Auf zu neuen Ufern

Pastor Limmer verlässt Oldendorf

Oldendorf (gök). „Es gibt durchaus ein lachendes und ein weinendes Auge, wenn ich an meinen Abschied hier denke. Ich weiß hier vieles wirklich sehr zu schätzen“, erklärt Pastor Tetje Limmer im Gespräch. Der gebürtige Lüneburger ist mit seiner Frau und den vier gemeinsamen Kindern in Oldendorf in den letzten zehn Jahren wirklich heimisch geworden. Besonders die Infrastruktur in Oldendorf mit Kindergarten und Grundschule kam dem 42jährigen familiär immer sehr entgegen. Genossen hat er auch die Arbeit in der Gemeinde, wo vor allem die Mischung der Aufgaben für ihn die Attraktivität ausmachte. „Sehr gut war auch immer die Zusammenarbeit mit den Kirchenvorständen, was ich mit Blick auf Gespräche mit Kollegen besonders zu schätzen gewusst habe“, so Limmer weiter. In dem sehr guten Arbeitsklima kam er mit Menschen von drei Jahren bis ins hohe Alter in Kontakt, was ihm immer viel Spaß bereitete. „Nur Senioren- oder Arbeit mit Kindern hätte mich wahrscheinlich nicht ausgefüllt. Die Abwechslung macht es aus, weshalb ich auch im richtigen Beruf angekommen bin“, ist Limmer grundsätzlich zufrieden in Oldendorf und seiner Berufung.

In Oldendorf trat Limmer nach seinem Studium in Münster und dem Vikariat in Stadthagen seine erste Stelle an, die gleich ein Volltreffer für ihn war. Trotz aller Zufriedenheit im Beruf kamen vor einiger Zeit Überlegungen auf, sich wohnlich noch einmal zu verändern. Die Pfarrwohnung in Oldendorf reicht der sechsköpfigen Familie räumlich auf Dauer nicht mehr aus. „Wir haben mindestens ein Zimmer zu wenig, wollten hier aber auch nicht ausbauen oder vor Ort umziehen. Der Kirchenvorstand hätte alles mitgetragen, aber die Wohnsituation war für uns der Anstoß über einen Tapetenwechsel nachzudenken“, erklärt der in der Region beliebte Pastor im Gespräch.

Daher begab sich Limmer mit seiner Frau auf die Suche nach geeigneten Stellen und fand aufgrund des Pastorenmangels auch einige. Der Pastor hat mit vier verschiedenen Kirchenkreisen wegen möglicher Stellen gesprochen, aber irgendwas passte am Ende immer nicht. Am Ende wurde es mit der Stelle in Holle bei Hildesheim die erste, die er sich mit seiner Frau angeguckt hatte. Ausschlaggebend war dort die vergleichbare Infrastruktur mit Oldendorf und die Nähe zur Verwandtschaft in Hildesheim. Ein großer Vorteil ist auch die dort gefundene Immobilie, die auch eine räumliche Trennung zum Beruf ermöglicht. Auch für seine Frau gibt es beruflich in der dortigen Region einige Optionen, weshalb die Familie mit der Wahl bisher sehr zufrieden ist. „Holle ist mit Oldendorf ziemlich vergleichbar. Auch dort habe ich wieder eine Kollegin an der Seite und bin für drei Kirchen zuständig“, ist Limmer zufrieden. Fest steht für Limmer aber, dass er die Menschen rund um Oldendorf privat und beruflich sehr vermissen wird. „Es war hier immer ein tolles Klima und wir waren im Dorf wirklich gut angekommen. Oldendorf werden wir immer sehr verbunden bleiben, zumal hier auch alle unsere vier Kinder in die Krippe gegangen sind“, so Limmer etwas wehmütig.

Zwar sind die Umzugsvorbereitungen schon in vollem Gang, doch noch steht die Arbeit in Oldendorf im Vordergrund. In den verschiedenen Arbeitsbereichen haben Abschiedsveranstaltungen teilweise schon stattgefunden, doch der eigentliche Verabschiedungsgottesdienst findet erst am Samstag, den 28. Oktober um 15 Uhr in Oldendorf statt. Erst danach wird er sich darauf konzentrieren, neue Traditionen in Holle zu erleben und neue Ideen dort zu entwickeln. „Bisher war der Umzug noch ganz weit weg, doch langsam wird es real“, so Limmer abschließend. Für die Neubesetzung der Stelle im hiesigen Gemeindeverband ist Limmer zuversichtlich, dass sich dort ein Bewerber finden wird. Ausgeschrieben ist die Besetzung zum 1. Februar 2024.

 

Foto: Am 28. Oktober wird Limmer die Kirchentür in Oldendorf ein letztes Mal abschließen