Belcanto sorgt für volle Kirche
Jahreskonzert zieht in Duingen wieder
Duingen (gök). Land auf und Land ab haben Chöre mit Mitgliederproblemen zu kämpfen, immer weniger Menschen interessieren sich anscheinend für Chormusik. Belcanto aus Duingen trotzt diesem Trend aber etwas, wie sich jetzt wieder in der katholischen Kirche Guter Hirt in Duingen beim Jahreskonzert und Heimspiel des Chores zeigte. Anders als viele andere Chöre sind viele junge Sänger bei Belcanto dabei, wo Chorleiter Andre Kulosa den Laden erfolgreich zusammenhält. Ein Erfolgsgeheimnis des Chors ist wohl auch das gemischte Repertoire, was Belcanto seinen Zuhörern auf die Ohren bringt.
Die Kirche in Duingen war fast wieder bis auf den letzten Platz besetzt, als der Chor zum Konzert einlud. Ungewöhnlich mit einem Alpenjodel-Lied eröffnete der Chor das Konzert gefühlvoll, ehe es mit Schwung auf die Bühne ging. Seine Herkunft zeigte der Chor gleich durch das erste Lied, als der Chor „Hoch im Norden“ von Santiano sang. „Wir sind schließlich ein niedersächsischer Chor und kommen aus dem Norden“, erklärte Kulosa den Auftakt. Danach kam im „Deutsch-Block“ des Konzertes der Musical-Faible des Chors erstmals zum Tragen. Mit „Die Schöne und das Biest“ gab es gleich einen Klassiker aus der Musical-Welt, ehe auch nicht alltägliche Stücke wie „Wie ich bin“ aus Wicked – Die Hexen von Oz oder „Never enough“ aus The greatest Showmann stark mit klaren Stimmen intoniert wurden. Ein Klassiker bei Belcanto-Konzerten durfte aber auch nicht fehlen. Bei „Ich wollte nie erwachsen sein“ aus dem Tabaluga-Musical von Peter Maffay summten wieder viele Konzertbesucher gerne mit.
Der Chor hatte aber auch Neues im Gepäck. So gab es ein zweiteiliges „Sternen-Medley“. Aufgrund der Länge hatte der Chor das Medley in zwei Teile aufgeteilt, wo im ersten Teil mit „Vom selben Stern“ von Ich & Ich, „Codo“ von Döf und „Mann im Mond“ von den Prinzen gleich drei deutsche Klassiker angespielt wurden. Belcanto wagt sich aber auch auf unbekanntes Terrain, was er mit lateinischem Gesang bei „Ave verum corpus“ von Mozart oder „Gabriela’s song“ in der schwedischen Originalfassung aus dem Film „Wie im Himmel“ bewies. Die Zuschauer zeigten sich wieder begeistert von der Bandbreite des Chors, der auch schwierige Passagen mühelos hinter sich brachte.
Nicht fehlen durfte auch wieder ein Musical von Andrew Lloyd Webber, wo die Wahl auf „Jesus Christ Superstar“ fiel. Aus diesem wurden gleich vier Lieder im Medley gesungen, was natürlich als Highlight mit „Superstar“ endete. „Auf die satirische Note von Webber haben wir aber verzichtet“, erklärte Kulosa mit einem Augenzwinkern. Ein Raunen ging durchs Publikum, als Kulosa auch noch ein Stück von Helene Fischer ankündigte. Für „Null auf Hundert“ war aber die Pianoversion die Grundlage, wo der Chor dann sein Gefühl für den besonderen Moment beweisen konnte. „Light of grace“ setzte diese Stimmung dann fort, wo es passend zur Kirche um irische Segenswünsche geht.
Das furiose Finale wurde dann mit dem zweiten Teil des Sternenmedley eingeleitet, wo die Neue Deutsche Welle zur Freude der Zuschauer im Vordergrund stand. Bei „Kleine Taschenlampe brenn“, „Sternenhimmel“ und „Major Tom“ bewies Belcanto, dass diese Evergreens auch in der Chor-Version richtig Spaß machen. Folglich ließ sich der Chor danach bei der Zugabe auch nicht lange bitten und brachte zum Ende eines besonderen Finales „Lean on me“ von Bill Withers.
„Wir hatten wirklich zwei ganz tolle Konzerte in Alfeld und Duingen. Dabei hatten wir uns wirklich hohe Anforderungen gesetzt, konnten aber auch dieses Mal eine Schippe drauflegen. Ich bin sehr stolz, dass wir dieses Jahr die Konzerte umsetzen konnten“, war auch Kulosa nach dem Konzert zufrieden.
Foto0760: Belcanto sorgte in der Duinger Kirche nicht nur mit Licht für die passende Stimmung
Foto0762: Bis auf wenige Plätze war die Duinger Kirche beim Heimspiel des Chores wieder voll besetzt
Foto0765: Chorleiter Andre Kulosa führte wieder mit einigem Witz durch das Konzert