Flauschige Kaninchen begeistern nicht nur Züchter

F72 Hildesheim fiebert Ausstellung am 25./26. November entgegen

Eime/Gronau (gök). Kaninchenzucht ist aus der öffentlichen Wahrnehmung mittlerweile fast verschwunden, da viele Vereine sich aufgelöst haben. Doch der F72 Hildesheim hält als einer der wenigen Rassekaninchen-Zuchtvereine in der Region die Tradition des Züchtens aufrecht und wird auch dieses Jahr am 25. und 26. November 2023 eine Rassekaninchen-Schau in Eime auf dem Betriebsgelände von Falko Werner in Eime (Schachthof 2) durchführen. Geplant ist die Eröffnung am Samstag um 10 Uhr mit dem SchirmherrBürgermeister Jörg Stichnoth und die anschließende Kürung der Vereinsmeister. Die Ausstellung geht wie am darauffolgenden Sonntag von 10 bis 16 Uhr, wo für Besucher auch viele Fragen rund um das Kaninchen beantwortet werden.

Kaninchenzucht ist ein altes Kulturgut, was man schon an der Geschichte des F72 Hildesheim erkennt. Der Verein besteht seit 117 Jahren, wobei der Verein aber auch nicht von dem generellen Rückgang der Züchterzahlen in Deutschland gefeit ist. In Deutschland gibt es in den Hochburgen in Süddeutschland aber auch Vereine, die schon 150 Jahre alt sind. Deutschland ist ein sehr großes Zuchtland, wobei neben Süddeutschland auch Sachsen stark vertreten ist. Das rührt vor allem aus der Geschichte der vielen Selbstversorger in der DDR, wo Kaninchen auch wichtige Nutztiere waren. In Bayern werden Kaninchenzuchtvereine sogar oft öffentlich bezuschusst, weshalb es dort auch viele Vereinsheime gibt. In Osteuropa gibt es heute noch viele Züchter, wobei dort vor allem große Rassen gezüchtet werden. In Deutschland sind Zwergkaninchen dagegen sehr beliebt, wo dann bei Veranstaltungen wie der Deutschen Meisterschaft bis zu 20 000 Tiere zusammenkommen. Das „F“ im Vereinsnamen der Hildesheimer steht für den Landesverband Hannover, in dem auch Vereine wie der F4 Alfeld verwurzelt sind.

Im Hildesheimer Verein sind noch sechzehn Züchter aktiv, von denen auch dreizehn ihre Tiere in Eime ausstellen werden. Die zwei Preisrichter werden in Eime darauf achten, dass die ausgestellten Tiere bestimmte Kriterien erfüllen. So ist für eine gute Platzierung die Farbe, die Unterfarbe, die Größe und das Fell entscheidend. Die Hildesheimer Züchter können auch viele Erfolge vorweisen. Die Aktiven sind auf vielen Ausstellungsebenen aktiv und konnten schon mehrfach Titel bei Landes-, Deutschen- oder Europameisterschaften erringen. „Bei freiem Eintritt rechnen wir mit vielen Besuchern, die neugierig auf dieses interessante Hobby sind“, so Falko Werner im Gespräch.

Die Ausstellung in Eime hat sich mittlerweile etabliert und erfährt jetzt ihre dritte Auflage. Der Hildesheimer Verein ist im ganzen Landkreis aktiv und hat neben Werner noch weitere aktive Züchter aus der Region Leinebergland. Von etwa 400 verschiedenen Rassen mit ihren Farbschlägen werden in Eime etwa 120 zu sehen sein. Jedes Jahr werden im F72 Hildesheim rund 500 Kaninchen großgezogen, von denen rund ein Fünftel auch bei der Ausstellung zu sehen sein werden.

Werner selber freut sich jetzt schon auf das Event, was für ihn trotz der Teilnahme an Meisterschaften in ganz Europa immer wieder etwas Besonderes ist. Falko Werner hat schon als Kind Kaninchen gezüchtet, ehe er das Hobby dann etwas aus den Augen verlor. Seit neun Jahren ist Werner in der Zucht aber wieder aktiv, da er als Ausgleich für seinen fordernden Beruf im Garten- und Landschaftsbau ein entspannendes Hobby suchte. Da die Schausaison der Kaninchen im Herbst beginnt, passte das zudem sehr gut zu seinem Berufsleben.

Ein Faible hat Falko Werner persönlich für die Mecklenburger Schecken, die er mit Leidenschaft züchtet. Seine ersten Tiere kaufte sich Werner in Deutschland, für die er schnell eine große Haltungsanlage baute und diese später ausbaute. Tagsüber vergnügen sich die Kaninchen auf der Wiese, nur nachts müssen sie dann zum Schutz in den Stall oder zwischendurch in die Wurfboxen. Für einen Zuchterfolg sind die richtigen Zeitpunkte entscheidend. Bei der Prämierung muss nicht nur das Aussehen und das Fell, sondern auch das Gewicht passen. Seine Zuchttiere sind mittlerweile so erfolgreich, dass die Tiere in ganz Europa gefragt sind. „Ich habe schon Tiere nach Dänemark, in die Tschechei oder nach Finnland verkauft. Allerdings achte ich dabei immer darauf, dass die Tiere artgerecht gehalten werden und es ihnen gut geht“, stellt Werner klar. Der Spaß an der Zucht hängt für Werner auch mit dem Kontakt zu anderen Züchtern zusammen. „Die tollen Kontakte zu anderen Züchtern machen das Hobby auch aus“, verrät Werner.

 

 

Foto8442: Falko Werner fiebert mit seinen Tieren der Ausstellung entgegen

Foto8460+8462: In Eime genießen die Kaninchen ein ruhiges Leben

Foto8463+8464+8465+8466: Der Niedlichkeitsfaktor der Kaninchen erfreut Betrachter immer wieder