Stressiger Wechsel in Gronau

Thomas Oelker neuer Leiter im Bauamt

Gronau (gök). Der Übergang war am Ende stressiger, als eigentlich gewünscht. Am 29. Dezember des letzten Jahres war ursprünglich noch ein letztes Übergabegespräch zwischen dem alten Gronauer Bauamtsleiter Maik Götze und seinem Nachfolger Thomas Oelker geplant. Die Hochwassersituation rund um die Leine in Gronau ließ das Treffen dann aber ausfallen, da ein Krisengespräch das andere jagte. Für die eigentliche Aufgabenübernahme war das am Ende aber nicht mehr entscheidend, da Götze und Oelker schon seit November im ständigen Austausch waren.

Thomas Oelker setzte sich gegen Mitbewerber durch und wurde zum 1. Januar 2024 der neue Bauamtsleiter in der Samtgemeinde Leinebergland. Sein Büro bezog Oelker dabei im Gronauer Bürgermeisterhaus in der Junkernstraße, während Götze über viele Jahre vorher noch am Marktplatz sein Büro hatte. Das Bauamt ist mittlerweile fast komplett in das Bürgermeisterhaus eingezogen und dort im ständigen Austausch für die laufenden und zukünftigen Projekte.

Oelker hat zwar beruflich nicht den bautechnischen Hintergrund wie Götze, verfügt aber auch über reichlich Verwaltungserfahrung, wo er immer wieder mit Baubereichen in Berührung kam. Seine Karriere begann der 53jährige seine Verwaltungsausbildung 1986 beim Landkreis, die dann später mit Fachhochschulreife und Studium in die Beamtenlaufbahn einbog. Von 1993 bis 2019 war er dann in verschiedensten Bereichen der Kreisverwaltung aktiv, dabei zeitweise als Geschäftsführer der CDU-Kreistagsfraktion auch etwas exotisch für heutige Beamtenlaufbahnen. 2017 arbeitete er für Bad Salzdetfurth auch die Folgen vom Hochwasser im Auftrag des Kreises auf. 2019 wechselte er in die Kurbetriebsgesellschaft Bad Salzdetfurth und wurde dort Geschäftsführer. Oelker bringt nach eigener Erklärung vielleicht nicht den Bausachverstand von Götze mit, aber der Verwaltungsbereich sollte nach Wunsch der Samtgemeinde auch gestärkt werden. Im Bereich des Kreisstraßenbaus oder der Liegenschaftsverwaltung hatte aber auch Oelker immer wieder Kontakte in den Baubereich, wo ihm die Arbeit viel Spaß gemacht hat. Bautechnische Aufgaben von Götze wurden dann auf die Fachkollegen im Bauamt verteilt, damit kein Bereich leidet. Oelker schätzt, dass lediglich größere Brückenprüfungen zukünftig auch entsprechende Fachbüros abgegeben werden. Derzeit wird eine Mitarbeiterin der Verwaltung auch zur Gewässerschutzbeauftragten fortgebildet, so dass auch der Bereich besetzt wird. 

„Mein Wunsch war dann aber immer die Rückkehr in die Verwaltung, am liebsten in einer Kommune mit mehr Kontakt zu Bürgern“, erklärt Oelker im Gespräch. Als dann vergangenen Sommer die Stellenanzeige in Gronau veröffentlicht wurde, wartete er mit einer Bewerbung auch nicht lange. Von seinem Heimatort Petze hatte der verheiratete Oelker immer die Entwicklung in der Nachbarkommune aufmerksam verfolgt, weshalb ihn die Stelle auch ansprach. 

„Zu Beginn wurde ich gleich vom Tagesgeschäft überrollt und las mich zunächst erstmal in viele verschiedene Vorgänge ein. Die Mitarbeiter des Bauamtes kamen dann gleich mit verschiedenen Anliegen, wo Entscheidungen oder Marschrichtungen gefragt waren“, beschreibt Oelker seine ersten Arbeitstage in Gronau. Im Vergleich zu vorher hat für Oelker die Arbeit vor Ort in der Fläche stark zugenommen und er ist viel in der Kommune unterwegs. Dabei gab es auch schon freudige Überraschungen für Oelker, wo er etwa von Bürgern ganz herzlich als neuer Bauamtsleiter begrüßt wurde. Auch künftig wird seine Arbeit durch viele Gespräche mit den Funktionsträgern in der Samtgemeinde, strategischen Beratungen und der Begleitung privater Bauvorhaben geprägt sein, worauf sich Oelker schon freut. Natürlich werden aber auch typische Verwaltungsaufgaben wie Anordnungswesen oder Rechnungsprüfungen auf Oelker warten und ihn noch oft an den Schreibtisch zwingen. Neben der Sicherung des Baubestandes stehen auf der Liste des Bauamtes noch 130 große und kleine Projekte, die in den nächsten Jahren vorangetrieben werden müssen. Dabei setzt Oelker aber vor allem auf sein rund 20 Mitarbeiter zählendes Bauamt und die Bauhöfe in Gronau und Duingen, wo nochmal über 20 und acht Mitarbeiter gezählt werden. Auch die Abwasserreinigungsanlage mit fünf Mitarbeitern ist für Oelker ein wichtiger Arbeitsbereich, um den er sich künftig kümmern wird. „Ich will die Samtgemeinde weiter nach vorne bringen, wobei sich die Samtgemeinde in den letzten Jahren schon sehr ordentlich entwickelt hat“, so Oelker abschließend. Besonderes Augenmerk verlangen in nächster Zeit sicherlich die Bauvorhaben an den Feuerwehrhäusern und andere Großprojekte wie Industrie- und Gewerbegebiete oder ein neuer Bauhof. 

Foto: Thomas Oelker ist dienstlich in das Bürgermeisterhaus in Gronau eingezogen