Hartnäckigkeit von Wulf sichert Brandschutz in Salzhemmendorf
Oldendorfer Schlauchwagen bleibt der Feuerwehr erhalten
Oldendorf (gök). Ein langwieriger und hartnäckiger Einsatz der besonderen Art hat nun bei der Feuerwehr ein glückliches Ende genommen. Der Schlauchwagen auf Unimog-Basis (SW 2000), stationiert im Feuerwehrstützpunkt Saaletal, bleibt anders als ursprünglich gedacht der Oldendorfer Feuerwehr erhalten und wird weiter die Gemeindefeuerwehr Salzhemmendorf beim Brandschutz unterstützen. Was zunächst wie eine verlorene Sache aussah, wurde durch politischen Einsatz und Zusammenarbeit auf allen Ebenen erfolgreich abgewehrt.
Der Schlauchwagen, der bereits 1996 Jahre angeschafft wurde und seither im Besitz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz (BBK) war, sollte ursprünglich in den Ruhestand versetzt und versteigert werden. Das Katastrophenschutzfahrzeug wurde allerdings dem Flecken Salzhemmendorf für den Brandschutz zur Verfügung gestellt. Obwohl das Fahrzeug rund 30 Jahre alt ist, befand sich der Unimog noch in gutem Zustand und könnte nach Meinung der Feuerwehr und Verwaltung noch viele Jahre im Dienst der Feuerwehr stehen. Doch Reparaturkosten von knapp 5 000 Euro – unter anderem für neue Reifen und notwendige Arbeiten an der Bremse – hätten den Restwert des Fahrzeugs überstiegen, weshalb es zur Versteigerung vorgesehen war. Der Verkauf des Fahrzeuges, das bereits letztes Jahr schon in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Kirchohsen zurückgebaut und für die Versteigerung vorbereitet wurde, konnte glücklicherweise noch rechtzeitig gestoppt werden. Der Bürgermeister von Salzhemmendorf, Clemens Pommerening, setzte sich nach Unterstützung der Bundestagsabgeordneten Mareike Lotte Wulf (CDU) sofort mit der Zentrale in Verbindung, sodass die Rückrüstung und Versteigerung eingestellt werden konnten. Vorher war die CDU-Abgeordnete mit ihrem Büro aber richtig gefordert. „Das war schon eine dolle Geschichte“, erklärte die Bundestagsabgeordnete im Gespräch, die sich erfolgreich für den Erhalt des Fahrzeugs vehement eingesetzt hatte. Nachdem Bürgermeister Clemens Pommerening nach Kenntnis des Vorgangs alle Bundestagsabgeordneten angeschrieben hatte, erfuhr Wulf von der bevorstehenden Einziehung des Schlauchwagens aus Oldendorf und setzte sich umgehend für eine Lösung ein.
Der Feuerschutzausschussvorsitzende Michael Lang (CDU) hatte zunächst wenig Hoffnung, dass das Fahrzeug noch zu retten sei. „Die Rechtslage war klar, das Fahrzeug sollte versteigert werden“, erklärte Lang. Dennoch ließ sich Wulf nicht entmutigen und nahm Kontakt zum Präsidenten des BBK auf. In wiederholten Schreiben und Telefonaten schilderte Wulf die Situation und machte auf die demotivierte Lage der ehrenamtlichen Feuerwehrleute aufmerksam. „Wir brauchen mehr Engagement für den Katastrophenschutz“, betonte sie in ihrer Begründung an das BBK.
Die Gespräche mit dem BBK zeigten dann aber eine nicht erwartete Wirkung. Die Entscheidung zur Versteigerung wurde zur Freude in ganz Salzhemmendorf zurückgenommen. Doch damit nicht genug, dass Fahrzeug ging auch noch in den Besitz der Gemeinde über. Ein Sondererlass erlaubt, dass Fahrzeuge seit dem 1. Januar 2025 in das Eigentum der Kommune bei Aussonderung für den Restwert übergehen können. Doch der Oldendorfer Schlauchwagen war bereits vor diesem Datum zur Versteigerung vorgesehen und damit nicht von der Regelung betroffen. Wulf ließ jedoch nicht locker und setzte erneut ein Schreiben auf, in dem sie bat, auch diesen Fall nach Einzelfallprüfung zu berücksichtigen. Dank dem erneuten hartnäckigen Nachfragen von Wulf gab es für Salzhemmendorf zusätzlich eine Sondergenehmigung, dass auch der Schlauchwagen dem Flecken Salzhemmendorf übertragen werden konnte. „Das zeigt, dass Demokratie auch funktionieren kann, wenn sich Abgeordnete für die Belange ihrer Kommunen einsetzen“, so Wulf.
Dank der erfolgreichen Verhandlungen kann der Oldendorfer Schlauchwagen nun wieder in den Einsatzdienst übernommen werden. Das Fahrzeug wurde überholt und aufgerüstet, um noch viele Jahre den Brandschutz in der Region zu gewährleisten. „Ein Neufahrzeug würde voraussichtlich über 300 000 Euro kosten. Der Oldendorfer Schlauchwagen ist somit ein unschätzbarer Wert für unsere Feuerwehr“, erklärte Michael Lang.
Foto7313: Fachbereichsleiter Jan Rohrmann, Bürgermeister Clemens Pommerening, Gruppenführer Andreas Fischer, Mareike Lotte Wulf, Gemeindebrandmeister Rolf Schmidt und der Feuerschutzausschussvorsitzende Michael Lang
Foto7317: Auf dem Unimog stehen 2000 Meter Schlauch für Wasserversorgung im Brandfall zur Verfügung