Mobil@Leine startet wieder durch

Mobilitätsangebote in Samtgemeinde Leinebergland Lernprozess für alle

Gronau/Duingen (gök). „Mobil@Leine“ war für viele junge Nutzer eine absolute Erfolgsgeschichte und ermöglichte in der Samtgemeine Leinebergland eine elternunabhängige Mobilität. Nach der ersten Stufe für ausgewählte Kinder und der zweiten Stufe für alle Kinder kommt jetzt die dritte Stufe für „Jedermann“.

Das Kleinbusangebot wurde als Pilotprojekt im März 2022 zur Verbesserung der Mobilität von Kindern und Jugendlichen in der Samtgemeinde gestartet und ist nun nach kurzer Pause am 6. November wieder gestartet. Das Grundkonzept von „Mobil@Leine“ bleibt dabei gleich und wird wieder von der RVHI – dem Regionalverkehr Hildesheim GmbH – betrieben. Als sogenannter On-Demand-Verkehr ist mobil@leine nicht an Linien oder Abfahrtszeiten gebunden, sondern kommt auf Bestellung. Die zwei Kleinbusse sind montags bis freitags zwischen 14.30 und 21 Uhr buchbar, wobei die Bestellung über die mobil@leine-App oder per Telefon erfolgen kann. Die telefonische Buchung ist montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr möglich.

Die Strecken der zwei Busse sind dabei nicht fest, sondern werden durch ein Programm immer wieder aktualisiert. Kommt etwa während einer Fahrt eine weitere Buchung rein, wird die Strecke gegebenenfalls angepasst, um weitere Fahrgäste mitzunehmen. Das bestehende Haltestellennetz wird durch weitere „virtuelle“ Haltestellen ergänzt, die etwa mit Aufklebern an Laternen gekennzeichnet sind. So stehen in der Samtgemeinde etwa 90 Haltepunkte zur Verfügung.

Im Pilotprojekt waren die Fahrten in den ersten zwei Stufen noch kostenfrei, während jetzt die Fahrten in mobil@Leine in den ROSA-Tarifverbund integriert werden. So kostet die Fahrt den regulären ROSA-Tarif des RVHI zuzüglich einen Euro Komfortzuschlag. „Dadurch ist das Angebot den Anrufsammeltaxen im Landkreis Hildesheim gleichgestellt“, so Maik Götze von der Kommunalverwaltung.

Wenn gültige Fahrkarten wie etwa eine Monatskarte des ROSA-Tarifes oder ein Deutschland-Ticket vorhanden sind, ist im Bus nur der Komfortzuschlag von einem Euro zu entrichten. Einzeltickets etwa von der Eimer Mehrzweckhalle zum Gronauer Markt kosten für Erwachsene wie in den großen Bussen auch vier Euro plus den einen Euro Komfortzuschlag. Kinder bis vierzehn Jahre würden drei Euro (zwei Euro plus einen Euro) und Monatskarten- oder Deutschland-Ticket-Inhaber nur den einen Euro Komfortzuschlag zahlen.

Die Betriebspause zwischen Mai und Oktober wurde dafür genutzt, das Angebot fit für die dritte Phase mit Erwachsenen zu machen. Dafür wurden Website und App aktualisiert sowie zwei Kindersitze für jedes Fahrzeug angeschafft, wodurch Kinder ab 125 Zentimeter Größe sicher sitzen können. „Für kleinere Kinder müssen eigene Sitzgelegenheiten mitgebracht werden“, erklärt die Mobilitätsmanagerin Franziska Fritz. Möglich ist durch den großzügigen Kofferraum der Fahrzeuge auch die Mitnahme von Rollatoren oder Einkaufstaschen, was man in der App auch extra angeben kann.

Das neue Busangebot wird jetzt ein weiteres Jahr betrieben und kann währenddessen Erfahrungen unter „Realbedingungen“ sammeln. Andere Parameter, wie das Bediengebiet oder die Flottengröße wurden nicht angepasst, um eine Vergleichbarkeit zum Pilotprojekt herstellen zu können. Gestartet ist das Angebot mit einer Info an die bisherigen Nutzer, während man es nun noch stärker bewerben wird. „Bisher haben das Angebot 200 App-User genutzt, wobei es jetzt durch die Öffnung für Erwachsene deutlich mehr werden können. Es ist gut, dass es solche Projekte zum Testen gibt. Das ist ein Lernprozess für alle Beteiligten“, erklärt Kai Henning Schmidt (RVHI).

Möglich wurde das Projekt aber nur durch Förderung. Rainer Poelmann vom Landkreis ist der Samtgemeinde Leinebergland auch dankbar, dass sie mit ihrem Zuschuss von 80 000 Euro das Projekt angeschoben haben. „Als Landkreis sind wir sehr interessiert an dem Projekt, weshalb der Kreistag auch eine Förderung von 25 000 Euro beschlossen hatte“, so Poelmann. Zusätzlich gab es eine Landesförderung von 80 000 Euro für das Projekt.

 

Foto9677: Maik Götze (Samtgemeinde), Sven Probst (RVHI), Bürgermeister Volker Senftleben, Rainer Poelmann (Landkreis), Mobilitätsmanagerin Franziska Fritz und Kai Henning Schmidt (RVHI) freuen sich über die Fortsetzung von Mobil@Leine

Foto9680: Für die Fahrzeuge wurden auch Kindersitze für Kinder ab 125 Zentimetern angeschafft

Foto9681: Mobil@Leine wird vom RVHI betrieben