                            Lauenstein

Hemmendorf                        Hemmendorf

Osterwald                             Osterwald

Oldendorf                              Oldendorf, Ahrenfeld

Benstorf                                Benstorf

Wallensen                             Wallensen, Ockensen, Thüste

In den ersten Beschlüssen wurde etwa der Standort für das neue Schulzentrum in Salzhemmendorf Richtung Lauenstein festgelegt. Zudem wurde die Verwaltung im Rathaus mit technischen Mitteln ausgestattet und trat der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale Südwestniedersachsen in Hameln bei. Auch der Anschluss für Ahrenfeld an die zentrale Wasserversorgung wurde an den Wasserbeschaffungsverband „Mittleres Saaletal“ beauftragt. Eingeweiht wurde auch die neue Saale-Sporthalle in Oldendorf.

Salzhemmendorf statt Lauenstein

Salzhemmendorf (gök). Vor 50 Jahren war es nicht selbstverständlich, dass der neue Flecken Salzhemmendorf hieß. Über Jahrhunderte war in der Region das Amt Lauenstein maßgeblich für die Verwaltung. Daher hätte es 1973 durchaus auch Flecken Lauenstein heißen können. Schließlich hat der Ort immer noch mehr Einwohner als Salzhemmendorf, hatte damals eine große Industrie und auch eine bessere Infrastruktur, die aber im Laufe der Jahrzehnte immer weiter abgebaut wurde.

Doch Salzhemmendorf setzte sich damals als neuer Verwaltungssitz und Namensgeber durch. Zwischen den damaligen Bürgermeister Otto Hesse aus Salzhemmendorf und Fritz Jordan aus Lauenstein knirschte es laut damaliger Ratsmitglieder wohl gewaltig, obwohl beide der SPD angehörig waren. Der Standortbeschluss für die KGS Salzhemmendorf gab aber schließlich wohl den Ausschlag für Salzhemmendorf als neuen Verwaltungsstandort. Zudem war damals auch noch eine Autobahn zwischen Lauenstein und Salzhemmendorf geplant, weshalb Salzhemmendorf günstiger lag.

Glasfaser für die Zukunft Salzhemmendorfs

Salzhemmendorf (gök). Seit fünf Jahren läuft der Breitbandausbau im Flecken Salzhemmendorf in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont und dem wirtschaftlichen Anbieter htp. Angefangen hat der Ausbau 2018 rund um den Thüster Berg, von wo nach und nach alle Ortsteile angeschlossen wurden oder noch in der Umsetzung sind. Interessierte Bürger konnten sich für den Ausbau melden und in allen bisherigen Orten wurde die notwendige 40 Prozent-Quote für den Ausbau erreicht. In den Folgeschritten wurde in einigen Ortsteilen der Breitbandausbau noch weiter verdichtet und auch ein späterer Anschluss ist gegen Kostenübernahme eventuell noch möglich.

„Mit diesem Erfolgsprojekt wurde der Flecken Salzhemmendorf zu großen Teilen in das digitale Zeitalter überführt. Im Gemeindegebiet gibt es nur noch wenige weiße Flecken, wo in der Zukunft hoffentlich noch der Anschluss an ein Glasfasernetz möglich wird“, so Bürgermeister Clemens Pommerening.