Grundschulbezirke in Salzhemmendorf bleiben bestehen

Planungsunsicherheit in Grundschule Oldendorf

Salzhemmendorf/Oldendorf (gök). In der letzten Ratssitzung 2023 flammte das Thema kurz auf. Die Gruppe WLP/Aktive Bürger stellte den Antrag, dass über die Grundschulbezirke im Flecken Salzhemmendorf neu beraten wird. Damals votierte der Rat dafür, dass im Bildungsausschuss zuerst darüber diskutiert werden soll, was jetzt vollzogen wurde. Dabei wurde es zum Teil auch emotional, da sich auch einige betroffene Eltern und Lehrer aus Oldendorf eingefunden hatten.

In der Grundschule Oldendorf bemängeln die Lehrer immer wieder Planungsunsicherheit und die Eltern zum Teil große Klassen mit 26 Kindern. „Teilweise wurde bis in die Sommerferien gezittert, ob vielleicht Lehrer noch abgeordnet werden“, bemängelte etwa Julia Schröder, Lehrerin aus Oldendorf, in der Sitzung wegen eventuell fehlender Zweizügigkeit. Karim Yahiaoui etwa ist ein betroffener Vater, dessen Kinder in die erste und dritte Klasse sehen. Er sieht genau den Lern-Unterschied zwischen 17 und 26 Kindern in der Klasse bei seinen Kindern und votierte dabei klar für eine Zweizügigkeit, was die Klassenstärken nach jetzigem Stand verringern würde. In Oldendorf werden die Schüler aus Oldendorf, Osterwald, Hemmendorf-Heide, Benstorf, Quanthof und Ahrenfeld beschult, während die anderen Kinder bis auf wenige Ausnahmefälle aus den restlichen Orten des Flecken nach Salzhemmendorf in die Grundschule gehen. Mit einer Beschulung der Hemmendorfer Kinder in Oldendorf wäre vermutlich die Zweizügigkeit in Oldendorf die nächsten Jahre gesichert und Planungssicherheit gegeben. 

Michael Lang (CDU) plädierte sogar dafür, den gesamten Flecken als einen Schulbezirk darzustellen, was aber in der Diskussion nicht aufgenommen wurde. „Die Frage nach dem Schultransport müsste man dann aber prüfen“, so Lang. Karl-Heinz Grießner (SPD) fühlte sich erinnert an die emotionalen Diskussionen vor mehr als zehn Jahren zu den Grundschulschließungen in Lauenstein und Wallensen. „Vielleicht wäre nur ein Standort im Flecken besser gewesen, die Entscheidung ist jetzt aber Geschichte“, gab er seine Gedanken zu einem damaligen Neubau preis. Als großes Problem sieht er bei einer Änderung den erforderlichen Aufwand beim Schülertransport. Auf die Statistik und Geburtenzahlen wollte er dagegen nicht viel geben: „Die haben nie gestimmt! Eine Durchlässigkeit ist aber auch so gegeben.“ Nach den letzten Zahlen würde Oldendorf ohne die Hemmendorfer Kinder bei der Einschulung 2026/27 die Einzügigkeit drohen, mit den drei zusätzlichen Schülern aus Hemmendorf wäre die Zweizügigkeit gegeben. 

„Wir wollen einfach langfristig mit unserem Antrag beide Standorte sichern. Vielleicht gibt das auch Einsparungen bei den geplanten Anbauten in Salzhemmendorf“, verriet Patrick Schütte (WLP) seine Gedanken. Dem entgegnete aber Grießner, dass auch eine Einschulung von Hemmendorfer Kindern in Oldendorf nichts an dem Salzhemmendorfer Raumproblem ändern würde. Dr. Claudia Vesterling – Elternvertreterin aus Oldendorf – fehlte in der Diskussion der Gedanken an die Kinder. „Für Erstklässler ist es bei 26 Kindern enorm schwer im Unterricht. Dort werden Grundlagen für das ganze Schulleben gelegt. Auch Inklusion ist in einer großen Klasse sehr schwierig“, erklärte sie in der Sitzung. Nicht vergessen dürfe man laut Salzhemmendorfs Schulleiterin Susanne Koops aber auch Kindergartenbeziehungen und die Schultraditionen, dass manche Ortsteile immer in bestimmten Schulen eingeschult haben. 

Karsten Appold (Grüne) erklärte in der Diskussion, dass er keine Notwendigkeit für eine Änderung der Schulbezirke sieht. Grießner regte zudem Gespräche an, wenn denn wirklich eine Einzügigkeit droht. Das konnte Schütte aber nicht nachvollziehen, da man aus seiner Sicht lieber langfristig handeln sollte, um beide Standorte optimal auszulasten. Auch Vesterling konnte nicht nachvollziehen, warum die Bezirke nicht einfach geändert werden. Am Ende wurde der Antrag mit Stimmen der SPD und Grünen schließlich mit vier zu drei Stimmen gegen CDU und WLP abgelehnt, so dass die bisherige Einteilung bis auf weiteres bestehen bleibt. 

Foto: Die Grundschulbezirke bleiben wie bisher im Flecken Salzhemmendorf bestehen und die Schüler gehen gewohnte Wege zu ihren beiden Grundschulen