Alle Salzhemmendorfer und Coppenbrügger Apotheken am 8. November geschlossen 

Salzhemmendorf/Coppenbrügge. Am Mittwoch, den 8. November 2023, bleiben die Apotheken in Salzhemmendorf und Coppenbrügge geschlossen. Damit weisen die Apothekerinnen und Apotheker auf die anhaltenden Missstände in der Arzneimittelversorgung hin. Auch die Flora-Apotheke  wird am 8. November geschlossen sein. Die Notfallversorgung wird am Protesttag ausschließlich über die Notdienstapotheken gewährleistet. Des Weiteren versammelt sich die niedersächsische Apothekerschaft gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern am 8. November zu einer zentralen Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz (Ernst-August-Platz), um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen.

„Am 8. November protestieren wir Apotheker für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort“, sagt Apotheker Guido Hohage. Grund des Protests der Apothekerschaft, sind unter anderem die Einsparungen der Bundesregierung zu Lasten der Apotheken sowie das seit zehn Jahren stagnierende Honorar bei stark gestiegenen Kosten. Zudem sind die Apotheken bundesweit mit Lieferengpässen und einem hohen bürokratischen Aufwand konfrontiert. Apotheker Guido Hohage erklärt: „Die Bundesregierung hat ihr Versprechen, die Vor-Ort-Apotheken zu stärken, gebrochen. Die Politik spart das System Apotheke kaputt und gefährdet so die Arzneimittelversorgung! Viele Apotheken sind am Limit, andere mussten bereits ihre Betriebe schließen. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das Versagen der Politik in Zukunft noch längere Wartezeiten, verkürzte Öffnungszeiten und weitere Wege.“

Die aktuellen Äußerungen des Bundesgesundheitsministers Lauterbach den Apothekensektor zu deregulieren führen zu weiterem Unmut in der Apothekerschaft. „Die Pläne des Ministers machen uns Apotheker erneut fassungslos! Für Patienten sind Apotheken ohne Apotheker kein Gewinn. Sie wollen auch keine Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturherstellung“, sagt Apotheker Guido Hohage. „Was die Patienten wollen, sind schnell zu erreichende, kompetente Ansprechpartner – am Wochenende und an Feiertagen. Notfälle halten sich schließlich nicht an Werktage.“

Eine Forderung der Apotheken ist ein faires Honorar. Seit 2013 wurde die Apothekenvergütung nicht angepasst. Darüber hinaus ist das Honorar anders als bei anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen von der Inflation abgekoppelt. „Kaum ein junger Mensch möchte unter diesen Voraussetzungen eine Apotheke eröffnen oder übernehmen. Wir brauchen finanzielle Stabilität, damit auch junge Apotheker den Schritt in die Selbstständigkeit gehen und damit die Arzneimittelversorgung in der Zukunft sicherstellen. Auch deshalb protestieren wir am 8. November in Hannover“, schildert Apotheker Guido Hohage.