Zehntscheune verwandelt sich in „Fally Pally“ 

Dart-Stars begeistern Fans in Freden

Freden (gök). Normalerweise sind Ian White, Brendan Dolan und Ross Smith eher im Alexandra Palace in London, dem sogenannten „Ally Pally“ anzutreffen. Robert Hujak von den DC Donkeys Freden hat die TOP30-Profis der PDC-Dart-Weltrangliste jetzt aber zu einer Exhibition nach Freden geholt, wodurch er den Veranstaltungsort Zehnscheune sozusagen zum „Fally Pally“ machte. Mit Ross Smith war damit auch ein Profi dabei, der mit den European Darts Championship 2022 auch bereits ein Major-Turnier im Dartsport gewonnen hatte und dabei Spitzenspieler und Weltmeister wie Joe Cullen, Peter Wright, Chris Dobey und Michael „Bully“ Smith geschlagen hatte. Allein für diesen Sieg kassierte Smith vor zwei Jahren 120 000 englische Pfund. 

Die Stimmung auf der Bühne vor über 130 Dart-Fans war total ausgelassen, als zunächst Ian White auf die Bühne kam. Der 53jährige kommt aus dem mittelenglischen Stoke-on-Trent, woher auch der Rekord-Weltmeister Phil Taylor stammt. White und auch Brendan Dolan kennt Hujak noch aus früheren Zeiten, wo er sich selber in der PDC versuchte. Hujak spielt schon seit über 30 Jahren Darts und steckte mit seiner Leidenschaft viele Fredener an, wo sich dann letztes Jahr die DC Donkeys gründeten. Mittlerweile trainieren die Donkeys jeden Dienstag und Freitag gegenüber vom Jugendzentrum in Freden, wo es derzeit Überlegungen für die Gründung einer dritten Mannschaft gibt.

„Wir hatten auf die Veranstaltung jetzt einfach Bock und wollten einen richtig geilen Abend mit anderen Dart-Fans verbringen“, erklärt die Vereinspräsidentin Steffi Bode den Hintergedanken der Exhibition mit den drei britischen Dart-Profis. Zunächst standen am Anfang auf der Bühne aber nur White und Dolan, da von Ross Smith der Flug gestrichen wurde und er auf eine Alternative ausweichen musste und danach auch noch im Stau stand. Der Stress war dann aber Smith nach der Ankunft nicht anzumerken, verbreitete er doch gleich gute Laune auf und hinter der Bühne. 

Am Anfang spielten die Profis zunächst einfache Legs gegen Spieler aus den Zuschauerreihen. Ian White gewann dabei das erste Leg gegen Julian Philipp, dem die Nervosität anzumerken war. Hans-Peter „Porky“ Pape von den Ricklinger Moskitos war schließlich der erste, der von Brendan Dolan locker geschlagen wurde. „Es war schon mal gut, die Darts bei der Aufregung überhaupt ans Board zu bekommen“, bekannte der Hannoveraner. Der Nordire Dolan warf regelmäßig hundert oder mehr Punkte pro Aufnahme, wobei auch einmal die sogenannte „Waschmaschine“ – eine fünf, eine 20 und eine eins – unter dem Jubel der Zuschauer darunter war. Gerade Amateuren passiert das oft, wenn Pfeile rechts oder links von der 20 abweichen. Dolan wird im Dart aber auch „The History Maker“ genannt, da er 2011 als erster PDC-Spieler ein Neun-Dart-Finish in der Variante Double-in-Double-out im Turnier zeigte. Generell ließen die Stars aber schnell ihre Klasse aufblitzen, wobei White dann auch die erste 180 des Abends vorbehalten war. 

Die Profis sind wie die meisten PDC-Profis fast das ganze Jahr über auf Tour und tingeln dabei von Turnier zu Turnier, wobei sie zwischendurch Showveranstaltungen wie in Freden spielen. Hinter den Kulissen herrscht trotz der Konkurrenz bei Turnieren eine sehr herzliche Atmosphäre, weshalb man es auch als Dart-Familie bezeichnen kann. 

Stolz war Hujak vom Orga-Team, dass die Zuschauer aus einem sehr großen Umkreis kamen. Sogar aus Heidelberg waren Dart-Fans in Freden dabei, die sich diesen Auftritt nicht entgehen lassen wollten. Eine richtige kleine Dart-Tour brachten auch die Dart-Piraten vom FC St. Pauli hinter sich, die neben Freden eine mehrtägige Runde über Hildesheim und Berlin fuhren. Michael Sievert von den DC D’ARTagnan Bodenburg war es dann als erstem Spieler vorbehalten, Brendan Dolan beim Spiel um ein Leg zu schlagen. 

Den ganzen Abend über war die Stimmung dann sehr ausgelassen, wobei die Dart-Profis dann am Ende weit über vier Stunden auf der Bühne standen und mit den Besuchern in Freden zusammen viel Spaß hatten. Anders als bei großen Turnieren gab es dann die Profis richtig zum Anfassen, die auch unzählige Fotos mit den Fans machten, Autogramme gaben oder sich auch kurz unterhielten. „Das war hier eine richtig tolle Veranstaltung“, lobte auch der Alfelder Hasan Dogan, der in der Vergangenheit auch schon Dart-Profis wie Phil Taylor zum Show-Wettkampf nach Alfeld geholt hatte und um den Aufwand einer solchen Veranstaltung wusste. Die Profis zeigten noch viele kleine Tricks oder gaben ihren Gegnern auch Tipps beim Werfen, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Für die passende Stimmung sorgten dann noch die beiden Caller Peter Wagner und Finn Baumann, die dann oft auch im Russ-Bray-Style die „Onehundredandeigthy“ ins Mikrofon schmetterten. 

„Am Ende war es ein sehr gelungener Abend, weshalb man auch eine Wiederholung später mal ins Auge fassen kann“, so Hujak abschließend.

Foto9626: Die Zuschauer konnten in der Zehntscheune sich auch warmwerfen

Foto9637: Das Orga-Team um Robert Hujak und Steffi Bode mit den beiden Callern

Foto9647: Ian White genoss zu. Beginn gleich den direkten Kontakt mit den Fans

Foto9651: Immer wieder ließ sich Ian White von den Zuschauern feiern

Foto9657: Ian White pflegt einen engen Kontakt zu Robert Hujak

Foto9686: Brendan Dolan und Hans-Peter „Porky“ Pape

Foto9696: Brendan Dolan hatte blendende Laune

Foto9699: Brian Bülow von den Dart-Piraten des FC Sankt Pauli hatte gegen Brendan Dolan keine Chance

Foto9702: Ian White war für jeden Spaß zu haben mit den Fans

Foto9709: Brendan Dolan und die anderen Profis gaben unzählige Autogramme

Foto9724+9733: Die Profis spielten auf der Bühne gegen viele Zuschauer

Foto9745: Michael Sievert (rechts) konnte Brendan Dolan in einem Leg schlagen

Foto9756: Ross Smith wurde bei der verspäteten Ankunft gleich geherzt

Foto9758: Im Backstage-Bereich war die Stimmung unter den Profis sehr herzlich

Foto9773+9777: Ross Smith zeigt sein Können

Foto9781: Die Zehntscheune war sehr gut gefüllt