Schwung für die Jugendpflege in Coppenbrügge

Neue Angebote erhöhen Teilnehmerzahlen

Coppenbrügge (gök). Seit anderthalb Jahren leitet Anna Hoferichter die Jugendpflege in Coppenbrügge und hat in dieser Zeit mit ihrer kreativen und engagierten Arbeit frischen Wind in die Jugendarbeit gebracht. Die Jugendpflegerin hat schnell ihre eigenen Ideen eingebracht und das Angebot für die Jugendlichen in der Gemeinde deutlich erweitert.

Zu den Highlights der letzten Monate gehört unter anderem der neue Gaming-Raum, der weit mehr ist als nur ein Ort zum Zocken. Hier können die Jugendlichen nicht nur ihre Lieblingsspiele spielen, sondern auch in einer entspannten Atmosphäre zusammenkommen und ihre Zeit sinnvoll verbringen. „Dabei steht grundsätzlich die Kommunikation untereinander im Mittelpunkt. Wenn sie dabei altersgerechte Spiele zocken, ist das in Ordnung“, stellt Hoferichter im Gespräch klar. Der Raum ist ein Treffpunkt für junge Menschen, die sich für digitale Spiele interessieren, aber auch für andere kreative Aktivitäten. Besonders beliebt ist das angrenzende Bällebad mit seinen mehr als 10 000 bunten Bällen, dass mittlerweile sowohl bei Kindern als auch bei größeren Jugendlichen eine feste Anlaufstelle geworden ist. „Der Gaming-Raum und das Bällebad sind ein echter Renner – die Jugendlichen lieben es, sich hier auszutoben“, sagt Hoferichter.

Aber auch abseits der digitalen Welt hat sich einiges getan: Ein Kreativraum mit einer Dartscheibe wurde eingerichtet und auf dem Gelände hinter dem Jugendtreff wurde ein Basketballkorb in der Sportecke angebaut. Der große Fokus von Anna Hoferichter liegt darauf, den Jugendlichen nicht nur Raum für ihre Freizeitinteressen zu bieten, sondern auch ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich kreativ und aktiv entfalten können.

Dabei ist die Arbeit in der Jugendpflege nie abgeschlossen. „Man ist nie fertig und entwickelt sich immer weiter“, erklärt Hoferichter. So wurde nicht nur die Ausstattung des Jugendtreffs erweitert, sondern auch viel altes Spielzeug aussortiert und an gemeinnützige Einrichtungen gespendet. Unnötige Möbel wurden entsorgt und die Jugendlichen waren aktiv an den Renovierungen beteiligt. Bei Aufgaben wie dem Streichen von Wänden oder dem Aufbauen von Möbeln konnten sie ihre eigenen Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen. „Es ist schön zu sehen, wie sich die Jugendlichen aktiv mit der Gestaltung ihres Treffpunkts auseinandersetzen“, sagt die engagierte Jugendpflegerin.

Neben den praktischen Änderungen wurden auch Ausrüstungen für das jährliche Zeltlager neu organisiert. 80 Feldbetten, Zelte und Kühlschränke wurden von den Jugendlichen gemeinsam sortiert und verstaut. Finanziell wurden die Aktionen aus dem laufenden Etat bestritten, doch es gab auch großzügige Spenden: Gemeinsam mit dem MTV Coppenbrügge konnte dank der Volksbank im Wesertal eine große Musikbox angeschafft werden und die Firma Dolle hat bereits eine weitere Spende vorgenommen, die in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen geplant wird.

Dank der tatkräftigen Unterstützung des Bauhofs, der die Wanddurchbrüche für eine offenere Raumgestaltung vorgenommen hat, konnte der Jugendtreff nicht nur funktional, sondern auch optisch aufgewertet werden. Die Zahl der durchschnittlichen Besucher ist seit letzten Sommer deutlich gestiegen – von zunächst zehn Jugendlichen auf nunmehr 19 im Februar 2025. „Die Entwicklung macht mich sehr zufrieden“, so Hoferichter. „Es wäre alles nicht in diesem Umfang möglich ohne die vielen Unterstützer und Ehrenamtlichen wie Jan Wilhelm und Falk Schöps.“

Neben den laufenden Projekten gibt es noch viele weitere Pläne und Wünsche. So wurde etwa das Angebot an Öffnungszeiten erweitert: Ab sofort ist der Jugendtreff dienstags von 15 bis 19 Uhr für Jugendliche ab 12 Jahren und donnerstags von 15 bis 19 Uhr für Kinder ab 6 Jahren geöffnet. Das Bällebad wird in diesen Stunden exklusiv für die jüngeren Kinder reserviert. Die Aufsicht wird stets durch mindestens zwei volljährige und geschulte Personen gewährleistet.

Ein weiteres Ziel von Anna Hoferichter ist es, den Jugendlichen mehr Mitspracherecht zu geben und sie stärker in die Gestaltung des Gemeindelebens einzubeziehen. „Es wäre toll, wenn es ein Beteiligungsformat im Gemeindeleben gäbe, in dem die Jugendlichen ihre Ideen und Wünsche einbringen können“, sagt sie. Ein politisches Mitspracherecht oder sogar ein Austausch mit der französischen Partnergemeinde von Coppenbrügge würde die Jugendlichen sicherlich noch mehr motivieren, sich aktiv einzubringen. Zudem denkt sie über regelmäßige Präventionsveranstaltungen zu Themen wie Alkohol, Drogen und Kinderschutz nach.

Besonders erfreut zeigt sich Hoferichter über den letzten Besuch von Bürgermeister Thomas Küllig, der den Jugendtreff persönlich besuchte und das Gespräch mit den Jugendlichen suchte. Auf Instagram wurde der Besuch sogar gestreamt, was die Jugendlichen begeistert aufnahmen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir künftig auch regelmäßige Bürgermeistersprechstunden für Jugendliche anbieten“, so Küllig. Zudem wird derzeit geprüft, ob über Werbegelder ein Transporter für die Jugendpflege realisierbar ist, um Jugendliche zu Veranstaltungen zu bringen oder auch die mobile Jugendarbeit in die Ortsteile zu tragen.

Die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen und der KGS Salzhemmendorf ist ein weiterer Baustein der erfolgreichen Arbeit von Anna Hoferichter. Trotz aller Euphorie stellt Küllig aber auch klar, dass eine zweite Vollzeitkraft im Jugendtreff finanziell für die Gemeinde wohl nicht darstellbar ist. Zur weiteren Unterstützung wäre damit der Ausbau des ehrenamtlichen Engagements notwendig.

Neben den vielen Aktivitäten für Jungen und Mädchen im Jugendtreff bietet Hoferichter auch spezielle Angebote für Mädchen an. Besonders beliebt ist der Poledance-Kurs, der sich großer Nachfrage erfreut und bei den Mädchen sowohl Kraft als auch Beweglichkeit fördert. Aufgrund von Vorurteilen hat sich Hoferichter dafür auch die Erlaubnis der Eltern eingeholt und gewährt auch keinen anderen Personen ein Einblick in dieses besondere und trendige sportliche Angebot.

„Die Arbeit von Anna Hoferichter hat der Jugendpflege in Coppenbrügge neuen Schwung verliehen. Mit einer Vielzahl von Ideen, einem großen Engagement und der Unterstützung vieler Helfer ist es ihr gelungen, das Angebot für die Jugendlichen noch einmal zu verbessern“, ist Küllig mehr als zufrieden.

Foto9557: Im Jugendtreff wird jetzt Poledance angeboten

Foto9542: Gemeinsam mit den Kids wird auch mal Basketball gespielt

Foto9529: Der Gamingroom erfreut sich großer Beliebtheit

Foto9528: Anna Hoferichter und Jan Wilhelm im Bällebecken, was bei den Kids sehr gut ankommt

Foto9523: Der Kreativraum wurde neu gestaltet, wo sich auch die Jugendlichen beteiligt haben