Herzblut heißt das Zauberwort

Erste Einweihung vom Kleehus in Eddinghausen gefeiert

Eddinghausen/Gronau (gök). Susann Selbach hatte als Vorsitzende vom Kleehus groß eingeladen und rund 100 Teilnehmer hatten sich nicht lange bitten lassen. Zur ersten Einweihung vom Kleehus kamen Helfer, Handwerker, Ratsvertreter oder Unterstützer nach Eddinghausen. „Heute steht die Party im Vordergrund und es wird ausnahmsweise nicht gearbeitet“, so Selbach in ihrer Ansprache. Die letzten Tage wurde vor der Einweihung immer spät in den Abend gearbeitet. „Wir wollten zumindest die Toilette unbedingt fertigstellen, damit es bei der Party kein Problem gibt!“ Der Vorstand hatte im Oktober schon zu der Veranstaltung eingeladen und stand dann auch entsprechend unter Druck mit der Begehbarkeit und Nutzung des Kleehus.

Bis zur ersten Einweihung hat vor allem das rund ein Dutzend Bauhelfer 4430 ehrenamtliche Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt. Dabei wurden 84 600 Euro an Material verbaut, wo aber auch externe Handwerkerleistungen inkludiert waren. „Herzblut heißt das Zauberwort“ wurde hier als Motto des Vereins gelebt. 30 Prozent der Kosten wurden hierbei immerhin selber vom Verein zusammengetragen. Dankbar war Selbach daher auch für die Spenden der Unterstützer und der Stadt Gronau, die gleich mehrere Zuschüsse für das Projekt gewährten. Später sollen die Mitgliedsbeiträge des Vereins vor allem die laufenden Kosten für das Haus decken, weshalb der Verein auch die Mitgliederwerbung weiter vorantreiben möchte. Mit Veranstaltungen will der Verein dann auch weiter das Dorfleben weiter stärken, was auch in der Bauphase stattfand.

Der Verein betont auch, dass er sich nicht nur auf Eddinghausen beschränkt. Selbach und ihre Vereinsmitglieder verstehen das Projekt als Samtgemeindeprojekt, weshalb auch ihr Vorstandskollege und Samtgemeinderatsmitglied Marek Fink (SPD) das Vorhaben als Leuchtturmprojekt für die ganze Samtgemeinde und Region beschreibt. „Wir sind durch das Kleehus nicht nur als Dorf weiter zusammengewachsen, sondern auch über die Dorfgrenzen hinaus“, so Fink. Fink betonte in seinen Grußworten aber auch, dass neben dem Dank an alle Beteiligten auch ein großer Dank an Susann Selbach notwendig ist. „Das alles ging nur dank Deinem Optimismus, weshalb wir Dir danken müssen“, so Fink weiter. Auch Gronaus Bürgermeister Ulf Gabriel (SPD) lobte den Verein für sein großes Engagement: „Auf Eurer Seite steht kleines Dorf und großes Projekt. Das große Engagement geht dabei aber etwas unter und gehört dazu“. Für ihn ist Selbach in dem großen Motor von Ehrenamtlichen die treibende Zündkerze, weshalb das Kleehus auch ein tolles Beispiel für ehrenamtliches Engagement ist. Selbach war dankbar, dass von der Kommune auch immer positiver Zuspruch kam, was für sie nicht selbstverständlich war. In anderen Kommunen sieht das nach ihrer Kenntnis anders aus, wo eher Probleme und Hindernisse in den Mittelpunkt bei Backhäusern gestellt werden.

Für Gabriel ist das Engagement noch höher zu bewerten, da das ganze Projekt in den zurückliegenden fünf Jahren trotz schwieriger Bedingungen mit zahlreichen Krisen in Deutschland gestemmt wurde. Nicht nur deshalb ist das Projekt auch in die Gronauer Stadtgeschichte eingegangen und wurde jetzt auch mit 20 Seiten in der neuesten Ausgabe des Gronauer Geschichtsheftes gewürdigt. Auch der Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben (SPD) bemerkte augenzwinkernd, dass das Projekt die ganze Region weiter „sexy“ macht.

Bevor sich die Besucher bei Kaltgetränken, am Grill, am Gartenbackofen, an der Suppe oder am Büffet stärken konnten, wies Selbach noch darauf hin, dass 2024 für den Verein sehr belebt wird. So haben schon zahlreiche Personen das Haus für die Nutzung in 2024 reserviert und wollen das Flair dort genießen. Neben dem weiteren Innenausbau etwa mit dem Kücheneinbau und Fliesenarbeiten soll dann im Außengelände auch die Terrasse und der Parkplatz umgesetzt werden, ehe dann später noch eine Einweihung folgt. Mitnehmen konnten sich die Gäste auch bezahlbare Wünsche vom Weihnachtsbaum für die Ausstattung des Kleehus.