Osterwalder Wahrzeichen neugestaltet
Projekt „Herzog-Julius-Brunnen“ nach drei Jahren abgeschlossen
Osterwald (gök). In der Kommunalpolitik braucht man oft einen langen Atem. Diesen hat nun Walter Kramer in seinem nach seiner Aussage letzten großen Projekt
gehabt. Im Sommer 2020 kam erstmals der Hinweis im Ortsrat Osterwald an, dass
der Herzog-Julius-Brunnen am Dorfeingang nach der Anhalt-Kurve leckt. Im
November 2020 stellte dann Walter Kramer im Ortsrat erstmals ein Konzept vor, wie der Herzog-Julius-Brunnen neugestaltet werden kann. Danach begleitete er das
Projekt federführend über fast drei Jahre und brachte sich immer wieder aktiv ein.
Gemeindebürgermeister Clemens Pommerening dankte jetzt der Dorfgemeinschaft
bei der Einweihung und gab zu, dass das Projekt bei einer rein kommunalen
Maßnahme wohl sonst weiter hinten angestanden hätte und vermutlich noch nicht
umgesetzt wäre. „Möglich wurde das aber erst wie viele andere Projekte dank der
LEADER-Mittel. Hier spürt man Europa geradezu“, so Pommerening. Ursprünglich
waren dafür 26 000 Euro eingeplant, doch am Ende wurden es 35 000 Euro für eine
komplette Neugestaltung. Einen großen Dank richtete Torsten Hofer vom Dorfverein an die zahlreichen Spender aus der Bürgerschaft, ohne die das Projekt nicht umsetzbar gewesen wäre. Insgesamt wurde das Projekt durch LEADER-Mittel zwar mit 17 000 Euro und durch den Flecken Salzhemmendorf mit 9 000 Euro gefördert, doch die restlichen 9 000 Euro übernahm der Dorfverein dank der Spenden.
Nach den Spenden können sich die Bürger nach Vorstellung von Hofer aber noch mehr einbringen. Für die Pflege des neu angelegten Bereiches werden noch
Brunnenpaten gesucht, die sich immer gerne bei Hofer melden können.
Joachim Höflich von der Kulturgemeinschaft erinnerte in seiner Laudatio bei der
Einweihung an die Bedeutung des Brunnens für Osterwald. Der Sage nach scharrte
das Pferd von Herzog Julius von Braunschweig im 16. Jahrhundert bei einer Rast
Osterwalder Steinkohle frei. Der Herzog ließ Harzer Bergleute ansiedeln und die
Kohle abbauen, um den Holzverbrauch seiner Salinen in Salzhemmendorf zu
verringern. Der erste urkundliche Nachweis der Siedlung Osterwald stammt aus
einem Bericht an Julius aus dem Jahr 1585, in dem das „Osterwaldische Kollen
Berckwerck“ erwähnt wird. Der erste Brunnen 1930 diente ursprünglich der
Wasserversorgung in der Umgebung und wurde später dekorativ mit heimischen
Klinkern zum Springbrunnen umgebaut, der dann viele Jahre später
sanierungsbedürftig wurde. Walter Kramer wünschte sich statt der Klinker dann
später den prägenden Naturstein aus der Region, mit dem der Brunnen dann auch
neugestaltet wurde. Das Wasser wird jetzt im Umlauf in die Tränke befördert und ein Stromanschluss ist auch vorhanden, womit dann in der Adventszeit auch ein
Weihnachtsbaum beleuchtet werden soll. Der optische Anziehungspunkt wurde
zudem behindertengerecht gestaltet, damit jeder sich künftig an dem Brunnen
erfreuen kann.
Die knapp 100 Besucher bei der Einweihung lauschten zunächst den ansprechenden
Tönen des Männergesangvereins Osterwald, ehe dann noch längere Zeit gemütlich am Brunnen geklönt wurde.
Foto6105: Das historische Schild an dem Herzog-Julius-Brunnen wurde um die
Initiative von Walter Kramer erweitert
Foto6107: Mit heimischem Naturstein wurde der Herzog-Julius-Brunnen neugestaltet
Foto6109: Knapp 100 Besucher waren zur Einweihung erschienen
Foto6110: Der Bergmusikverein sorgte für die musikalische Unterhaltung bei der
Einweihung
Foto6118: Walter Kramer, Torsten Hofer und Clemens Pommerening freuen sich über
die Umsetzung des Herzog-Julius-Brunnens