Neuordnung im Flecken

Osterwald ist politisch gewachsen

Salzhemmendorf/Osterwald (gök). Es war eines der politischen Themen im Flecken Salzhemmendorf in den letzten zweieinhalb Jahren, was jetzt einen Abschluss mit dem Beschluss des Gemeinderates gefunden hat. Die Ortschaft Osterwald ist jetzt gewachsen, zumindest politisch.

Immer wenn brisante oder emotionale Themen im Rat anstehen, sind viele Zuschauer anwesend. Das war mit 30 Zuhörern auch dieses Mal in der Mehrzweckhalle Lauenstein der Fall, als es um die Ortschaftsrgrenzen von Osterwald ging. Andreas Hartnack erklärte noch vor der Abstimmung, worum es ihm und den Anwohnern vom Oldendorfer Rischkamp oder aus der Hemmendorfer Heide geht. Die Mehrheit der dortigen Einwohner hat keine Beziehung zu Oldendorf oder Hemmendorf und fühlt sich in Osterwald Zuhause. „Es geht hier nicht um Gebiete, sondern um Menschen“, so Hartnack. Hartnack bemängelte, dass die Nein-Sager nie diskutieren wollten und sich nicht zu ihren Ablehnungsgründen erklärt haben.

Die Abstimmung im Gemeinderat bot dann im Vorfeld auch eine gewisse Spannung, die sich dann aber schnell auflöste. Anhand der Redebeiträge war zu erkennen, in welche Richtung die Abstimmung tendierte. Die Abstimmung für die politische Zuordnung des Neugebietes Oldendorf-Rischkamp war dann auch einstimmig. Lediglich bei der Zuordnung von Hemmendorf-Heide zu Osterwald gab es eine ablehnende Stimme von Michael Lang (CDU), die aber nicht ins Gewicht fiel. Lang begründete seine Ablehnung aber mit dem Umstand, dass die Umfrage in Hemmendorf-Heide nicht so klar ausfiel wie im Rischkamp und es auch in Hemmendorf negative Stimmen dazu gab. Die Unterschriftensammlung dazu in Hemmendorf stieß vor allem der Ratsvorsitzenden Petra Haehnel (SPD) aus Hemmendorf böse auf. Sie tendierte schon im Ortsrat dazu, dass die Menschen in der Heide sich mehrheitlich halt nach Osterwald tendieren und das Herz entscheiden sollte.

In der Umfrage war von Gebietsverlust für Hemmendorf zu lesen, wobei aber lediglich eine politische Zuordnung jetzt erfolgt. Entgegen erster Überlegungen gab es auch eine offene Abstimmung, die auf Antrag von Friedrich-Wilhelm Knust (CDU) auch namentlich erfolgte. Geändert wird die Hauptsatzung des Flecken Salzhemmendorf nur in der Richtung, dass die Ortschaft Osterwald um den Rischkamp und die Heide erweitert wird. Damit können zur nächsten Kommunalwahl die dortigen Bürger den Ortsrat Osterwald wählen und sich dort einbringen. Die Ortsgrenzen von Osterwald werden dagegen nicht geändert, worüber Bürgermeister Clemens Pommerening auch froh war. „Die Ortsgrenzen sind für die Bürger auch nicht relevant, da sich für sie da nichts geändert hätte. Da würden dann aber so viele Änderungen etwa bei der Wasserversorgung, Jagdrechten und vielen anderen Verordnungen einhergehen, was den Aufwand unverhältnismäßig erhöht hätte“, so Pommerening. Mit der jetzigen Lösung können nicht nur aus Sicht von Pommerening wohl die meisten Bürger von dem jetzt größeren Osterwald wohl gut leben.

Foto: Andreas Hartnack wirbt um Unterstützung für die Erweiterung der Ortschaft Osterwald