Grundsätzliche Einigung zum Waldkindergarten

In Osterwald für den ganzen Flecken

Osterwald (gök). Die Idee eines Waldkindergartens im Flecken Salzhemmendorf ist jetzt nicht mehr ganz neu. Seit rund anderthalb Jahren treibt eine Elterninitiative die Idee voran. Eine besondere Herausforderung war aber die Standortfrage, wo verschiedene Möglichkeiten geprüft wurden. Gerade am Ith erwies sich aber das Naturschutzgebiet als großes Problem, weshalb alle möglichen Standorte dort verworfen wurden. Schließlich kam die Idee zur Nutzung des ehemaligen Platzes der Osterwalder Grillhütte auf, die im Sommer 2022 ein Raub der Flammen bei der dortigen Brandserie wurde. Im Osterwalder Ortsrat kam man zwar nicht auf einen Nenner, doch Patrick Schütte (WLP) erklärte im Bildungsausschuss, dass die fehlenden Ortsratsmitglieder die Waage Richtung Waldkindergarten hätte ausschlagen lassen. In der letzten Sitzung stimmten Nina Wüstemann (WLP) und Axel-Michael Wahner (CDU) für das Projekt, während sich die SPD-Vertreter Uwe Kaller und Udo Kreft dagegen aussprachen. Wie in dieser Zeitung berichtet, würde Kaller auch eine rechtliche Prüfung einer fehlenden Baugenehmigung für eine neue Grillhütte in Betracht ziehen. Schütte hatte erst im Ortsrat und jetzt im Ausschuss bemängelt, dass es eigentlich gar nicht mehr um die Frage Grillhütte oder Waldkindergarten ging. Für ihn ist das Thema Grillhütte an dem Standort abgeschlossen und er begrüßt die Möglichkeit eines Waldkindergartens, wodurch der ganze Flecken attraktiver wird.

Eine Standortüberprüfung für einen Waldkindergarten durch die Bauaufsichtsbehörde des Landkreises in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde ergab, dass dafür derzeit keine Bauordnungs- und planungsrechtlichen Hindernisse erkennbar sind. 

Nach der KiTa-Bedarfsplanung des Landkreises Hameln-Pyrmont fehlen in der Gemeinde zum Stichtag 1. Oktober 2023 Plätze für 45 Kinder. Durch die Gruppenerweiterung im KiGa Osterwald konnten zwischenzeitlich zusätzlich 15 Plätze geschaffen werden. Ein Abgleich der bestehenden Wartelisten der einzelnen Einrichtungen ergibt unter Berücksichtigung der Erweiterung in Osterwald und einer Bereinigung der Doppelmeldungen einen derzeitigen Restbedarf von 27 Ü3-Kindern.

Auch ohne Werbung gibt es beim Waldkindergarten bereits Interessensbekundungen für fünf Kinder.

Zuletzt hatte sich auch die Mehrheitsgruppe intensiv über einen Waldkindergarten ausgetauscht. Dabei kamen laut Karl-Heinz Grießner (SPD) aber einige Fragen auf. Hierzu erklärte Bürgermeister Clemens Pommerening in der Sitzung, dass der benötigte Bauwagen vom Flecken beschafft wird und dazu auch schon Gelder im Haushalt eingestellt sind. Eine entsprechende Ausschreibung würde man nach einem Beschluss des Verwaltungsausschusses schon vorantreiben, auch wenn der Haushalt noch nicht genehmigt ist. „Ein Warten darauf würde einen Start zum neuen Schuljahr verhindern“, erklärte Pommerening das vorgehen. Der durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogene Stromanschluss wird auch noch kontrolliert und auch die Forst hatte schon Zustimmung zu dem Vorhaben signalisiert. Einen Trinkwasseranschluss benötigt der Bauwagen nicht, da er über einen entsprechenden Tank verfügt. Weitere Fragen werden von der Verwaltung dann für die nächste Verwaltungsausschuss-Sitzung Anfang Februar geklärt und den Politikern vorgestellt. Thema wird dann auch der benötigte Schutzraum im Dorfgemeinschaftshaus Osterwald für Notfälle. Andreas Hartnack von der Kulturgemeinschaft Osterwald erklärte in der Sitzung, dass er sich Sorge um die Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses für die Dorfgemeinschaft mache und dies geklärt werden müsse. Die grundsätzliche Idee eines Waldkindergartens ist für ihn aber ein klasse Konzept.

Michael Lang (CDU) erklärte zudem, dass man mit einem Waldkindergarten zwar nicht alle fehlenden Plätze auffüllen kann, dieser aber den Flecken noch attraktiver machen würde. Folglich befürworteten alle Ausschussmitglieder die Einrichtung eines Waldkindergartens, was aber endgültig dann im Verwaltungsausschuss nach Vorliegen weiterer Informationen beschlossen wird.

Foto: Die bestehenden Kindergärten wie hier die Stoppelhopser in Thüste sind voll ausgelastet und es besteht weiterer Bedarf an Betreuung, wo ein Waldkindergarten auch entlasten könnte