Erste Prioritäten für Dorfentwicklung festgelegt

Ortsbegehungen 2025 geplant

Levedagsen/Wallensen (gök). Nach der Auftaktveranstaltung im Mai und den Ortsbegehungen Anfang Juni folgten sieben Sitzungen der Arbeitskreise, die jetzt ihr vorläufiges Ende im Dorfgemeinschaftshaus Levedagsen fanden. Vorgestellt wurden durch Holger Broja vom Planungsbüro Warnecke insgesamt 30 öffentliche Maßnahmen, die in das Dorfentwicklungskonzept aufgenommen werden sollen. Nach der Vorstellung der Maßnahmen teilten sich die Anwesenden auf vier Gruppen auf, wo die jeweiligen Maßnahmen für Wallensen, Ockensen, Levedagsen und Thüste als WOLT-Region priorisiert werden sollten. Am einfachsten hatte es dabei Thüste, wo nur eine Einwohnerin zur Abstimmung erschienen war, während die anderen Orte deutlich zahlreicher vertreten waren. Eine hohe Priorität hat die Idee von betreutem oder generationenübergreifendem Wohnen in der Region, was aber noch genauer definiert werden muss.

In Wallensen sind zwölf Maßnahmen definiert worden, wobei die Einwohner für die höchste Priorität die Umnutzung der alten Volksbank, die Aufwertung des Sommermarktplatz, die Erneuerung der Angerstraße und Einfassung des Saale-Ufers, die Umgestaltung des Ahornweges und die Umgestaltung des Mühlenwalls vorgesehen haben. In Priorität zwei liegen die Aufwertung des Saaleparks, die Erneuerung des Knappenweges und die Erneuerung der Bergmannssiedlung. Die niedrige Priorität haben in Wallensen die Neugestaltung des Bergmannsecks, die Veränderung der Ortseinfahrt von Fölziehausen kommend, die Aufwertung des Glockseegartens und auch die Folgenutzung des Ratskeller-Grundstückes. Die Prioritäten können in den nächsten Jahren aber noch verschoben werden, etwa wenn zum Beispiel ein Zugriff auf das Ratskeller-Grundstück überhaupt erst möglich wird.

Das für die Dorfgemeinschaft Ockensen wichtige Zentrum des Dorfgemeinschaftshauses hat für die Ockenser die höchste Priorität und soll weiter saniert werden. Direkt danach folgt in der Priorität die Aufwertung des Spielplatzes und die Erneuerung der Bergstraße bis zur Höhe des Friedhofes. Hinten in der Priorität liegt die Sanierung der Saalestraße und die Sanierung des Außengeländes der Kapelle inklusive der Mauern.

Für Levedagsen sind insgesamt vier Maßnahmen vorgesehen. Höchste Priorität hat dabei die Neugestaltung des Brunnenplatzes am ehemaligen Feuerwehrhaus. In der Priorität zwei liegen dann die weitere Aufwertung des Dorfgemeinschaftshauses inklusive der Außenanlage und der Erneuerung der Straße Am Wellenbache. Der Umbau der Bushaltestelle im Ort liegt in Levedagsen dann bei der geringsten Priorität.

In Thüste hat die Sanierung der Einfassung der Thüster Beeke und die Erneuerung des Gehweges sowie die Erneuerung des Straßenraums Im Gänsebrunnen höchste Priorität. Danach folgen die Straßenräume Am Mühlengraben und Multhöpen sowie Am Schmiedebrink mit den Flächen am Ehrenmal. Am Ende der Liste stehen in Thüste die Aufwertung des Dorfplatzes, die Neugestaltung der Nebenanlagen und Einrichtung einer Überquerungshilfe an der Langen Straße, die Neugestaltung des Geländes vom ehemaligen Bahnhof sowie die Erneuerung der Straßenräume Humboldtstraße, Neuer Weg und Auf der Zinne.

Mit weiteren Ortsbegehungen sollen dann 2025 die ersten Projekte auf den Weg gebracht werden, wobei die Antragstellung für die Dorfentwicklung jeweils bis zum 30. September im zuständigen Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser vorliegen muss. Der Förderzeitraum läuft dann noch bis 2032, wobei bis dahin auch noch die Arbeitsgruppe bestehen bleiben und sich einmal im Jahr treffen soll. In Abstimmung mit dem Flecken Salzhemmendorf wird dann auch das Dorfentwicklungsprogramm fortgeschrieben und bei Bedarf auch die Prioritäten verändert. Die Förderquoten betragen dabei für kommunale Projekte bis zu 75 Prozent der Bruttokosten, weshalb der Flecken auch immer einen Eigenanteil aufbringen muss. Aufgrund der Kassenlage ist aber unklar, wie das in den nächsten Jahren möglich ist. Nach der Vorlage der Kostenschätzung muss dann jeweils der Gemeinderat über ein Projekt entscheiden, ehe man sich beim zuständigen Amt mit dem Projekt bewirbt. Abgesehen von den kommunalen Projekten können aber auch die Einwohner der vier Orte bei Privatprojekten mit Förderung von bis zu 40 Prozent der Nettokosten von der Dorfentwicklung profitieren. Gemeinnützige Vereine und Kirchengemeinden können bei ihren Projekten sogar mit bis zu 75 Prozent der Nettokosten profitieren.

Im Rahmen des Förderprogramms erhält die WOLT-Dorfregion zudem 30 000 Euro Förderzuschuss für die sogenannten Kleinstvorhaben. Kleinstvorhaben sollen schnell umsetzbar sein, sowie die dörfliche Entwicklung und lokale Identität stärken. Denkbar wären etwa Pflanzaktionen, der Austausch oder Erneuerung eines Spielgerätes oder das Aufstellen von Sitzbänken. Der Förderzuschuss kann bis zu 2 500 Euro pro Vorhaben betragen. „Zurzeit wird ein Rundschreiben an die Vereine vorbereitet, das über die Möglichkeit und Rahmenbedingungen der Förderung von Kleinstvorhaben informiert. Die Bewertung der darauf eingehenden Anträge soll im Februar 2025 erfolgen“, erklärt Maren Roloff von der Gemeindeverwaltung auf Nachfrage.

Foto0654: Die Umnutzung des alten Volksbank-Gebäudes hat für Wallensen mit die höchste Priorität bei der Dorfentwicklung

Foto0672: In Levedagsen wurde über die Verteilung der Prioritäten beraten