Gronau setzt auf Blütenvielfalt

Neuer Blühstreifen rund um Neubaugebiet von Imkerverein gesponsert

Gronau (gök). Rund um das Neubaugebiet an der Dötzumer Straße in Gronau wird in den nächsten Tagen ein Blühstreifen angelegt – ein sichtbares Zeichen für mehr Artenvielfalt und Insektenschutz. Die Aktion ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtverwaltung Gronau und des Imkervereins Gronau, der das Projekt mit 250 Euro unterstützt. „Das ist ein Geschenk an die Natur und die zukünftigen Anwohner“, sagt Mark Fischer, Vorsitzender des Imkervereins.

Die Aussaat, die bei günstigem Wetter umgesetzt wird, erfolgt auf einer vorbereiteten Fläche mit einer speziell abgestimmten Saatmischung: 90 Prozent Kräuter und zehn Prozent Gräser sorgen dafür, dass der Blühstreifen nicht nur ökologisch wertvoll ist, sondern sich auch optisch gut ins Landschaftsbild einfügt. „Es wird keine knallbunte Blumenpracht wie im Katalog“, ergänzt Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben, „aber für die Umwelt ist das ein echter Gewinn.“ Im Zuge der Erschließung des Neubaugebiets war ein bienenfreundlicher Ausgleich gefordert – eine Auflage, die nun mit dem Blühgürtel mehr als erfüllt wird. „Die Bestäubungsleistung der Bienen ist enorm – ohne sie gäbe es etwa 70 Prozent weniger Äpfel“, betont auch Hans-Werner Fricke vom Imkerverein beim Treffen an dem Blühstreifen. Der Imkerverein Gronau feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und wollte aufgrund dieses Jubiläums mit der Spende etwas ökologisch Wertvolles schaffen. Intern feiert der Imkerverein ein Jubiläumsfest mit seinen Mitgliedern und Ehrengästen am 5. Juli 2025 im Brunottschen Hof in Wallenstedt. Dabei werden die Ehrengäste auch den Lehrbienenstand zu sehen bekommen, womit man hinter die Kulissen der Imkerei blicken kann.

Auch die Verwaltung zeigte sich begeistert von dem ehrenamtlichen Engagement. Marko Krause lobt vor allem die „tolle Zusammenarbeit“ mit dem Verein. Bereits zuvor wurden Gehölze wie Haselnuss und Weide gepflanzt – Arten, die schnell wachsen und für Bienen besonders attraktiv sind. „Die Kombination aus Blüh- und Gehölzstreifen ist eine Win-Win-Situation für Mensch und Natur“, so Krause. Nicht jeder Bürger werde den Wert solcher Flächen sofort erkennen, räumt Senftleben ein. „Ein Blühstreifen sieht eben nicht aus wie ein akkurat geschnittener Rasen – dafür bietet er Lebensraum, Nahrung und Rückzugsorte für viele Tierarten.“

Tipps für Gartenbesitzer: Jeder kann mithelfen bei ökologischer Artenvielfalt

Ein Ziel der Aktion ist auch, Bürger für mehr Artenvielfalt im eigenen Garten oder auf dem Balkon zu sensibilisieren. „Viele wissen gar nicht, wie viel sie selbst tun können“, so Fischer.

Hier einige einfache Tipps, wie jeder seinen Beitrag leisten kann:

  1. Kräuter pflanzen – auf dem Balkon oder im Garten

Kräuter wie Oregano, Salbei, Rosmarin, Kapuzinerkresse oder Thymian sind bei Bienen beliebt und bringen auch kulinarisch Freude. Wer sie blühen lässt, schafft wertvolle Futterquellen – sogar bis in den Herbst.

  1. Bienenfreundlicher Balkon

Ob Sonne oder Schatten – für jeden Standort gibt es geeignete Pflanzen: Lavendel, Sonnenhut oder Walderdbeeren sind nur einige Beispiele. Fertige Samenmischungen für Bienenwiesen funktionieren auch in Balkonkästen.

  1. Garten als Wohlfühloase für Insekten

Wilde Ecken, blühende Staudenbeete und ein möglichst seltener Rasenschnitt fördern die Artenvielfalt. Früh- und spätblühende Pflanzen, Obstbäume und Gemüse wie Kürbisse oder Bohnen bieten Bienen ganzjährig Nahrung.

  1. Auf Chemie verzichten

Torffreie Erde, biologische Dünger und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel helfen Bienen und Umwelt gleichermaßen.

  1. Nisthilfen und Rückzugsorte schaffen

Totholz, offene Bodenstellen, Insektenhotels oder markhaltige Pflanzenstängel bieten Bienen Lebensraum – auch im kleinsten Garten oder am Balkongeländer.

Unter www.bienenfuettern.de gibt es noch mehr Tipps vom Bundeslandwirtschaftsministerium.

Foto0828: Hans-Werner Fricke, Imke Mahler, Vanessa Bykov, Mark Fischer (alle Imkerverein),

Günter Falke (Zweiter Bürgermeister Stadt Gronau), Samtgemeindebürgermeister Volker Senftleben, Marko Krause (Bauamt Samtgemeinde) sowie Ronny Dammsch und Jan Bertram vom Bauhof der Samtgemeinde Leinebergland

Foto0830+0832: Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat eine Broschüre zum Bienenschutz herausgegeben

Foto0834+0836: Rund um das Baugebiet Dötzumer Straße in Gronau entsteht ein Ort der ökologischen Vielfalt